Brent Crude Öl Analyse: Sommertiefs wackeln bedenklich
Eine mögliche Produktionsausweitung des OPEC+Kartells im Oktober sowie eine schwächere Nachfrage aus den USA im Hochsommer sowie eine vergleichsweise schwache Wirtschaft in China werden als Gründe für die fortwährend tiefen Ölpreise genannt. Tatsächlich allerdings muss auch angemerkt werden, dass die USA ihre Produktion auf den höchsten bis heute gemessenen Stand ausgeweitet haben und sogar als Nettoölexporteur auf dem Weltmarkt auftreten. Sollte auch wieder Libyen anfangen das schwarze Gold zu exportieren, dürfte der Druck auf die Preise weiter erhöht werden und aus technischer Sicht ein mögliches Verkaufssignal generieren.
Short-Chance:
Sollte Rohöl der Nordseesorte Brent Crude ihre Verlaufstiefs aus Anfang 2023 bei rund 70,00 US-Dollar auf Wochenschlusskursbasis reißen, müssten weitere Preisrückgänge auf 65,75 und darunter sogar 60,27 US-Dollar zwingend angenommen werden. Eine überschießende Welle könnte sogar auf 57,88 US-Dollar talwärts reichen, ehe sich die Weltpreise wieder stabilisieren und eine technische Gegenbewegung auf der Oberseite vollziehen. Dabei scheint der Konflikt im Nahen Osten keine so große Rolle mehr zu spielen. Können die Sommertiefs dagegen nachhaltig verteidigt werden, würde es Notierungen von über 82,50 US-Dollar bedürfen, damit Kursgewinne an 84,00 und darüber 87,94 US-Dollar abgeleitet werden können. Derzeit scheint sich eine derartige Entwicklung allerdings nicht durchzusetzen.
Wochenchart:
Brent Crude Öl-Future; Wöchentlich; Örtliche Zeit (GMT+1); Kurs des Rohstoffs zum Zeitpunkt der Erstellung der Analyse 73,76 US-Dollar; Handelsplatz: Markets; 20:30 Uhr
Intel Analyse: 10 % Kurssprung – Was ist da los?
Am Freitag hat das Wertpapiere des US-Chipkonzerns Intel einen satten Kurssprung von knapp zehn Prozent vollzogen, nachdem die Aktie einige Wochen zuvor überdurchschnittlich stark auf 18,78 US-Dollar von knapp 30,00 US-Dollar abgestraft worden war. Der kriselnde Konzern hat in der abgelaufenen Woche nämlich angekündigt, tiefgreifende Umstrukturierungsmaßnahmen zu ergreifen, was unter anderem eine Abspaltung von Unternehmensanteilen und eventuelle Verkäufe einiger Fabriken beinhaltet. Die Börse nahm dies sehr wohlwollend auf und katapultierte die Aktie auf über 22,00 US-Dollar. Aus technischer Sicht allerdings steht der bisherige Vorstoß bullischer Marktteilnehmer lediglich eine technische Gegenreaktion auf die vorherigen Kursverluste von über 30 Prozent dar.
Long-Chance:
Intel wird sich in den kommenden Monaten und Jahren neu erfinden müssen, der Konzern wurde von anderen Chipherstellen, wie NVIDIA im Bereich KI abgehängt. Daher ergeben sich trotz der technisch hoffnungsvollen Ausgangslage bei Intel lediglich stark spekulative Long-Chancen, potenzielle Kursziele für das Intel-Papier können aus dem Stand heraus bei 24,59 und darüber um 27,10 US-Dollar abgeleitet werden. Die Gefahr kurzer und scharfer Rücksetzer fährt stets mit. Gehen dagegen die aktuellen Jahrestiefs um 18,78 US-Dollar zu Bruch, wäre dies für die Intel-Aktie (NASDAQ:INTC) eine kleine Katastrophe und würde mit Kapitalentzug bis auf ein Niveau von grob 15,02 US-Dollar bestraft werden. Vorläufig hält jedoch der Boden um 18,00 US-Dollar aus den letzten Jahren.
Wochenchart:
Intel Corp.; Wöchentlich, Örtliche Zeit (GMT+1); Kurs der Aktie zum Zeitpunkt der Erstellung der Analyse 20,17 US-Dollar; Handelsplatz: Markets; 20:45 Uhr
NVIDIA Analyse: Es sollte einfach nicht sein
Wertpapiere des derzeit erfolgreichsten Chipherstellers NVIDIA können nach einer mehrtägigen Schiebephase zwischen 122,73 und 130,00 US-Dollar und zusätzlich im Bereich der oberen Abwärtstrendbegrenzung auf keine positive Auflösung mehr hoffen, eine bullische Flagge hat sich durch die Kursverluste der letzten Tage ganz klar zerstreut. Sollten die Abschläge durch die Enttäuschung beim Ausblick weiter anhalten und unter den EMA 50 führen, könnte dies neuerliche Tiefs bedeuten, bis sich die Aktie an einer der bekannten Unterstützungen wieder fängt. Hierbei könnte aber auch rasch der seit Oktober 2023 bestehende Aufwärtstrend in den Fokus rücken, die Sommertiefs um 90,00 US-Dollar wären dann nur ein kleiner Vorgeschmack.
Short-Chance:
Kurzzeitig ist die Luft bei NVIDIA raus, unterhalb von 109,60 US-Dollar würden demnach weitere Abschläge auf zunächst glatt 100,00 US-Dollar drohen, darunter müsste NVIDIA das Augusttief bei 90,43 US-Dollar als Support nutzen. Eine dreiwellige Korrekturbewegung würde es sogar erlauben, Notierungen an der unteren Trendkanalbegrenzung des seit Oktober 2023 bestehenden Trends um 80,00 US-Dollar als Zielniveau für das Papier auszurufen. Auf der Oberseite bedarf es dagegen eines Wochenschlusskurses über dem Niveau von rund 130,00 US-Dollar, damit die Chance auf einen Test der Rekordstände bei 140,31 US-Dollar aus Mitte Juni gewahrt bleibt.
Tageschart:
NVIDIA Corp (NASDAQ:NVDA).; Täglich, Örtliche Zeit (GMT+1); Kurs der Aktie zum Zeitpunkt der Erstellung der Analyse 108,36 US-Dollar; Handelsplatz: NYSE; 20:40 Uhr