- Der Aktienmarkt und andere Vermögensklassen rutschen im ersten Halbjahr 2022 in einen Bärenmarkt
- Im Fokus der Märkte: Die Unternehmensgewinne
- ETFs helfen langfristig orientierten Anlegern beim Aufbau diversifizierter Portfolios zu relativ geringen Kosten
- Aktueller Kurs: 310 USD
- 52-Wochen-Bereich: 296,39 USD bis 369,50 USD
- Dividendenrendite: 1,97 %
- Kostenquote: 0,16 % pro Jahr
Die ersten sechs Monate 2022 waren für den Gesamtmarkt voller Herausforderungen: angefangen bei der steigenden Inflation bis hin zu Rezessionsängsten, geopolitischen Sorgen und sogar einem Einbruch auf dem Krypto-Markt. Da die Aktienmärkte so schlecht performen wie lange nicht mehr, machen sich viele Anleger zunehmend Sorgen um ihre Portfolios.
Unter Analysten herrscht inzwischen Einigkeit darüber, dass viele Assetmärkte inzwischen in einen Bärenmarkt gerutscht sind. Ein Bärenmarkt liegt dann vor, "wenn ein allgemeiner Börsenindex über einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten um 20 % oder mehr fällt", erklärt die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission).
Für den S&P 500 ging es in diesem Jahr bereits um mehr als 19 % nach unten.Im Vergleich dazu ist der Dow Jones Industrial Average um etwa 14,5 % gefallen und der technologielastige NASDAQ 100 ist um fast 28 % eingebrochen.
Während einige Rohstoffe, insbesondere Öl und Erdgas, in diesem Jahr zu den besten Performern gehören, haben andere einen Teil der Zuwächse in der Anlageklasse wieder abgegeben. So ist beispielsweise Kupfer, das normalerweise als Wirtschaftsbarometer gilt, im Jahr 2022 um mehr als 23 % gefallen. Und Baumwolle hat rund 17,5 % eingebüßt.
Nicht zu vergessen sind auch Kryptowährungen, die ebenfalls einen brutalen Ausverkauf erlebt haben. Der Bitcoin hat seit Januar mehr als die Hälfte seines Wertes verloren. In der Zwischenzeit ist Ethereum um etwa 70 % eingebrochen. Blockchain- und Krypto-Miner-Aktien, die als indirekte Akteure im Krypto-Bereich gelten, haben ebenfalls erheblich gelitten.
Und auch festverzinslichen Wertpapieren erging es nicht besser. Sie hatten in diesem Jahr angesichts der galoppierenden Inflation und der Zinserhöhungen durch die Zentralbanken in aller Welt Mühe, ein Gleichgewicht zu finden. Der S&P 500 Bond Index, der die Wertentwicklung von US-Unternehmensanleihen misst, hat in diesem Jahr beispielsweise 13 % verloren. Im Gegensatz dazu ist der S&P International Corporate Bond Index um satte 21 % eingebrochen.
Sorgen verlagern sich von Inflation zu Rezession
Im ersten Halbjahr herrschte unter den Investoren ganz klar eine risikoaverse Stimmung. Gleichzeitig will die Fed die Zinsen weiter anheben, um die Inflation einzufangen. In Reaktion darauf diskutieren Ökonomen, ob die aggressiven Maßnahmen der Fed zu einer Rezession in der zweiten Jahreshälfte führen könnten.
Einige der schwersten Bärenmärkte an der Wall Street fielen mit der Großen Depression zwischen 1929 und 1939 und der Großen Wirtschaftskrise der Jahre 2008 bis 2009 zusammen. Anfang Juni senkte die Weltbank ihre globale Wachstumsprognose und warnte, dass viele Länder in eine Rezession abrutschen könnten.
Mehrere Faktoren schaffen und erhalten einen Bärenmarkt, wie die Anlegerstimmung, das Zinsniveau und makroökonomische Entwicklungen. Wie lange die derzeitige Baisse andauern wird, lässt sich daher nur schwer vorhersagen.
