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Der Chipkonzern Infineon (DE:IFXGn) verstärkt sich mit einer Übernahme in den USA. Wie der DAX-Konzern mitteilte, übernimmt er die Cypress Semiconductor Corporation. In der Vereinbarung der beiden Unternehmen wird Cypress mit 9,0 Milliarden Euro bewertet. Infineon zahlt 23,85 Dollar je Cypress-Aktie, das entspricht einer Prämie von 46 Prozent auf den unbeeinflussten 30-tägigen volumengewichteten Durchschnittskurs im Zeitraum vom 15. April bis 28. Mai 2019, dem letzten Handelstag vor Medienberichten über einen potenziellen Verkauf von Cypress. Der Konzern stärke damit seine "Ausrichtung auf strukturelle Wachstumstreiber und bedient ein breiteres Anwendungsspektrum", so Infineon. Bis 2022 entstünden dank Skaleneffekten jährliche Kostensynergien von 180 Millionen Euro. Die komplementären Portfolios ermöglichten zusätzliche Chip-Angebote, die sich langfristig in Umsatzsynergien in Höhe von mehr als 1,5 Milliarden Euro pro Jahr niederschlagen dürften. "Wir stärken und beschleunigen unser profitables Wachstum und stellen unser Geschäft auf eine breitere Basis", sagte Infineon-Chef Reinhard Ploss laut Mitteilung. "Damit erschliessen wir grosse zusätzliche Wachstumspotenziale in den Bereichen Automobil, Industrie und Internet der Dinge. Ausserdem macht diese Transaktion unser Geschäftsmodell noch robuster."
Aktien Schweiz
Mit einem kräftigen Plus hat der Schweizer Aktienmarkt zu Wochenbeginn den Handel beendet und sich damit etwas besser als die übrigen europäischen Börsen entwickelt. Gestützt wurde der SMI dabei neben den defensiven Index-Schwergewichten vor allem vom deutlichen Plus der Lonza-Aktie, die um 3,9 Prozent zulegte. Das Unternehmen will den Bereich Specialty Ingredients ausgliedern. Dies sorgte für eine erhöhte Fantasie der Investoren hinsichtlich eines möglichen Verkaufs oder Börsengangs. Der SMI erhöhte sich um 0,8 Prozent auf 9.603 Punkte und schloss damit auf Tageshoch. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und vier -verlierer gegenüber. Weit oben auf dem Gewinner-Tableau rangierten auch die Aktien der defensiven Index-Schwergewichte. Hier gewannen Nestle (SIX:NESN) 1,9 Prozent, Roche (SIX:RO) legten um 0,4 Prozent zu und Novartis (SIX:NOVN) verzeichneten einen Aufschlag von 1,6 Prozent. Mit Abgaben zeigten sich gegen den Markttrend die Bankenwerte. Die Aktien der UBS (SIX:UBSG) verloren 1,5 Prozent, für Credit Suisse (SIX:CSGN) ging es um 1,0 Prozent nach unten. Händler verwiesen auf die weiter sinkenden Renditen, die das Geschäft der Banken erschwerten. Der europäische Bankensektor verlor 0,5 Prozent. Für die AMS-Aktie ging es mit den anhaltenden China-Sorgen um 2,3 Prozent nach unten.
Aktien international
Europa
Nach einem volatilen Geschäft hat sich am Montag an den europäischen Börsen zu guter Letzt eine positive Tendenz durchgesetzt. Danach hatte es zunächst nicht ausgesehen. Der DAX nahm mehrere Anläufe ins Plus und gewann letztlich 0,6 Prozent auf 11.793, für den Euro Stoxx 50 ging es 0,6 Prozent auf 3.300 nach oben. Infineon stürzten um 8,0 Prozent ab und stellten klar das Schlusslicht im DAX. Im Handel wurde auch auf die innenpolitische Lage in Deutschland verwiesen. "Nach dem Rückzug von Andrea Nahles mehren sich die Spekulationen über den Fortbestand der Grossen Koalition und vorzeitige Neuwahlen", kommentierte Marktkenner Thomas Altmann von QC Partners die Stimmungslage mit Blick auf die frühere SPD-Parteivorsitzende. Deutschland habe in der Vergangenheit fast durchgängig als politischer und wirtschaftlicher Stabilitätsanker in Europa gegolten. Schlechte Nachrichten gab es für die Fluggesellschaften. IA G verloren 0,4 Prozent und Air France-KLM 0,3 Prozent. Deutsche Lufthansa (DE:LHAG) drehten gar 0,3 Prozent ins Plus.
USA
Nach den deutlichen Kursverlusten zum Wochenschluss hat sich die Wall Street am Montag etwas stabilisiert. Angesichts der Tatsache, dass die übergeordneten Probleme weiter ungelöst sind, wollten Händler daher nicht von einer Entspannung sprechen. Eine stärkere Erholung verhinderten zudem die starken Verluste im Technologie-Sektor, der vor allem unter den Abgaben bei der Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Facebook (NASDAQ:FB) litt. Der Dow-Jones-Index gewann fünf auf 24.820 Punkte. Der S&P-500 büsste 0,3 Prozent ein und für den Nasdaq-Composite ging es um 1,6 Prozent abwärts. Der Nasdaq-Composite liegt damit im Korrektur-Bereich, da er seit dem letzten Rekordhoch im Mai zehn Prozent eingebüsst hat. Unter Abgabedruck standen die Aktien der Google-Mutter Alphabet (minus 6,1 Prozent) und Facebook (minus 7,5 Prozent). Hintergrund war ein Bericht des Wall Street Journal, wonach die US-Telekom-Aufsichtsbehörde FTC in Zukunft auch mögliche Wettbewerbsverstösse des sozialen Netzes prüfen dürfe.
Asien
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich am Dienstag mit wenig Bewegung. An den meisten Handelsplätzen treten die Kurse mehr oder weniger auf der Stelle. Leichte Abgaben verbuchen hingegen die Börsen in China. In Sydney machen die Kurse etwas Boden gut, nachdem die australische Notenbank den Leitzins gesenkt hat.
Anleihen
Die Notierungen am US-Rentenmarkt legten erneut kräftig zu. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um weitere 5,0 Basispunkte auf 2,08 Prozent abwärts.
Analysen
CS erhöht BT Group (LON:BT) auf Outperform (Neutral) – Ziel 280 p
UBS erhöht Ziel Delivery Hero (DE:DHER) auf 48 (44) EUR – Buy
Berenberg erhöht Pirelli (MI:PIRC) auf Hold (Sell) – Ziel 5,40 (6,50) EUR
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