Die Welt wird davon wach: es wird als Lebenselixier angepriesen: Und jetzt könnte Kaffee möglicherweise die Energie liefern, den Ihr lahmendes Portfolio benötigt, bevor 2019 zu Ende geht.
Der Zusammenbruch der brasilianischen Produktion und vielversprechende Charts haben dem in New York gehandelten Arabica-Kaffee gegenüber dem Vorjahr 22% Preiszuwachs beschert und damit an die Spitze der "Softs" - Agrarrohstoffen wie Kakao, Zucker und Orangensaft - gesetzt.
Arabica ist der zweitprofitabelste nicht-energetische Rohstoff in 2019 nach Nickel, das sich gegenüber dem Vorjahr um fast 25% verteuert hat.
Keine Abschwächung der Preisdynamik erkennbar
Und mit etwas mehr als drei Wochen bis zum Jahresende ist keine Abschwächung der Dynamik auszumachen.
In der Sitzung am Donnerstag, erreichte der Kontrakt auf Arabica zum Frontmonat März an der Terminbörse ICE Futures US dank Fondsinvestoren, technischer Unterstützung und einer Verschärfung der Erntesituation im Hauptproduzenten Brasilien, ein 18-Monatshoch von 1,244 USD das Pfund.
Analysten, die den zur Herstellung von Getränken und Süßwaren genutzten Rohstoff verfolgen, sind der Ansicht, dass er schwächelnden Rohstoffportfolios eine gewisse Chance auf Wiedergutmachung bietet, wenn ihre Anleger vor Ende 2019 zuschlagen.
Arabica-Rallye durch Produktionsdefizite und steigende Nachfrage
Eric Scoles, Rohstoffstratege bei RJO Futures in Chicago, meint:
"Die Arabica-Rallye dürfte sich fortsetzen, da die Dynamik von Angebot und Nachfrage diesen Markt weiter in die Höhe treibt."
"Die vielen bullischen Fundamentaldaten, die wir sehen, kommen ins Spiel. Vom Produktionsdefizit bis zur steigenden Nachfrage wird diese Bewegung stark unterstützt, wenn als die Versorgungslage enger wird."
Bei Arabica war das nicht immer so. Das letzte Mal in einem Jahr, dass es sich stärker erholte, war 2014, als der Preis um fast 51% stieg.
Diesmal ist die Preisentwicklung von Arabica aus einem anderen Grund bemerkenswert: Noch zu Beginn des zweiten Quartals waren die Preise eingebrochen. Der Markt erreichte im April ein 14½-Jahrestief von 86,35 Cent das Pfund, nachdem die brasilianische Ernte von 2018/19 hervorragend ausgefallen war.
Dürre in Brasilien führt zu großen Ernteeinbußen
Laut Coex Coffee International aus Miami haben sich die Bedingungen für die Ernte 2019/20 in Brasilien grundlegend geändert. Das Unternehmen sammelt fundierte Informationen zu den Kaffeemärkten, einschließlich Einzelheiten zu Qualitätskontrolle, Logistik und Bohneneinkauf, von Lieferanten aus Nord- und Südamerika, Europa, Afrika und Asien.
Coex Coffee berichtete am Mittwoch, dass Brasiliens derzeitige Arabica-Ernte aufgrund der schweren Trockenheit bei 54-55 Millionen Säcken liegen wird, weit unter den vom US-Landwirtschaftsministerium vorhergesagten 58 Millionen Säcken.
Mike Seery, der Chef von Seery Futures, einer in Plainfield, Illinois, ansässigen Rohstoffrisikoberatung, sagt dazu:
"In den wichtigsten Kaffeeanbaugebieten Brasiliens gibt es große Sorgen wegen des Mangels an Regen. Ich habe das schon einmal erlebt und der Markt wird nach oben explodieren, wenn das so weitergeht."
"Aber mit einer solchen Entwicklung wird jedoch auch die Volatilität erheblich zunehmen. Alles, was Sie tun müssen, ist ein Blick auf den Chart von 2014 zu werfen, da dies die letzte große Dürre war, die es bei diesem Rohstoff gegeben hat."
Charts von Arabica werden jeden Tag besser
Seery sagt, er sei noch nicht in Arabica eingestiegen, aber er beobachte die Preise sehr genau.
Er fügte hinzu:
"Ich empfehle mit Sicherheit keine Short-Position, da dies ein Trade gegen den Trend wäre."
"Die Chartstruktur beginnt sich täglich zu verbessern und das finanzielle Einstiegsrisiko wird ebenfalls geringer."
Der technische Tagesausblick von Investing.com hat für März-Arabica eine Kaufempfehlung stehen, die einen oberen Widerstand bei 1,247 USD prognostiziert. Mit dem 18-Monats-Höchststand am Donnerstag von 1,244 USD wurde dieses Ziel im Wesentlichen erreicht, sodass der Arabica-Handel deutlich über dem 200-Tage-Durchschnitt von 98,83 Cent liegt.
Fonds schwenken rasch von Short auf Long um
Aber Arabica hat schon einmal bessere Zeiten als jetzt gesehen. Der höchste Preis in den letzten 15 Jahren lag bei 3,063 USD, der bereits im Mai 2011 verzeichnet wurde. 2010 beendete der Rohstoff das Jahr mit einem Plus von 77%.
Scoles von RJO Futures sagt jedoch, dass das, was ihn an Arabica jetzt am meisten reizt, die schnelle Verschiebung von Shorts zu Long ist.
Er erklärte:
"Die mehrwöchige Rallye wurde stark von massiven Short-Coverings angeheizt. Fondshändler haben nicht nur ihre Short-Positionen glattgestellt, sondern werden nun zu Nettokäufern, was darauf hindeutet, dass dies nicht nur eine Rallye, sondern ein ausgewachsener Bullenmarkt werden könnte."