Die jüngsten Zahlen aus dem Hause Nvidia sind nichts weniger als ein regelrechter Sturm auf dem Börsenparkett. Wir sprechen hier nicht von bloßem Hype, sondern von einem wahren Erdbeben in der Welt der digitalen Märkte.
Die Quartalsergebnisse von NVIDIA (NASDAQ:NVDA) haben nicht nur sämtliche Erwartungen übertroffen, sie haben sie geradezu pulverisiert. Das war nicht nur ein Treffer ins Schwarze, das war ein Volltreffer mit einem Schlag, der die Börsianerwelt erzittern ließ.
Während die meisten Experten auf ein erwartetes EPS von 2,09 USD hinarbeiteten - eine ohnehin bereits beeindruckende Steigerung gegenüber dem Vorquartal - hat Nvidia sie alle sprachlos gemacht. Das EPS schoss auf 2,70 USD hoch, eine Explosion um 30 % über den Prognosen. Das ist so, als ob ein Rennwagen bei einem Dragsterrennen plötzlich den Nachbrenner zündet und die Konkurrenz im wahrsten Sinne des Wortes in den Schatten stellt.
Doch das ist noch längst nicht alles. Der Umsatz von Nvidia erreichte 13,51 Mrd. USD. Das entspricht fast einer Verdoppelung gegenüber den 7,19 Mrd. USD des Vorquartals.
Und woher kommt diese explosive Performance? Von der explodierenden Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz (KI) in nahezu jedem Wirtschaftszweig. Nvidia ist der unumstrittene König der Grafikprozessoren, ohne die die gesamte KI-Welt undenkbar wäre. Das Unternehmen hat nicht nur die Gegenwart erobert, sondern es gibt auch einen klaren Blick auf eine glänzende Zukunft.
Die Aktie von Nvidia hat auf diese positiven Nachrichten reagiert, als ob sie Raketenantrieb bekommen hätte. Zwar gab es einige Gewinnmitnahmen, aber der Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt.
Wenn wir uns das Gesamtbild anschauen, hat die Nvidia-Aktie seit Jahresbeginn unglaubliche 222 % an Wert gewonnen. In einem Jahr, das insgesamt für die Tech-Branche positiv ist, ist Nvidia zweifellos der strahlende Stern am Himmel
Mit den Umsätzen steigt auch die Rentabilität
Im Einzelnen entspricht der für das 2. Quartal angekündigte Umsatz von 13,51 Mrd. USD einem jährlichen Wachstum von 101 %. Neben diesem bemerkenswerten Umsatzwachstum gelang es Nvidia jedoch auch, seine Rentabilität deutlich zu steigern.
Die Bruttomarge des Unternehmens kletterte im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als 25 Prozentpunkte und erreichte 71,2 % - ein noch nie dagewesenes Niveau für ein physisches Produkt.
Infolgedessen belief sich der Nettogewinn auf 6,7 Mrd. USD, ein Anstieg von +420 % gegenüber dem Vorjahr.
Aufgeschlüsselt nach Segmenten meldete Nvidia einen Umsatz von 10,3 Mrd. USD im Bereich Rechenzentren, was einer jährlichen Steigerung von 170 % entspricht, und 2,5 Mrd. USD im Bereich Gaming, womit die Prognosen von 8 Mrd. USD bzw. 2,4 Mrd. USD übertroffen wurden.
Starke Prognosen und Aktienrückkäufe sollten die positive Dynamik von Nvidia aufrechterhalten
Nvidia enttäuschte auch in Bezug auf die Prognosen nicht und rechnet mit einem Umsatz von 16 Mrd. USD für das dritte Quartal (Fehlermarge bei 2 %). Das liegt deutlich über den von der Analystengemeinde prognostizierten 12,5 Mrd. USD - und entspräche einem Wachstum von über 18 % gegenüber dem Vorquartal und von fast 170 % gegenüber dem Vorjahresquartal.
Nvidia hat in den letzten acht aufeinanderfolgenden Quartalen die Umsatzerwartungen übertroffen. Das Unternehmen ist nicht nur in der Gegenwart erfolgreich, sondern hat auch eine klare Sicht auf die Zukunft. Der CEO von Nvidia, Jensen Huang, äußerte sich zuversichtlich und betonte die hervorragende Sichtbarkeit der Geschäftsentwicklung für das laufende und das kommende Jahr. Nvidia arbeite aktiv mit führenden Cloud-Computing-Unternehmen und Rechenzentrumsanbietern zusammen, um die Infrastrukturen der nächsten Generation vorzubereiten, sagte er.
