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Märkte: Niedrige US-Inflationserwartungen forcieren Risikobereitschaft

Veröffentlicht am 09.01.2024, 09:58

Der Euro eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0954 (05:22 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0924 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 143,67. In der Folge notiert EUR-JPY bei 157,38. EUR-CHF oszilliert bei 0,9282.

Märkte: Niedrige US-Inflationserwartungen forcieren Risikobereitschaft

Die Finanzmärkte sind von Risikobereitschaft geprägt. Entscheidend war der „Consumer Survey“ der Federal Reserve New York. Die Inflationserwartungen brachen ein und forcierten stärkere Zinssenkungserwartungen (siehe unten). Zudem sind die privaten US-Haushalte ob ihrer Finanzlage weniger pessimistisch als zuvor.

Das Datenpotpourri hatte keinen entscheidenden Einfluss auf die Marktentwicklungen. Das im internationalen Vergleich malade Bild der Konjunktur der Eurozone (Einzelhandel), aber mehr noch Deutschlands (Auftragseingänge), wurde grundsätzlich bestätigt. Die positive Entwicklung der Exporte Deutschlands als auch der aktiven Handelsbilanz nehmen wir zur Kenntnis. Es ist zunächst eine „Schwalbe“, mehr nicht, denn die Rahmendaten haben sich nicht verändert. Aus den USA erreichten uns in der Tendenz positive Impulse. Die US-Verbraucherkredite nahmen deutlich stärker zu, höheren US-Konsum implizierend, und der „Employment Trend Index“ konnte von dem zuvor tiefsten Niveau seit Oktober 2021 zulegen. In Fernost enttäuschten in Japan die Ausgaben der privaten Haushalte (siehe Datenpotpourri).

An den Aktienmärkten dominierte zumeist die Farbe „Grün“. Der Late-DAX stieg um 1,18%, der EuroStoxx 50 um 1,02. US-Märkte waren freundlich gestimmt. Der S&P 500 stieg um 1,42%, der Dow Jones um 0,60% und der Citi US Tech 100 um 2,08%. In Fernost nahm der Nikkei (Japan) Stand 07:17 Uhr um 1,24%, der Sensex (Indien) 0,91%, der Hangseng (Honkong) um 0,36% und der CSI (China) um 0,12% zu. Der Kospi (Südkorea) sank dagegen um 0,19%.

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An den Rentenmärkten setzte nach dem vorherigen Renditeanstieg eine moderate Gegenbewegung ein. 10-jährige Bundesanleihen rentieren heute früh mit 2,14% (Vortag 2,17%), während 10-jährige US-Staatsanleihen eine Rendite in Höhe von 4,02% abwerfen (Vortag 4,06%). Der USD ist weiterhin gegenüber dem EUR, aber auch gegenüber den Edelmetallen nur wenige verändert.

Bitcoin konnte in den letzten 24 Handelsstunden markant an Boden gewinnen und markierte mit rund mehr als 47.000 USD in der Spitze den höchsten Stand seit März 2022

New York Fed „Consumer Survey“: Inflationserwartungen deutlich schwächer

Der New York Fed „Consumer Survey“ lieferte per Dezember unerwartet niedrige Inflationserwartungen. Sie sanken auf Sicht eines Jahres von 3,4% auf 3,0% (Tief seit 01/2021), für die Dreijahresperiode von 3,0% auf 2,6% (Tief seit 06/2020) und für die Fünfjahresperiode von 2,7% auf 2,5% (Tief seit 03/2023).

Kommentar: Diese Verbraucherumfrage zeigte gestern Wirkung. Sie stoppte zunächst den Renditeanstieg an den Kapitalmärkten. Es ergaben sich verstärkte Zinssenkungserwartungen. So hält die Bank of America (NYSE:BAC) eine erste Zinssenkung der US-Notenbank im März 2024 für möglich. Dieser unerwartete Datensatz wirkte sich insbesondere für die Technologieaktien, aber auch für den breiteren Markt unterstützend aus. Risikobereitschaft legte nach der Veröffentlichung deutlich zu.

Der Gouverneur der Federal Reserve Atlanta Bostic sagte gestern, dass er zwei Zinssenkungen im Jahr 2024 erwarte, beginnend im 3. Quartal 2024.

Kommentar: Die Einlassungen des Gouverneurs Bostic der Fed Atlanta wurden vom Markt weitgehend ignoriert. Sie wurden als Reflexion auf das Datenumfeld vor der Veröffentlichung des „Consumer Survey“ wahrgenommen.

