Die Einheitswährung steigt aufgrund der Erwartung, dass die Geldpolitik in der Eurozone und im Vereinigten Königreich gestrafft wird, weiter. Die Anleger zeigten sich von Draghi und Carneys offensichtlichem Kommunikationschaos Anfang der Woche absolut nicht beeindruckt. In der Tat zeigten sich beide Zentralbanker restriktiv - bzw. die Anleger legten das so aus - was vermuten lässt, dass die Ära der ultralockeren Geldpolitik sich ihrem Ende nähert.
Draghis optimistische Kommentare in Bezug auf die Inflationsprognosen führten dazu, dass die Anleger glauben, dass die EZB damit beginnen wird, ihr Anleihenkaufprogramm zu drosseln. Der EUR/USD hat am Dienstagmorgen 1,435 erreicht, der höchste Wert seit Juni 2016. Die Bewegung wurde durch eine allgemeine USD-Schwäche verstärkt, die den Dollar Index auf 95,68 schickte.
Jenseits des Atlantiks hielt sich das Pfund Sterling nach Mark Carneys Kommentaren über eine mögliche Straffung der Kreditkosten im Falle eines starken Anstieg bei den Geschäftsanlagen. Der GBP/USD stieg um 1,20% auf 1,2970 und konsolidierte in der asiatischen Sitzung um diese Schwelle.
Am Donnerstagmorgen verlor der USD weiter an Boden, da die Anleger damit begonnen haben, endlich zu verstehen, dass Präsident Trumps Konjunkturauftrieb nicht über das Entwurfsstadium hinauskommen wird. Der NOK, AUD und SEK zeigten die beste Performance und stiegen um 0,62%, 0,48% bzw. 0,58%. Der japanische Yen war die einzige G10-Währung, die in der allgemein risikofreudigen Stimmung gefallen ist.