In einem Interview mit Reuters erwähnte Huang, dass zwei Faktoren diese Nachfrage antreiben: die Verlagerung von traditionellen Rechenzentren, die auf zentralen Prozessoren basieren, zu solchen, die auf Nvidias leistungsstarken Chips aufbauen, und die zunehmende Nutzung von KI-generierten Inhalten in verschiedenen Bereichen, von rechtlichen Verträgen bis hin zu Marketingdokumenten.
"Diese beiden grundlegenden Trends liegen allem zugrunde, was wir beobachten, und wir haben erst ein Viertel des Weges hinter uns", sagte er. "Es ist schwer zu sagen, wie viele Quartale noch vor uns liegen, auf jeden Fall aber wird dieser grundlegende Wandel nicht so bald enden. Das ist kein einmaliges Ereignis, das nur dieses Quartal betrifft."
Diese Zuversicht in die Zukunft und die solide Finanzlage des Unternehmens ermöglichten es Nvidia, den Aktionären ein zusätzliches Geschenk zu machen - die Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufplans in Höhe von 25 Mrd. USD. Ein Teil dieser Rückkäufe wird im laufenden Geschäftsjahr durchgeführt, was die ohnehin schon spannende Ankündigung noch verstärkt.
Nachfrage aus China und Konkurrenz von AMD (NASDAQ:AMD): Unterschätzte Risiken?
Es ist jedoch erwähnenswert, dass einige Analysten Bedenken geäußert haben, dass ein erheblicher Teil des Nachfrageschubs, der Nvidia ankurbelte, im zweiten Quartal aus China kam, wo Unternehmen aufgrund von Befürchtungen in Hinblick auf mögliche zukünftige US-Exportbeschränkungen Chips horten. Diese Quelle des Umsatzwachstums kann jederzeit versiegen.
Darüber hinaus scheinen die Anleger das Potenzial von AMD, einem direkten Wettbewerber von Nvidia, zu unterschätzen. Das gilt insbesondere angesichts der derzeitigen Marktsituation, in der die Nachfrage das Angebot übersteigt.
Harsh Kumar, ein Analyst bei Piper Sandler schätzt den Markt so ein:
"Die Chips von AMD könnten bis zu 50 % billiger sein als die GPUs von Nvidia, und Unternehmen wie Meta) oder Google könnten versuchen, ihre Kosten zu senken."
Er wies auch darauf hin, dass "historisch gesehen im Halbleiterbereich der Marktführer immer 70 oder 80 % des Marktanteils hält, die Kunden aber dennoch eine zweite Bezugsquelle wünschen, damit der Marktführer keine exzessiven Preise durchsetzen kann. In diesem Fall ist der zweite Anbieter AMD".
"Wenn man bedenkt, dass die Halbleiterindustrie (ETR:SEC0) bis 2030 ein Volumen von 1 Bio. USD erreichen wird, sprechen wir über eine sehr interessante Bewertung für Nvidia, wenn es dem Unternehmen gelingt, seine Marktführerschaft in den nächsten Jahren zu behaupten", erklärte Thomas Monteiro, Senior Analyst bei Investing.com.
"Trotz des aktuellen KGV von +240 zeigen dieses Zahlen, dass das Unternehmen auf dem richtigen Weg ist, die Konkurrenz abzuhängen und damit dieses Verhältnis konsequent zu senken", so Monteiro abschließend.
Fazit
Alles in allem markieren die Ergebnisse von Nvidia nicht nur einen Meilenstein für das Unternehmen, sondern auch einen entscheidenden Moment für die gesamte Welt der KI-Investitionen. Sie könnten den Hunger der Anleger nach KI-Aktien weiter anfachen, da sie die eindrucksvolle Performance des Unternehmens untermauern.
Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass Nvidia derzeit eines der wenigen Unternehmen ist, das bereits von KI in seinen Ergebnissen profitiert, während andere noch investieren, um KI effektiv in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Die Zukunft bleibt spannend, und Nvidia hat sich fest auf dem Weg zum Marktführer positioniert.
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