Deutschland: Stimmung der Selbstständigen leicht aufgehellt, aber weiter prekär

Die Stimmung unter den Selbstständigen hat sich laut IFO-Barometer im Dezember geringfügig um 1,3 auf -17,5 Punkte verbessert. Das Niveau ist prekär. O-Ton IFO-Institut: „Von einer Trendwende kann noch nicht gesprochen werden. Von einer wirtschaftlichen Erholung sind die Selbstständigen derzeit weit entfernt.“

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Kommentar: Man darf sich über jede positive Zuckung bei den deutschen Datensätzen trotz des prekären Indexstands freuen. Sie sind Ausdruck von zarten Hoffnungswerten, dass Politik in Deutschland nicht weiter Rahmendaten für diesen Standort durch diskretionäre Politik belastet. Das internationale Wirtschaftsumfeld, allen voran in Fernost (IWF Wachstumsprognose 4,8%) ), aber auch in der gesamten Weltwirtschaft (IWF—BIP-Prognose 2024 2,9%), sollte für ein konkurrenzfähig aufgestelltes Deutschland (derzeit Nummer 3 der Weltwirtschaft in USD-Bewertung) genügend Wachstumsperspektiven bieten. Es hängt an der deutschen Politik, der deutschen Wirtschaft die Chance der Partizipation zu geben! Ansonsten wird der Teil, der gehen kann, verstärkt mit den Füßen abstimmen. Die Agrarwirtschaft kann das nicht, deswegen gibt es die Proteste. Wann findet in Berlin Politik für den Standort statt?

Deutschland: Protestaktionen für Standort nicht hilfreich

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) schließt negative Folgen für die Konjunktur durch die Protestaktionen nicht aus. Das Zusammenspiel zwischen Straße und Schiene sei vor allem dann ein Problem, wenn parallel blockiert würde, so IW-Experte Lesch. Dann wären die Bauernproteste möglicherweise auch nicht mehr verhältnismäßig. Angesichts der bestehenden Logistikprobleme auf Straße/Schiene seien die Aktionen für das Standortimage s nicht hilfreich. Ein Riesenproblem hätten wir, wenn das Verhalten der Bauern Schule machte.

Kommentar: Diese Einlassungen des IW Köln sind unter kurzfristigen quantitativen Gesichtspunkten der Konjunkturentwicklung korrekt. Hier geht es aber um mehr, nämlich die nachhaltigen Standortbedingungen in Deutschland für die Agrarwirtschaft, mehr noch für die Gesamtwirtschaft. Die latent durch politisches Handeln der Regierung verschlechterten Bedingungen für den Standort, die den hier tätigen Unternehmen die Konkurrenzfähigkeit raubt, sind das Problem, nicht eine Konjunkturdelle durch diese Aktionen! Nimmt ein Standortimage durch kurzfristige Konjunkturdellen oder strukturelle Fehlsteuerung nachhaltig Schaden?

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Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Datenbild uneinheitlich

Die Einzelhandelsumsätze verzeichneten per November im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,3% (Prognose –0,3%) nach zuvor +0,4% (revidiert von +0,1%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Minus in Höhe von 1,1% (Prognose -1,5%) nach zuvor -0,8% (revidiert von -1,2%). Der Sentix-Index für die Eurozone legte per Januar von zuvor -16,8 auf -15,8 Punkte zu (Prognose -15,5).

Deutschland: Die Industrieaufträge nahmen per November im Monatsvergleich um 0,3% (Prognose 1,0%) nach zuvor -3,7% zu.

Deutschland: Die Handelsbilanz wies per November einen Überschuss in Höhe von 20,4 Mrd. EUR aus (Prognose 17,9 Mrd. EUR, Vormonat 17,7 Mrd. EUR). Exporte stiegen um 3,7% (Prognose 0,4%) und Importe um 1,9% (Prognose 0,2%) im Monatsvergleich.

Schweiz: Inflation etwas höher als erwartet, Niveau unkritisch

Die Verbraucherpreise stiegen per Berichtsmonat Dezember im Jahresvergleich einen Anstieg um 1,7% (Prognose 1,5%) nach zuvor 1,4%.

USA: Index „Employment Trends“ legt zu, Verbraucherkredite unerwartet hoch

Der Index „Employment Trends“ wies per Berichtsmonat Dezember einen Indexstand in Höhe von 113,15 aus. Der Vormonatswert wurde von 113,05 auf 112,48 revidiert. Der Vormonatswert markierte damit den niedrigsten Stand seit Oktober 2021. Die US-Verbraucherkredite nahmen per Berichtsmonat November um 23,75 Mrd. zu (Prognose 9,00 Mrd. USD, Vormonat 5,78 Mrd. USD).

Japan: Haushaltsausgaben schwächer als erwartet

Die Ausgaben der Haushalte sanken per Berichtsmonat November im Jahresvergleich um 2,9% (Prognose -2,3%) nach zuvor -2,5%.

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,0540 – 1,0570 negiert das für den EUR positive Szenario.

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Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
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