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Die stärker als erwartet gefallenen Inflationsraten für Deutschland und die Eurozone für den November haben die Anleger an der Frankfurter Börse lediglich zur Kenntnis genommen. Das dürfte zum einen daran gelegen haben, dass zehn Prozent immer noch viel zu hoch sind und dauerhaft kaum tragbar für eine Volkswirtschaft wie Deutschland. Zum anderen hat der DAX in seiner Rally von über 22 Prozent in nur acht Wochen schon viel von diesen guten Nachrichten vorweggenommen. Was dann folgte, war ein Auf und Ab, zumindest aber kann man festhalten, dass Fed-Chef Jerome Powell den Märkten neues Leben eingehaucht hat. Der US-Notenbankchef stellte in seiner Rede in Aussicht, dass er bei den Zinserhöhungen den Fuß vom Gas nehmen werde und deutete einen nächsten Zinsschritt im Dezember von 50 Basispunkten an. Dies führte an der Wall Street zu einem Kursfeuerwerk. Vor allem die dahindümpelnden US-Technologiewerte nahmen einen großen Schluck aus der Pulle, der Nasdaq Index kletterte wieder über 12.000 Punkte.
Den nächsten Impuls, diesmal nach unten, gab es dann zum Wochenschluss in Form der Arbeitsmarktdaten aus den USA. Hier ist eine Abkühlung weit und breit nicht zu sehen. Die neu geschaffenen Stellen mit 263.000 erneut deutlich über den Erwartungen und auch die Stundenlöhne sind mit 5,1 Prozent im November stärker gestiegen als erwartet (4,6%). Die Aktienmärkte legten daraufhin wieder den Rückwärtsgang ein. Die erhoffte Zinspause dürfte sich nach diesen Zahlen im Jahresverlauf 2023 weiter nach hinten verschieben. Damit reißt dann heute wohl auch die achtwöchige Gewinnserie des DAX. Nicht nur, dass die Statistik zumindest mal für eine Unterbrechung spricht, der Markt ist jetzt auch aus technischer Sicht in einer etwas schlechteren Situation, da die Serie an immer neuen Hochs gerissen ist. Die nächste Woche könnte nun die gesunde Korrektur eventuell auch zurück zur 200-Tage-Linie bringen, in der der DAX die Kraft für einen hoffentlich entspannteren Start ins Börsenjahr 2023 sammeln kann.
Anleger blicken in diesen Tagen auch weiter nach China. Das grassierende Coronavirus und die Proteste gegen die strikte Null-Covid-Politik der Regierung in Peking am vergangenen Wochenende sorgen für Unsicherheit. Fällt China als Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft aus, könnte die Rezession in Europa und den USA doch länger und tiefer werden als es die zuletzt aufgekeimten Hoffnungen wahrhaben wollen. Schwere Zeiten dürften deshalb auch der Apple-Aktie (NASDAQ:AAPL) bevorstehen. Das Unternehmen hat massive Probleme mit der Produktion seiner Produkte, allen voran dem iPhone. Durch die Lockdowns in China können die Kapazitäten nicht voll genutzt werden. Nach ersten Schätzungen fehlen rund 20 Millionen Geräte für den Verkauf. Als wäre das allein nicht schon schlimm genug, steht mit dem Wintergeschäft nun die stärkste Absatzzeit des Jahres vor der Tür. Sollte das Unternehmen das Problem nicht rechtzeitig in den Griff bekommen, könnte dies deutliche Spuren in der Bilanz hinterlassen. Was möglicherweise noch schwerer wiegt als nicht realisierter Umsatz, ist allerdings der Vertrauensverlust der Kunden. So manch einer könnte sich aus dem Apple-Universum verabschieden und auf andere Hersteller ausweichen.
Eine Branche, die derzeit polarisiert wie keine andere, ist die Automobilbranche. Zuletzt zeigte der Porsche-Börsengang, wie groß das Interesse der Investoren an deutschen Autobauern ist. Und warum auch nicht, denn nicht nur die Zahlen sind gut, sondern auch die Dividenden stimmen. Allein die drei Hersteller VW (ETR:VOWG), BMW (ETR:BMWG) und Mercedes (ETR:MBGn) zahlen für das Jahr 2022 zusammen eine Dividende von 13,5 Milliarden Euro aus, ein Viertel der gesamten DAX-Ausschüttungen. Aktuell setzt allerdings vor allem die Lage in China den Autobauern zu. Die Probleme reichen von gestörten Lieferketten bis hin zu Werksschließungen. Dies alles wird sich früher oder später auch deutlich in den Bilanzen der Unternehmen zeigen und bremst derzeit die Kurse an der Börse. Für den langfristig orientierten Anleger, der auf Dividenden setzt, könnte dieser Umstand aber durchaus einen guten Einstiegszeitpunkt darstellen.
DAX – aktuelle Unterstützungen und Widerstände:
Dieser Artikel stammt von RoboMarkets.
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