Das Wichtigste in Kürze
- IBM entwickelt sich zu einer attraktiven Dividendenaktie und die Trendwende gewinnt an Dynamik
- AT&T steigt zum richtigen Zeitpunkt aus dem Medien- und Streaming-Geschäft aus
- Trotz ermutigender Anzeichen für die Wende bei AT&T bleibt der Telekommunikationsdienstleister eines der am stärksten verschuldeten Unternehmen in den USA
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Die Inflation hat fast ein 40-Jahres-Hoch erreicht, weshalb Anleger zunehmend nach soliden Dividendenaktien suchen, die ihnen eine risikoarme Einkommensmöglichkeit bieten.
Aber dieses Ziel zu erreichen, ist im aktuellen herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld gar nicht so einfach. Die durchschnittliche Dividendenrendite des S&P 500 Index bewegt sich aktuell um 1,37 % – nahe dem niedrigsten Stand seit 150 Jahren.
Und wenn Sie in renditestarke Aktien investieren möchten, besteht das Risiko, dass Unternehmen ihre Ausschüttungen kürzen, wenn sich die Wirtschaftslage verschlechtert und die Cashflows zurückgehen.
Heute werfen wir einen Blick auf International Business Machines (IBM) und AT&T, um herauszufinden, welche der beiden hochverzinslichen Blue-Chip-Aktien für einkommensorientierte Anleger die bessere Wahl ist.
IBM, eine defensive Wette
International Business Machines (NYSE:IBM) hat die Anleger in den letzten zehn Jahren in Bezug auf das Unternehmenswachstum sicherlich enttäuscht. Im Gegensatz zu anderen wachstumsstarken Technologieaktien hatte dieses 110 Jahre alte Unternehmen Mühe, für den Markt relevant zu bleiben, da viele Kunden ihre Datenspeicherung auf Cloud-basierte Lösungen umgestellt hatten. Die Unternehmensanteile schlossen am Dienstag bei 138,37 USD.
IBM erwies sich während der achtjährigen Amtszeit seiner Chefin Virginia Rometty, die 2012 begann, als totes Kapital für die Anleger. Im selben Zeitraum sind Amazon.com (NASDAQ:AMZN), Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) dank der steigenden Nachfrage nach mehr Rechenleistung und Anwendungen kräftig gestiegen.
Aber seit ihrem Abgang im Jahr 2020 gibt es positive Anzeichen dafür, dass Big Blue, wie das Unternehmen oftmals umgangssprachlich genannt wird, verlorenes Terrain zurückerobert. Die neue Unternehmensstruktur von IBM hat die Aussichten für das langfristige Wachstum des alten Riesen nach vielen Jahren mit rückläufigen Umsätzen aufgehellt.
Vergangenen Monat erst präsentierte der New Yorker Konzern in seinem jüngsten Quartalsbericht Umsätze, die über den Schätzungen der Analysten lagen. Die Ergebnisse zeigten eine starke Nachfrage nach Hybrid-Cloud-Angeboten und signalisierten eine anhaltende Dynamik für den Übergang zu einem Geschäft, das von Cloud-basierter Software und Beratung angetrieben wird.
Dieser Wendepunkt, gepaart mit seiner soliden Bilanz, macht IBM zu einer sicheren, ertragsstarken Dividendenaktie, die ihre Dividende seit 27 Jahren erhöht. Derzeit werden pro Aktie vierteljährlich 1,65 USD Dividende ausgeschüttet, was einer jährlichen Dividendenrendite von 4,89 % entspricht. Damit gehören die Titel des Unternehmens zu den renditestärksten Papieren unter den Blue-Chip-Unternehmen.
Die Analysten von Morgan Stanley und Bank of America sind der Meinung, dass IBM im aktuellen komplexen Makroumfeld ein hervorragendes defensives Unternehmen ist, insbesondere wenn besagter Turnaround an Tempo gewinnt und bessere Gewinne erzielt werden.
Über die Hälfte des Umsatzes von IBM ist jetzt wiederkehrend und basiert nicht mehr auf einmaligen Transaktionen, was dem Unternehmen einen Vorteil gegenüber anderen Hardwareunternehmen wie Dell Technologies (NYSE:DELL) und HP (NYSE: HPQ) gibt.
AT&T: Ein reines Telekommunikationsunternehmen
Amerikas größter Telekommunikationsdienstleister AT&T (NYSE:T) ist eine weitere Dividendenaktie, die kürzlich an Attraktivität hinzugewonnen hat, nachdem sich das Unternehmen von seinem Mediengeschäft getrennt hat. Damit ist das Unternehmen ein rein auf Telekommunikationsdienstleistungen fokussierter Gigant in der Branche. AT&T schloss am Dienstag bei 20,57 USD.
Das in Dallas ansässige Unternehmen hat sich letzten Monat rechtzeitig aus dem Medien- und Streaming-Geschäft zurückgezogen, als WarnerMedia mit Discovery fusionierte und Warner Bros Discovery (NASDAQ:WBD) gründete.
Der Schritt erfolgte zu einem günstigen Zeitpunkt, da der Video-Streaming-Markt immer wettbewerbsintensiver wird und viele Anleger Top-Medienaktien wie Netflix (NASDAQ:NFLX) derzeit massenweise verkaufen.
In einer kürzlichen Kundenmitteilung schrieb der J.P. Morgan Analyst Philip Cusick, dass AT&T nach seiner Verschlankung Aufwärtspotenzial für Investoren bietet. Er stufte die Aktie mit "Overweight" ein.
Mit einer jährlichen Rendite von 5,47 % können Anleger eine der besten Renditen erzielen, die mit einer Blue-Chip-Aktie derzeit erzielt werden kann. Außerdem weist das Unternehmen eine lange Erfolgsbilanz bei der Zahlung von Dividenden auf. Derzeit bezahlt AT&T je Aktie 0,277 USD vierteljährlich. Außerdem hat das Unternehmen die Anleger in seinem letzten Quartasbericht nicht enttäuscht.
Trotz ermutigender Anzeichen, die sich aus der Trendwende von AT&T ergeben, bleibt der Telekommunikationsdienstleister mit einer Nettoverschuldung von 169 Mrd. USD zum Ende des 1. Quartals eines der am stärksten verschuldeten Unternehmen in den USA.
Diese hohe Schuldenlast limitiert die Fähigkeit des Unternehmens, seine Ausschüttungen weiter zu erhöhen und schränkt seine Attraktivität für Investoren ein.
Fazit
IBM ist unserer Meinung nach die bessere Dividendenaktie im Vergleich zu AT&T, insbesondere nach der klaren Verlagerung des neuen Managements auf Cloud Computing, einem wachstumsstarken Bereich. Diese Schritte sind ermutigend und könnten den Wert der IBM-Aktie verbessern.
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