Laut dem Analysehaus CFRA "hat die Rückkehr zum Break-even-Niveau in den 13 Bärenmärkten seit 1946 unterschiedlich lange gedauert, von nur drei Monaten bis zu 69 Monaten". Der S&P 500 ist in diesen 13 Bärenmärkten im Durchschnitt um 32,7 % gefallen, einschließlich eines Rückgangs um etwa 57 % während der Baisse von 2007 bis 2009.
Angesichts des aktuellen wirtschaftlichen Abschwungs und der unsicheren Aussichten suchen Privatpersonen nach Anlagevehikeln, um ihre Portfolios in diesen unruhigen Gewässern zu schützen. Allerdings dürfte für viele Leser auch interessant sein, dass alle Bärenmärkte eines gemeinsam haben: Egal, wie weit der Index gefallen ist oder wie lange der Abschwung gedauert hat, alle Verluste wurden schließlich durch einen neuen Bullenmarkt wieder wettgemacht.
Laut LPL Research "schneiden die Aktien ein Jahr, nachdem der S&P 500 in eine Baisse geraten ist, tatsächlich ziemlich gut ab. Ein Jahr später sind sie im Durchschnitt um fast 15 % gestiegen, mit einem sehr soliden Mediangewinn von 23,8 %."
Auch wir sind der Meinung, dass sich die aktuellen Kursniveaus als gute Einstiegsmöglichkeiten erweisen, um mit breit gestreuten, kostengünstigen Fonds in die Zukunft zu investieren. Im Folgenden möchten wir anhand dieser Informationen einen der beliebtesten ETFs untersuchen, der die Teilnahme am Bullenmarkt lukrativ macht. Das kann ein erster Schritt sein, um zu relativ niedrigen Kosten ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen, ohne zu Beginn der Berichtssaison einzelne Aktien auswählen zu müssen.
SPDR Dow Jones Industrial Average ETF Trust
Der SPDR® Dow Jones Industrial Average ETF Trust (NYSE:DIA) investiert in 30 erstklassige US-Aktien. Sie gehören in ihren jeweiligen Branchen zu den ganz Großen. Und sie haben nachweislich schwierige wirtschaftliche Zeiten und Rezessionen überstanden. Der Fonds nahm den Handel im Januar 1998 auf.
Der DIA zeichnet die Renditen des Dow Jones Industrial Average nach, dem ältesten fortlaufenden Barometer des US-Aktienmarktes. Dieser preisgewichtete Index ist einer der beliebtesten Benchmark-Indizes an der Wall Street.
Die zehn wichtigsten Beteiligungen im Portfolio des Fonds machen mehr als die Hälfte des Nettovermögens von 26,8 Mrd. USD aus. Dazu gehören UnitedHealth (NYSE:UNH), Goldman Sachs (NYSE:GS), Home Depot (NYSE:HD), Microsoft (NASDAQ:MSFT) und McDonald's (NYSE:MCD). Die Unternehmen sind sehr widerstandsbeständig, weisen solide Gewinnen und stabile Cashflows auf.
Zu den Sektoren zählen u.a. Gesundheitswesen (21,93%), Informationstechnologie (21,36%), Finanzen (15,12%), Nicht-Basiskonsumgüter (13,63%) und Industrie (12,98%).
Der DIA erreichte Anfang Januar ein Rekordhoch. In den letzten 12 Monaten ist er jedoch um etwa 14 % und um 10,8 % seit Jahresbeginn zurückgegangen. Die Kennzahlen KGV und KBV liegen bei 16,11 bzw. 3,53.
Auch der DIA ist nicht gegen die allgemeine Marktvolatilität gefeit. Am 17. Juni erreichte er ein 52-Wochen-Tief. Trotzdem ist der Fonds für Privatanleger, die ihr Portfolio mit großkapitalisierten US-Aktien diversifizieren wollen, nach wie vor eine gute Wahl. Langfristig orientierte Anleger könnten den Kauf des DIA auf diesem Niveau in Erwägung ziehen.
Haftungsausschluss: Der Autor besitzt keine Anteile an den erwähnten Vermögenswerten.