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Märkte: USA "hui", Europa "pfui"

Veröffentlicht am 08.02.2024, 09:53
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0784 (05:06 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0757 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 148,34 . In der Folge notiert EUR-JPY bei 159,99. EUR-CHF oszilliert bei 0,9413.

Märkte: USA "hui", Europa "pfui"

An den internationalen Finanzmärkten zeigt sich grundsätzlich weiter Widerstandskraft. Die kurzfristigen Dynamiken fallen aber unterschiedlich aus. So hieß es gestern an den Aktienmärkten: USA "hui", Europa "pfui".

Für diese Divergenz gibt es ökonomische Gründe. Deutschland wurde seinem "neuen Ruf" als "lahmer Gaul" der europäischen und der Weltwirtschaft einmal mehr gerecht. Die deutsche Industrieproduktion sackte per Berichtsmonat Dezember unerwartet im Monatsvergleich um 1,6% ab (Prognose -0,4%). Positive oder stabile Datensätze aus Europa (Frankreich, Italien, Dänemark) wurden in der Folge weitgehend ignoriert (siehe Datenpotpourri).

Großbritanniens Immobilienmärkte reüssieren, während in Deutschland der Immobilienmarkt durch diskretionäre Politik der Regierung (u.a. Heizungsgesetz) in einer massiven Krise steckt (impliziter Eingriff in Eigentumsrechte).

In den USA nahm das Handelsbilanzdefizit geringfügig ab, der Hypothekenmarktindex stieg ein wenig und Verbraucher nahmen weniger Kredite in Anspruch. Letzteres ist konjunkturell negativ, aber strukturell positiv. Diverse Vertreter der Federal Reserve sind fortgesetzt bemüht, Zinssenkungsphantasien der Märkte einzufangen.

In China verstärkt sich die Deflation bei Verbraucherpreisen und bleibt bei Erzeugerpreisen ausgeprägt bei einem BIP-Wachstumsumfeld zwischen 4,5% - 5,0%.

Hintergründig belastend wirkt weiter die Geopolitik. Israel lehnt die im Raum stehenden Möglichkeiten einer Feuerpause im Gaza-Konflikt ab. Die diplomatischen Erfolge des "Abraham Accords", der unter Trump vereinbarten Annäherung zwischen Israel und den arabischen Staaten, steht zur Disposition. Europa ist mindestens verbal mehr bemüht, den Ukraine-Konflikt fortzusetzen, als Diplomatie eine Chance einzuräumen. Der Konflikt in Korea eskaliert. Nordkoreas Volksversammlung hat dafür gestimmt, die wirtschaftliche Kooperation einzustellen.

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Kommentar: Diese Risiken stellen die primäre Belastung für die Weltwirtschaft und Märkte dar. In Deutschland ergibt sich durch die ideologisch geprägte Politik ein zusätzliches Risikocluster.

Aktienmärkte: Der Late Dax sank um 0,65%, der EuroStoxx 50 um 0,19%. Der S&P 500 legte um 0,90%, der Dow Jones um 0,56% und der Citi US Tech 100 um 1,15% zu. Der Nikkei (Japan) gewann Stand 06:47 Uhr 1,88%, der Kospi (Südkorea) 0,15%, während der Sensex (Indien) 0,88% verlor. Der CSI 300 (China) sank um 0,05%, der Hangseng (Hongkong) um 1,31%. Rentenmärkte. Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert mit 2,32% (Vortag 2,28%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe 4,12% abwirft (Vortag 4,10% ).

Der USD ist gegenüber EUR, Gold und Silber wenig bewegt.

Schweden stellt Ermittlungen zu Nord-Stream Explosionen ein

Die Staatsanwaltschaft in Stockholm hat ihre Ermittlungen zu den Explosionen der Nord-Stream-Gaspipelines 1/2 eingestellt. Das Ergebnis der Untersuchung sei, dass Schweden juristisch nicht zuständig wäre und die Untersuchung damit eingestellt würde.

Kommentar: Das klingt nach einer diplomatischen Formel. Oder ist es gar eine diplomatische Floskel?

Es geht um den aller Wahrscheinlichkeit nach größten staatsterroristischen Angriff auf Deutschland, aber auch auf die EU (NS1 und NS2 waren Teil der EU-Versorgung). Schweden ist Teil der EU. Wie kann Schweden dann juristisch nicht zuständig sein? Wo ist Solidarität innerhalb der EU?

Die Ostsee ist einer der am besten überwachten Meeresräume weltweit. Wie kann es da zu keinen Ergebnissen kommen? Das gilt allen voran für Schweden, das bezüglich der Ostsee immer sehr sensibel war und ist, oder gibt es eine "Einäugigkeit" pro Dritte in Stockholm? Die EU setzt sich für die Souveränität dritter Staaten ein und ist bereit, dafür massive Mittel einzusetzen. Hinsichtlich dieses Terrorangriffs auf Deutschland und die EU stellt sich dieFrage, wie es mit der eigenen Souveränität der EU-Länder und der EU selbst, aber auch der Solidarität der EU-Länder untereinander steht?

