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Konsolidierung dominiert – EZB- und Fed Verbalakrobatik – Mary Daly expliziter

Veröffentlicht am 17.11.2022, 10:21
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0377 (05.45 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0355 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 139,55. In der Folge notiert EUR-JPY bei 144,81. EUR-CHF oszilliert bei 0,9819.

Finanzmärkte: Konsolidierung dominiert

An den Aktienmärkten dominiert Konsolidierung. Nach dem dynamischen Anstieg werden auf den aktuellen Niveaus Gewinne eingesammelt oder Absicherungsstrategien etabliert. Auslöser ist unter anderem die Ukraine-Krise. Die Irritationen um die Causa des Raketeneinschlags in Polen wirkten sich negativ aus.

Am Kapitalmarkt sanken die Renditen. So rentiert die 10 jährige Bundesanleihe heute früh mit 1,97% (Vortag 2,09%, Jahreshöchststand 2,42%) und die 10 jährige US-Staatsanleihe mit 3,71% (Vortag 3,81%, Jahreshöchststand 4,28%). Der beachtliche Renditerückgang (Zins als Diskontierungsfaktor) lieferte dem Aktienmarkt kein Aufwärtspotenzial.

Der USD zeigt auf dem aktuellen Niveau in der Bewertung gegenüber den Hauptwährungen Stabilität nach dem vorherigen Abverkauf in den letzten Wochen. Edle Metalle verloren in den letzten 24 Stunden gegenüber dem USD an Boden.

EZB- und Fed Verbalakrobatik

Zinsen liefern die Diskontierungsfaktoren für die restlichen Finanzmärkte. Die zuletzt sportliche, aber fraglos bitter notwendige Zinserhöhungspolitik der US-Notenbank und der EZB zur Wiedergewinnung an Glaubwürdigkeit war unumgänglich. Hinsichtlich der Bewertung am Devisenmarkt ist der kommende Kurs von wesentlicher Bedeutung. Die Verbalakrobatik, die uns gestern von der EZB erreichte, lieferte eine zarte Erinnerung an die lockere Politik der Vergangenheit.

Italiens Notenbankchef Visco stellte eine langsamere Gangart bei Zinsschritten der EZB in Aussicht. Spaniens Notenbankchef setzt sich für einen vorsichtigen Kurs bei dem Abbau der Anleihebestände der EZB ein (u.a. wegen Fragmentierungsrisiken).

Aus den USA meldete sich Mary Daly zu Wort. Die Gouverneurin der Fed San Francisco Daly sagte, dass die US-Zinsen noch deutlich weiter steigen müssten, bevor eine Pause angemessen sei. Sie hält ein Niveau um 5% für angemessen. Das entspricht dem Konsensus.

Fazit: Es ist eine Divergenz in der Verbalakrobatik erkennbar. Sie spricht nicht für den Euro.

Mary Daly expliziter

Die Zinsen in den USA müssen nach Ansicht der Gouverneurin der Fed San Francisco Mary Daly weiter steigen, bevor eine Pause angemessen sei. Ein Innehalten bei der Zinserhöhungspolitik stehe im Offenmarktausschuss der US-Notenbank nicht zur Debatte. Vielmehr würde diskutiert, auf welches Niveau der Zins steigen müsse, um die Konjunktur ausreichend zu bremsen. Sie halte ein Niveau von um die 5% beim Leitzins für angemessen, bevor eine Pause eingelegt werden könne.

Kommentar: Mary Daly lieferte gestern einen Einblick in die Gedankenwelt der US-Notenbank. Sie lieferte Transparenz und definierte ein klares Ziel, das mit dem Marktkonsensus übereinstimmt.

Mary Daly nahm auch zu den jüngsten Inflationsdaten Stellung. Aus ihrer Sichtweise könne man noch keinen Sieg im Kampf gegen die Teuerung ausrufen.

Kommentar: In der Tat. Die von Märkten nicht erwarteten Rückgänge des Anstiegs der Verbraucher-, der Import- und der Erzeugerpreise sind ermutigend, aber die Niveaus sind unter Stabilitätsgesichtspunkten weiter nicht auf Dauer tolerierbar.

Daly sagte, die Wirtschaft solle so schonend und effizient wie möglich gebremst werden.

Kommentar: Das ist verständlich, es liegt aber nicht in ihrer Hand. Da spielt US-Außenpolitik hinein. Sollte die US-Außenpolitik im Rahmen einer Deeskalation der globalen Krisenherde assistieren, ließen sich viele Inflations- und damit Wirtschaftsprobleme zügig neutralisieren. Sollte das nicht geschehen, diese Wahrscheinlichkeit ist hoch, werden die daraus resultierenden Folgen Inflation forcieren, höhere Zinsniveaus mit sich bringen und als Konsequenz Schäden für die US-Ökonomie und die Welt-Ökonomie generieren.

