Investmentkonzepte wie Environmental, Social and Governance (ESG) Investing, Social-Responsible Investing (SRI) und Impact Investing sind inzwischen feste Bestandteile des Investmentprozesses. Eine steigende Anzahl von Fondsmanagern berücksichtigt nun ESG-Merkmale als Teil ihres Researchs, bevor sie sich an einem Unternehmen beteiligen.
Die Fondsmanager führen beispielsweise eine Sorgfaltsprüfung (Due Diligence) durch, um die Fortschritte der Unternehmen in Bezug auf verschiedene ESG-Ziele wie Klimawandel, Ressourcenknappheit oder demografische Veränderungen zu beurteilen bzw. diese zu erfüllen. Außerdem kann ein Fonds so genannte "Sünden-Aktien" meiden, wie z. B. Aktien von Tabak-, Alkohol-, Glücksspiel-, Waffen-, Erotik- oder Cannabisunternehmen.
Es gibt verschiedene Anbieter von ESG-Ratings, darunter die FTSE4Good Index Series. Die FTSE Russell-Website bietet dazu eine umfassende Liste von Indizes. Der Global 100 wiederum listet die 100 nachhaltigsten Unternehmen weltweit auf. Jeder Datenanbieter hat typischerweise eine andere Methodik und andere Kriterien für die Gruppierung der Unternehmen. Nichtsdestotrotz: Wenn ein Unternehmen in einer Liste ganz oben steht, hat es in der Regel auch in anderen Listen einen hohen Rang.
Wer als Anleger wissen möchte, wie ein Unternehmen in Bezug auf ESG-Kriterien bewertet wird, kann die Website von MSCI ESG Research nutzen. Die Bewertungsskala reicht von AAA (ein Vorreiter) über AA, A, BBB, BB, B bis hin zu CCC (ein Nachzügler).
Zu den Unternehmen mit einem AAA- oder AA-Rating gehören Cisco Systems (NASDAQ:CSCO), CNH Industrial (NYSE:CNHI), Ecolab (NYSE:ECL), Edwards Lifesciences (NYSE:EW), GlaxoSmithKline (NYSE:GSK), Hasbro (NASDAQ: HAS), NextEra Energy (NYSE:NEE), Microsoft (NASDAQ:MSFT), Orsted (OTC: DOGEF), Owens Corning (NYSE:IP) (NYSE:OC), Prologis (NYSE:PLD) und Workday (NASDAQ:WDAY).
Auch für Fonds gibt es ähnliche Eingruppierungen.
Laut einer aktuellen Studie unter der Leitung von Akihiro Omura von der Griffith University in Australien haben sozial verantwortliche Investitionen während der Pandemie hohe Renditen erzielt. Die Autoren heben hervor:
"... nachhaltige Unternehmen verbessern ihr gesellschaftliches Image und sind daher in der Lage, sich und ihre Produkte gegenüber anderen Unternehmen zu unterscheiden. Diese Unternehmen wiederum genießen die Markentreue der Kunden, die Nachhaltigkeit schätzen.... Dies schlägt sich dann in einer höheren Profitabilität nieder und reduziert die Anfälligkeit von verantwortungsbewussten Unternehmen gegenüber systematischen Risiken und wirtschaftlichen Abschwüngen."
Nach diesen Informationen ist hier ein Fonds, der das Interesse von Anlegern wecken könnte, die ihre Anlageziele mit ihren persönlichen Wertvorstellungen in Einklang bringen wollen.
iShares MSCI Global Impact ETF
- Aktueller Kurs: 99,11 Dollar
- 52-Wochen-Spanne: 50,42 - 100,27 Dollar
- Dividendenrendite: 0,9%
- Kostenquote: 0,49% pro Jahr
Der iShares MSCI Global Impact ETF (NASDAQ:SDG) bietet Ihnen Zugang zu globalen Unternehmen, die sich für Themen im Zusammenhang mit den Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen einsetzen, einer Liste von 17 Zielen. Einige der Themen, die von SDG adressiert werden, konzentrieren sich auf Unternehmensführung, die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen, Gesundheit und Sicherheit, demografische Gleichberechtigung sowie den Zugang zu hochwertiger Bildung. Diese Ziele bieten einen Fahrplan für die Lösung einiger der dringlichsten Probleme, mit denen viele globale Bevölkerungsgruppen konfrontiert sind.
Der SDG, der die Renditen des MSCI ACWI Sustainable Impact Index nachbildet, umfasst 120 Beteiligungen. Der Index klammert in der Regel Unternehmen aus, die sich auf Alkohol, Tabak, Waffen und betrügerische Kreditvergabe (d. h. mit Krediten, bei denen die Kreditnehmer einem hohen Ausfallrisiko ausgesetzt sind) konzentrieren.
Der Fonds wurde im April 2016 aufgelegt. Sein Nettovermögen liegt bei 405 Mio. USD. Die wichtigsten Sektoren (nach Gewichtung) sind Basiskonsumgüter (18,50%), Gesundheitswesen (17,75%), Industriewerte (17,46%), zyklische Konsumgüter (16,95%) und Werkstoffe (11,01%). Etwa 40% der Fondsmittel sind in den Top-10-Namen angelegt.
Der Elektroautobauer Tesla (NASDAQ:TSLA), der in Belgien ansässige globale Materialtechnologiekonzern Umicore (OTC:UMICY), das britische Unternehmen Johnson Matthey (LON:JMAT) (OTC:JMPLY), das Katalysatoren zur Emissionsreduzierung liefert, East Japan Railway (OTC:EJPRY) und die dänische Vestas (DE:VWS) Wind Systems (OTC:VWSYF) sind die wichtigsten Titel in dem ETF.
Im vergangenen Jahr hat der SDG rund 41% an Wert gewonnen und liegt seit Jahresbeginn um mehr als 6% im Plus. Der Fonds erreichte Ende Januar ein Rekordhoch. Angesichts des jüngsten Kursanstiegs könnten kurzfristige Gewinnmitnahmen schon bald Druck auf die Aktien erzeugen, aus denen der ETF besteht. Ein möglicher Dip in Richtung der 95 Dollar-Marke würde das Chance-Risiko-Verhältnis für den Einstieg verbessern.
Fazit
Fondsmanager berücksichtigen zunehmend ESG-Kriterien, um durch Investments in Unternehmen, die einen positiven sozialen Einfluss haben, langfristige und wettbewerbsfähige finanzielle Renditen zu erzielen. Viele Analysten sind sich einig, dass die Pandemie für mehr Interesse an sozial verantwortlichen Investitionen gesorgt hat.
Diejenigen Anleger, die der Meinung sind, dass das Investieren in nachhaltige Geldanlagen wahrscheinlich noch mehr an Bedeutung gewinnen wird, sollten sich auch über die folgenden Fonds informieren:
- Barclays (LON:BARC) Women in Leadership ETN (NYSE:WIL) - plus 10,2% seit Jahresbeginn
- FlexShares STOXX US ESG Impact Index Fund (NYSE:ESG) - plus 19,3% seit Jahresbeginn
- iShares ESG USD Corporate Bond ETF (NASDAQ:SUSC) - plus 3,04% seit Jahresbeginn
- SPDR® SSGA Gender Diversity Index ETF (NYSE:SHE) - plus 20,2% seit Jahresbeginn
- Vanguard ESG US Stock (NYSE:ESGV) - plus 24,6% seit Jahresbeginn