(DailyFX.de) – In der Wochenanalyse für diese Woche vergangenen Freitag wählte ich die Überschrift „Weiter keine Action außer das Jahrestief im EUR/USD bricht...“ Eine kurze Hoffnung darauf hatte ich, als am Dienstag die US-Inflationsdaten für den Monat Mai einen überraschenden Up-Tick produzierten und hieraus Spekulationen um eine restriktivere Rhetorik Yellens auf der FED-Sitzung am Mittwoch aufkeimten. Doch damit wurde es nichts, durch den sogar leicht dovishen Touch lief der EUR/USD zurück über die 1,36er Marke.
Die Aussicht darauf, dass die FED nicht sofort im im Anschluss an die vollständige QE-Rückführung Zinsanhebungen in Betracht zieht und auch ausgehend von den Inflationsdaten von einer Art Ausreißer spricht, lässt den Ausblick für den EUR/USD in meinen Augen etwas weniger bearish werden, die Wahrscheinlichkeit neuer Jahrestiefs in der näheren Zukunft erachte für unwahrscheinlich, besonders vor dem Hintergrund des dünnen Wirtschaftsdatenkalnder kommende Woche.
Zwar stehen einige Einkaufsmanagerindizes auf der Agenda, aber einzig die US-BIP-Daten am Mittwoch haben in meinen Augen eine erhöhte Signifikanz und selbst diese ist dann auch irgendwie begrenzt:
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Der geldpolitische Kurs der EZB und FED für die kommenden Monate ist klar gepflastert, weitere geldpolitische Stimuli seitens der EZB sind genauso unwahrscheinlich, wie eine zeitnah im Anschluss an die vollständige QE-Rückführung restriktiver agierende FED.
Aus dieser Perspektive ist nicht zu erwarten, dass der EUR/USD in den kommenden Wochen neue Jahreshochs oder –tiefs markiert.
Eher wird in den kommenden Wochen und Monaten die Risikoneigung der Marktteilnehmer und die Volatilität über den weiteren Verlauf im EUR/USD bestimmen.
Historisch zeigt sich der USD als guter Performer unter anziehendem Stress. Solange die Volatilität am Markt aber derart niedrig bleibt, ist davon auszugehen, dass sich die sterile Ausgestaltung der geldpolitischen Maßnahmen seitens der EZB positiv für den Euro auswirken bzw. neue Jahrestiefs unwahrscheinlich werden lassen:
In diesem Zusammenhang ist mit Sicherheit auch spannend den hohen Turnover zu betrachten, der oberhalb der Jahrestiefs um 1,3470 im Bereich der übergeordneten Aufwärtstrendlinie, welche die Jahrestiefs aus 2012 und 2013 verbindet und einen potentiellen Umkehrpunkt im Daily angezeigt haben könnte, so wie dies in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls häufig beobachtet werden konnte:
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Rückläufer (oder besser: Drifts...) zurück in Richtung der 1,37er Marke scheinen in der kommenden Woche wahrscheinlich, zumindest solange der EUR/USD nicht zurück unter die 1,3585er Marke fällt.
Hier wäre es dann möglich, dass es zu einem Re-Test der 1,3500 / 3520er Region kommt, ohne Volatilität aber nicht zu einem Bruch der 1,3470er Marke.
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de