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Mini-Crash zum Jahresbeginn - Darum wird China weiter belasten

Veröffentlicht am 11.01.2016, 10:43
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Am vergangenen Mittwoch berichteten wir noch über ein äußerst schwieriges Börsenjahr 2015, das dem bereits sehr anspruchsvollen Jahr 2014 folgte und mit geschichtsträchtigen Kursentwicklungen, wie dem massiven Einbruch des Schweizer Franken, daherkam. Nun können wir nach nur einer Woche im neuen Jahr 2016 schon feststellen, dass auch dieses Jahr in die Geschichtsbücher eingehen wird.

Mini-Crash zum Jahresbeginn

Noch nie ist der DAX am ersten Handelstag des Jahres so schwach gestartet. Und noch nie wurde der Handel in China so schnell ausgesetzt wie am Donnerstag. Damit wird bereits sehr deutlich, dass die Herausforderungen für Anleger und der Schwierigkeitsgrad für erfolgreiches Investieren wohl noch einige Zeit extrem hoch bleiben werden.

Mini-Crash geht von China aus

Die Märkte gerieten zu Jahresbeginn gleich von vier Seiten unter Druck: von den abermals entfachten Sorgen über einen wirtschaftlichen Abschwung Chinas, dem erneuten Einbruch der Ölpreise, dem nordkoreanischen Test einer vermeintlichen Wasserstoffbombe und der sich verschärfenden Krise zwischen Saudi-Arabien und dem Iran.
Beunruhigend für die Märkte in China war zudem die rasche Abwertung der chinesischen Währung, die von der Notenbank acht Mal in den vergangenen acht Handelstagen niedriger gefixt wurde.

Geschichtsträchtige Kursbewegungen in China


Dies hatte zur Folge, dass der Aktienhandel in China gleich zwei Mal innerhalb der ersten Handelswoche 2016 ausgesetzt wurde, weil die Märkte drohten, unaufhaltsam einzubrechen. Nachdem der Leitindex CSI 300 am Montag bereits um fast 7% eingebrochen war und entsprechend den gerade erst neu eingeführten Regeln der Handelstag vorzeitig endete, um weitere Verluste zu vermeiden (wir berichteten am Mittwoch), setzte der Handel an der Börse in Shanghai auch am frühen Donnerstagmorgen deutscher Zeit aus demselben Grund aus. Allerdings dieses Mal bereits nach nur 30 Minuten, weshalb dies der kürzeste Handelstag in der 25-jährigen Geschichte der Aktienmärkte Chinas wurde.

Für Charttechniker kam der Einbruch nicht überraschend


Völlig überraschend kamen diese Abschläge für Charttechniker nicht. Vielleicht erinnern Sie sich noch an das Prinzip der Wellengleichheit, über das wir schon mehrfach hier berichtet haben, zuletzt in der Geldanlage-Brief-Ausgabe vom 20.12.2015?! Im Sommer 2015 wirkte sich ein Crash am chinesischen Aktienmarkt auf die Weltbörsen aus. Es folgte eine Marktberuhigung in Form einer Gegenbewegung (grün im Chart). Als diese Konsolidierung im Shanghai Composite Index nun zu Ende ging und der Aufwärtstrendkanal gebrochen wurde, setzten erneut dynamische Kursverluste ein. Diese könnten ähnlich verlaufen, wie die vorangegangenen Abwärtswellen (siehe rote Pfeile).

Shanghai Compoite Index - Kurseinbruch Anfang 2015

Einen Kurseinbruch bis auf ca. 1.500 Punkte erwarten wir zwar aktuell nicht, ein Kursniveau von fast 2.500 Zählern im Shanghai Composite ist aber durchaus realistisch für die kommenden Monate. Die Korrektur in China könnte auch unsere heimischen Börsen noch eine Weile beschäftigen bzw. belasten.

Chinesische Börsenaufsicht greift ein


Verhindert werden könnte dies allerdings durch die chinesische Börsenaufsicht, die als erste Reaktion neue Regeln für Großaktionäre beschloss. Aktionäre, die mehr als 5% der Anteile eines Unternehmens halten, dürfen in den kommenden drei Monaten maximal 1% der ausstehenden Aktien verkaufen. Zudem müssen die Verkaufsabsichten 15 Tage im Voraus offengelegt werden. Daneben will die Börsenaufsicht den Handel zukünftig nicht mehr automatisch aussetzen. Der neu eingeführte Mechanismus werde bereits ab heute ausgesetzt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am gestrigen Donnerstag berichtete.

Zuvor hatte der Ausverkauf an den asiatischen Aktienmärkten bereits die Währungshüter in Peking auf den Plan gerufen. N-tv berichtete, dass China mit einer energisch dosierten Geldspritze versuchte, die Wogen an den Börsen zu glätten. Die chinesische Notenbank People's Bank of China (PBoC) pumpte demnach frische Mittel im Umfang von umgerechnet 19,9 Milliarden US-Dollar in Form von siebentägigen „Reverse Repos“ mit einem Zinssatz von 2,25% in den Markt. Zusätzlich griff die chinesische Zentralbank auch am Devisenmarkt ein, um ein weiteres Abrutschen des Yuan zu verhindern.

Chinas Reserven schmelzen dahin


Doch derartige Maßnahmen sind inzwischen extrem Teuer für das Land, dessen Reserven im Multimilliardenmaßstab an Höhe verlieren, wie es n-tv so treffend formulierte. Wie die chinesische Notenbank mitteilte, beliefen sich die Währungsreserven der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft im Dezember auf insgesamt noch 3,33 Billionen US-Dollar, was der niedrigste Stand seit drei Jahren ist. Und verglichen mit einem Vormonat November verringerten sich die Reserven um 108 Milliarden Dollar und damit so stark wie noch nie. Im gesamten Jahr 2015 sanken die Devisenreserven um mehr als um eine halbe Billionen Dollar. – Es ist daher fraglich, ob der Staat die Anleger tatsächlich dauerhaft von Verkäufen abhalten kann. Die Kurskapriolen in China könnten auch unsere heimischen Börsen noch eine Weile beschäftigen bzw. belasten.


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Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Geldanlage
Sven Weisenhaus

(Quelle: Geldanlage-Brief vom 10.01.2016)

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