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Bei dem starken Anstieg der Aktienindizes in den USA hatten die Kurse prozentual betrachtet recht kontinuierlich zugelegt. In absoluten Zahlen gesehen legten die Kurse aber immer weitere Strecken zurück. Dies möchte ich an einem Beispiel verdeutlichen:
Steigt ein Kurs von 100 auf 101, so legt er relativ betrachtet um 1 % bzw. und absolut um einen Punkt zu. Steigen die Notierungen aber von 200 auf 202, so entspricht dies zwar ebenfalls einem relativen Anstieg um 1 %, der absolute Anstieg ist mit 2 Punkten aber doppelt so hoch.
Was die Rechtecke der Target-Trend-Methode angeht, so haben diese immer die gleiche absolute Größe. So sahen diese beim Chart des Nasdaq 100 aus dem Target-Trend-Spezial zum Beispiel bis zum 4. November noch wie folgt aus:
Die Rechtecke hatten eine Spanne von 212 Punkten. Der Nasdaq 100 notierte zu diesem Zeitpunkt bei rund 16.000 Punkten. Und ein 1-prozentiger Kursanstieg machte 160 Punkte aus. Das heißt, an einem einzigen starken Tag konnte der Nasdaq 100 problemlos ein ganzes Rechteck durchlaufen.
Dies hatte natürlich zur Konsequenz, dass an einem einzigen Tag gleich mehrere bullishe oder bearishe Signale an den Rechteckgrenzen und den Mittellinien gesendet werden konnten. Für aktive Day-Trader mag dies vielleicht noch hilfreich sein, für etwas längerfristig agierende Anleger war die Signalhäufigkeit durch das erreichte Niveau des Nasdaq 100 dagegen inzwischen zu hoch.
Daher entschlossen wir uns, die Rechtecke unter anderem im Nasdaq 100 neu zu zeichnen, am 15. November mit folgendem Ergebnis:
Die Spanne der Rechtecke im Nasdaq 100 beträgt seitdem 680 Punkte. Sie wurde also etwa verdreifacht.
Zu diesem Zeitpunkt war der Nasdaq 100 weiter angestiegen und hatte die neue Rechteckgrenze bei 16.360 Punkten erreicht. Er konnte diese und auch die obere Linie des Aufwärtstrendkanals (grün im folgenden Chart) sogar leicht überschreiten, prallte aber letztlich an diesen Hürden ab.
An der neuen Mittellinie bei 16.020 Zählern fingen sich die Kurse aber und der Nasdaq 100 konnte erneut zulegen, wobei dieses Mal sogar ein klarer Ausbruch aus dem Trendkanal gelang (siehe folgender Chart). Es deutete sich damit eine Trendbeschleunigung an, welche die nächste Stufe der Übertreibung zu zünden schien. Doch nun scheiterten die Kurse an der neuen Mittellinie bei 16.700 Punkten und fielen erneut in den Trendkanal zurück.
Solche Fehlausbrüche ziehen meist stärkere Kursbewegungen in die entgegengesetzte Richtung nach sich. Im Nasdaq 100 war also mit fallenden Kursen zu rechnen. Doch zunächst erhielt der Index an der Mittellinie bei 16.020 Punkten wieder Unterstützung (Welle a), wie schon bei dem Rücksetzer zuvor. Aber bei einer anschließenden Kurserholung verhinderte nun wieder die Rechteckgrenze bei 16.360 Zählern Kursanstiege (Welle b).
Und insbesondere nachdem die Kurse im Rahmen einer zweiten Abwärtswelle (c) doch noch stärker nachgaben, sich damit eine abc-Korrektur ausbildete und sich die obere Aufwärtstrendlinie (grün) sowie die Widerstandslinie (rot) von der Rechteckgrenze nach oben absetzten, übernahm die Rechteckgrenze bei der nächsten Kurserholung eindeutig die Funktion als Spielverderber für die Bullen (roter Kreis).
Mit den gestrigen Kursverlusten prallten die Kurse nun ein weiteres Mal deutlich von der Rechteckgrenze nach unten ab. Dabei wurde das Hoch der Tageskerze knapp unterhalb der 16.020er Mittellinie gebildet, womit sowohl die neuen Rechteckgrenzen als auch die Mittellinien mehrfach ihre Relevanz unter Beweis gestellt haben.
Das ist aus meiner Sicht absolut faszinierend an der Target-Trend-Methode. Schließlich war es am 15. November, als wir die Linien neu gezeichnet haben, natürlich noch nicht absehbar, dass die neuen Linien einen derartigen Einfluss auf die Kursentwicklung haben würden.
Jetzt stellt sich im Nasdaq 100 die Frage, ob die neue Rechteckgrenze bei 15.680 Punkten, die im Tief der Welle c an zwei Handelstagen nur intraday unterschritten wurde (lange Lunten der Tageskerzen), im aktuellen Anlauf erneut als Unterstützung dienen kann. Ist dies nicht der Fall und geraten die Kurse nachhaltig unter die Zwischenhochs von Anfang September, könnte sich an der neuen Rechteckgrenze bei 16.360 Punkten ein Top gebildet haben. Dann kommt es sehr stark auf die untere Linie des Aufwärtstrendkanals an, die in Kürze die Mittellinie bei 15.340 Punkten erreicht. Wird auch diese gebrochen, bestätigt sich das Top.
Entwarnung ist dagegen angesagt, wenn der Nasdaq 100 die Mittellinie bei 16.020 Punkten zurückerobern kann und er sich damit aufmacht, die heutige Abwärtslücke zu schließen. Wenn dies gelingt, könnten sich die Kurse bis zum Jahreswechsel eher auf hohem Niveau seitwärts bewegen oder gar noch in eine kleine Jahresendrally mit neuen Kursrekorden gehen.
Warum gebe ich aber heute im kostenlosen Newsletter Börse-Intern so klare Einblicke in die Chartanalysen des Target-Trend-Spezial? Weil die Börse-Intern in Kürze in die alljährliche Weihnachtspause gehen wird und erst im neuen Jahr wieder erscheint. Und daher wollte ich Ihnen heute einmal die geldwerten Vorteile der börsentäglichen Chartanalysen des Target-Trend-Spezial verdeutlichen. Und diese werden auch in der Zeit des Jahreswechsels weiterhin erscheinen. Damit sind Sie also auch „zwischen den Jahren“ stets bestens informiert!
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
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