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Ich setze voll und ganz auf die deutsche Rechtsstaatlichkeit, auf deutsche Ermittlungen, die in alle Richtungen gehen sollten, um diesen aller Wahrscheinlichkeit nach staatsterroristischen Angriff aufzuklären und in der Folge Maßnahmen zu treffen, die diesem Angriff auf die tragenden Strukturen der Energieversorgung Deutschlands und der EU und damit auch auf die Bürger und die Unternehmen der EU gerecht werden, denn Rechtsstaatlichkeit ist für eine Demokratie unverzichtbar. Ohne Rechtsstaatlichkeit gibt es keine Demokratie. Unsere Regierung setzt sich ja gerade für die Demokratie mittels Aufforderung zu Demonstrationen für die Demokratie ein. Also darf man "mehr", aber auf keinen Fall "weniger" erwarten.

Deutschland: Preise für Wohnimmobilien 2023 in historischem Ausmaß gefallen

Die Preise für Wohnimmobilien sind 2023 laut Studie des IfW (Kiel) so stark gesunken, wie seit mindestens 60 Jahren nicht. Eigentumswohnungen verbilligten sich um 8,9%, Einfamilienhäusern um 11,3% und Mehrfamilienhäusern um 20,1%. Inflationsbereinigt fiel die Wertminderung noch beträchtlicher aus. Sie liegt circa 5% höher (Wohlstandsverluste).

Das IfW-Institut konstatierte, die Geschwindigkeit und das Ausmaß des gegenwärtigen Preisverfalls bei Immobilien in Deutschland seien historisch einmalig. Noch nie seit Beginn der Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse in den 60er Jahren fielen Immobilienpreise so schnell so stark.

Kommentar: Ja, da hat Deutschland doch einmal mehr ein Alleinstellungsmerkmal. Im UK und den USA steigen die Immobilienpreise im Jahresvergleich (UK siehe Datenpotpourri), obwohl dort die Zinsen stärker erhöht wurden. Liegt es dann unter Umständen an unserer diskretionären Politik, dass die Bürger dieses Landes diesem Stress ausgesetzt werden?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Deutsche Industrieproduktion prekär

Deutschland: Die Industrieproduktion sank per Dezember im Monatsvergleich um 1,6% (Prognose -0,4%) nach zuvor -0,2% (revidiert von -0,7%), es war der siebte Rückgang in Folge. Im Jahresvergleich kam es zu einem Minus um 3,13% nach zuvor 4,37% (revidiert von -4,87%).

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Frankreich: Die Beschäftigung außerhalb des Agrarsektors verzeichnete per 4. Quartal 2023 im Quartalsvergleich keine Veränderung (Vorquartal +0,1%).

Spanien: Die Industrieproduktion sank per Dezember im Jahresvergleich um 0,2% (VM +0,9%).

Italien: Die Einzelhandelsumsätze gingen per Dezember im Monatsvergleich um 0,1% (VM +0,3%) zurück. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 0,3% (VM 1,4%).

UK: Hauspreise steigen stärker - Unterschied zu Deutschland (J)

Die Hauspreise stiegen im UK per Januar im Monatsvergleich um 1,3% und im Jahresvergleich um 2,5% (Vormonat 1,8%).

Kommentar: Was für ein Unterschied zu Deutschland!

Dänemark: Starke Industrieproduktion

Die Industrieproduktion nahm per Dezember im Monatsvergleich um 5,7% nach zuvor +8,1% zu.

Kommentar: Was für ein Unterschied zu Deutschland!

China: Deflationärer Druck nimmt zu (CPI)

Die Verbraucherpreise sanken per Januar im Jahresvergleich um 0,8% nach zuvor -0,3%. Die Erzeugerpreise fielen per Januar im Jahresvergleich um 2,5% nach zuvor -2,7%. Die Devisenreserven stellten sich per Januar auf 3.219 Mrd. USD nach zuvor 3.238 Mrd. USD.

USA: Verbraucher wenig kreditfreudig

Die Handelsbilanz wies per Berichtsmonat Dezember ein Defizit in Höhe von 62,2 Mrd. USD (Prognose 62,2 Mrd. USD) nach zuvor 61,9 Mrd. USD (revidiert von 63,2 Mrd. USD) aus. Der MBA Hypothekenmarktindex stellte sich per 2. Februar 2024 auf 210,0 nach zuvor 202,5 Punkten aus.

Kommentar: Losgelöst vom Anstieg, historisch schwaches Niveau.

Die Verbraucherkredite legten per Dezember um 1,56 Mrd. USD (Prognose 16,0 Mrd. USD) nach 23,48 Mrd. USD (revidiert von 23,75 Mrd. USD) zu.

Russland: Überzeugende Daten bei, unter und über den Prognosen

Die Einzelhandelsumsätze nahmen per Dezember im Jahresvergleich um 10,2% (Prognose 12,0%) nach zuvor 10,5% zu. Die realen Löhne verzeichneten per November im Jahresvergleich einen Anstieg um 7,2% (Prognose 5,1%) nach zuvor 9,9% zu. Die Arbeitslosenrate stellte sich per Dezember auf 3,0% (Prognose 3,0%) nach 2,9% (Allzeittief).

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Japan: Wirtschaftseinschätzung moderater (aber über 50)

Der Index "Economy Watcher‘s Poll" sank per Januar von 51,8 (revidiert von 50,7) auf 50,2 Punkte.

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,0540 – 1,0570 negiert das für den EUR positive Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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