EZB: Finanzmarktstabilitätsbericht

Gestern wurde der Finanzmarktstabilitätsbericht der EZB vorgelegt. Demnach verschärfen der anhaltende Preisschub infolge des Ukraine-Kriegs und die sich eintrübende Konjunktur die Gefahren für die Stabilität des Finanzsystems in der Eurozone.

Kommentar: Korrekt!

Menschen und Unternehmen spürten die Auswirkungen der steigenden Inflation und der Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit. Die Verwundbarkeiten von Haushalten, Unternehmen und Staaten, die mehr Schulden haben, hätten zugenommen. Die EZB warnte, dass die Firmeninsolvenzen zunehmen könnten, insbesondere bei energieintensiven Unternehmen, falls sich der Ausblick verschlechtern sollte. Die hohe Inflation, vor allen Dingen steigende Gas- und Stromrechnungen belasteten die Haushalte. Dadurch sinke ihre Kaufkraft und auch ihre Fähigkeit zur Kreditrückzahlung. Banken könnten daher mittelfristig mit höheren Kreditverlusten konfrontiert sein.

Kommentar: Korrekt!

Die Risiken für die Finanzstabilität seien gestiegen. Eine technische Rezession in der Eurozone sei wahrscheinlicher geworden. Zu den Risiken zählte die EZB auch Spannungen an den Finanzmärkten. Zudem könnten diese Schwachstellen gleichzeitig auftreten und sich gegenseitig verstärken. Es gebe Anzeichen dafür, dass sich die Qualität der Vermögenswerte in Bankbilanzen verschlechtere, höhere Rückstellungen könnten die Folge sein.

Kommentar: Die Beschreibung im Finanzmarktstabilitätsbericht der EZB ist nicht zu beanstanden. Der Bericht macht deutlich, dass Frieden ernährt und Unfriede verzehrt. Die Folgen von Unfrieden kann keine EZB heilen, sondern nur die Außenpolitik. Das ist das Dilemma der EZB und der Bevölkerung der EU/Eurozone.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Italien: Unwesentlich geringerer Anstieg der Verbraucherpreise

Italien: Die Verbraucherpreise nahmen laut finaler Berechnung per Oktober im Monatsvergleich um 3,4% (vorläufiger Wert und Prognose 3,5%) und im Jahresvergleich um 11,8% (Prognose und vorläufiger Wert bei 11,9%) zu.

UK: Verbraucherpreisanstieg (J) auf höchstem Niveau seit 41 Jahren

Die Verbraucherpreise nahmen per Oktober im Monatsvergleich um 2,0% (Prognose 1,7%) nach zuvor 0,5% zu. In der Folge kam es im Jahresvergleich zu einem Anstieg um 11,1% (Prognose 10,7%) nach zuvor 10,1%. Im Jahresvergleich stellte sich der höchste Anstieg seit 41 Jahren (Oktober 1981) ein.

Die Kernrate der Verbraucherpreise legte per Oktober im Monatsvergleich um 0,7% (Prognose 0,6%) nach zuvor 0,6% zu. Im Jahresvergleich übersetzte sich das in eine Zunahme um 6,5% (Prognose 6,4%) nach zuvor 6,5%.

USA: Positiv bis auf Industrieproduktion und NAHB-Index

Der MBA Hypothekenmarktindex stellte sich per Berichtswoche 11. November auf 205,2 nach zuvor 199,9 Zählern. Die Importpreise verzeichneten per Oktober im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,2% (Prognose -0,4%) nach zuvor -1,1% (revidiert von -1,2%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 4,2% nach zuvor 6,0%. Die Einzelhandelsumsätze legten per Oktober im Monatsvergleich um 1,3% (Prognose 1,0%, Vormonat 0,0%) zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 8,37% nach zuvor 8,59% (revidiert von 8,23%).

Die Industrieproduktion nahm per Oktober im Monatsvergleich um 0,1% ab (Prognose +0,2%). Der Vormonatswert wurde von 0,4% auf 0,2% reduziert. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 3,28% nach zuvor 4,96% (revidiert von 5,33%). Die Kapazitätsauslastung stellte sich auf 79,9% (Prognose 80,4%) nach 80,1% (revidiert von 80,3%). Der NAHB Housing Market Index sank per November von zuvor 38 auf 33 Punkte (Prognose 36) und markierte den tiefsten Indexstand seit Mai 2020.

Japan: Handelsbilanzdefizite durchgehend seit Juli 2021

Die Handelsbilanz wies per Oktober ein Defizit in Höhe von 2.162,3 Mrd. JPY (Prognose -1.610 Mrd. JPY) nach zuvor -2.094 Mrd. JPY aus. Exporte stiegen im Jahresvergleich um 25,3% (Prognose 28,1%), während Importe um 53,5% (Prognose 49,7%) zulegten.

Russland: BIP in Kontraktion

Das BIP sank per 3. Quartal 2022 im Jahresvergleich um 4,0% nach zuvor 4,1%. Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, dass bei dem Währungspaar EUR/USD eine neutrale Haltung favorisiert.

Viel Erfolg


© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe



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