Der Dauerstreit des südafrikanischen Bergbaukonzerns Impala Platinum (IPH1, IPHB) (WKN: A0KFSB) mit dem Staat Simbabwe um Projekte in dem Land geht in die nächste Runde. Der neuerliche Schock kommt am heutigen Dienstag: Der Konzern hat eine Mitteilung vorgelegt, dass Simbabwe im Wege einer Zwangsmaßnahme 50 Prozent der Ländereien „kaufen” wird, die von Zimbabwe Platinum Mines, kurz Zimplats, gehalten werden. Die Gesellschaft ist der operative Arm von Impala Platinum in dem Nachbarstaat Südafrikas und gehörte dem Konzern zuletzt zu 87%.
Für den Konzern ist der drohende Landverlust der nächste Schlag bei seinen Aktivitäten. Im Januar musste Impala Platinum bereits in den Verkauf der Mehrheit an Zimplats einwilligen. Man wird zwar größter Anteilseigner der Gesellschaft bleiben, allerdings wird diese mit 51 Prozent mehrheitlich in der Hand subsaharastämmiger Anteilseigner aus Simbabwe sein. 31 Prozent der Anteile soll der National Indigenisation and Economic Empowerment Fund halten, 10 Prozent liegen bei der Zimplats Mhondoro-Ngezi Chegutu Zvimba Community Share Ownership Trust, weitere 10 Prozent bei einem Mitarbeiterfonds. Die nun drohende Enteignung ist eine unmittelbare Folge aus diesem Anteilsdeal, bei dem Implats die Käufe selbst finanzieren musste. Medienberichten zufolge soll Mugabe alles andere als glücklich mit den Finanzierungsbedingungen sein und so keine Veranlassung sehen, diese Finanzierungen an die Gesellschaft zurückzuzahlen.
Das Vorhaben betrifft fast 28.000 Hektar Land, die Simbabwe – so zumindest die offizielle Aussage – zum Wohle der Bevölkerung nutzen will. Was das konkret heißen könnte, bleibt offen und zweifelhaft. Man profitiere nicht vom Platinbergbau, heißt es aus der Regierung. Aber: In dem heruntergewirtschafteten Land blühen Korruption und Vetternwirtschaft, das Land liegt im Transparency International Corruption Perceptions Index 2012 auf Platz 163 von 176.
Einnahmen aus den Bodenschätzen des Landes versickern intransparent und kommen vor allem einigen wenigen Personen zugute. Zudem könnten in der Jahresmitte Wahlen anstehen, was Mugabe zu derartigen populistischen Machtdemonstrationen verleitet. Zuvor muss allerdings noch ein Referendum über eine neue Verfassung abgehalten werden.
Die Regierung des Staates Simbabwe hat dem Unternehmen eine Frist für Gegenmaßnahmen gesetzt. Impala Platinum habe 30 Tage Zeit, dem Vorhaben der Regierung zu widersprechen. Der Konzern hat sich Rechtsbeistand geholt und plant, gegen den Zwangsverkauf vorzugehen. Man wolle die Rechte schützen, heißt es in einer Mitteilung der Südafrikaner. Zugleich werde man Gespräche mit den zuständigen Regierungsstellen in Simbabwe führen und die Anteilseigner zu gegebener Zeit informieren. Mögliches Glück im Unglück für Impala Platinum: Die betreffenden Ländereien sollen keine aktiven Bergwerke umfassen, womit die operativen Aktivitäten erst einmal nicht beeinflusst würden, wenngleich die längerfristigen Potenziale sich extrem verkleinern.
Simbabwe weist nach Südafrika die weltweit größten Platinreserven auf, hängt aber in der jährlichen Förderung trotz deutlicher Zuwächse binnen einer Generation weit hinter dem südafrikanischen Nachbarn zurück.
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