Am aufschlussreichsten war gestern die Kursentwicklung des Nasdaq. In den letzten Tagen hatte der Index Schwierigkeiten, sich über seine 50-Tage-Linie zu erholen, und schloss gestern mit einer schwarzen Kerze, wie sie bei klassischen Umkehrbewegungen üblich ist. Die Käufer taten ihr Bestes, um das Swing-Tief bei 17.033 zu verteidigen, aber ich glaube nicht, dass das ausreichen wird.
Es gibt eine Kurslücke um die 15.850er Marke vom Mai, die eine magische Anziehungskraft auf den Kurs ausüben könnte. Danach rückt bereits die 200-Tage-Linie als langfristige Unterstützung in den Blickpunkt. Die technische Ausgangslage ist per Saldo bearish, aber nicht völlig überverkauft, auch wenn das On-Balance-Volumen ein neues Kaufsignal auslöst. Es würde mich nicht überraschen, wenn wir einen bullischen „Hammer“ oder „Doji“ sehen würden, der die *wochentliche* Trendunterstützung intraday testet, bevor der Index abprallt.
Ein ähnliches Bild zeigte sich beim S&P 500, wenn auch etwas bullisher. Die Käufer griffen erst spät ein, um die 50-Tage-MA zu verteidigen. Auch beim On-Balance-Volumen gab es einen neuen Kaufimpuls. Interessanterweise halten die mittelfristigen Stochastik-Indikatoren ihre bullische Mittellinie, was darauf hindeutet, dass es sich bei dem aktuellen Rückgang um einen Pullback innerhalb eines breiteren Aufwärtstrends (seit Mai) handelt. Sollte sich diese Annahme bestätigen, ist für heute ein höherer Schlusskurs nötig.
Der Russell 2000 (IWM) macht derzeit sein eigenes Ding. Die Notierungen bewegen sich entlang einer kleinen Aufwärtstrendlinie gen Norden, was eine gute Gelegenheit für Swing-Trades (Optionen) bietet. Momentan sieht es so aus, als würde die 225-Dollar-Marke nach oben durchbrochen werden, aber eine Bewegung in die andere Richtung würde viele Trader überraschen und könnte zu einem massiven 1-Tages-Verlust führen. Die technischen Daten sind insgesamt bullish, wobei die relative Performance besonders stark ist.
Vorbörslich gilt es heute auf ein Unterschreiten des Tiefstkurses vom vergangenen Donnerstag zu achten. Es gibt eine Reihe von Wirtschaftsnachrichten, die den Markt vor der Eröffnung bewegen könnten. Wenn der Nasdaq eine Lücke nach unten reißt, wird es für den S&P 500 schwierig, die Unterstützung in Form des gleitenden Durchschnitts zu halten, und könnte sogar den Russell 2000 in Mitleidenschaft ziehen.
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