Die Netflix-Aktie (NASDAQ:NFLX) hat seit Jahresbeginn eine beeindruckende Performance hingelegt, die den S&P 500 um das Dreifache übertrifft. Dies hat dazu geführt, dass Anleger derzeit einen kräftigen Bewertungsaufschlag zahlen. Die Rally ist jedoch 10 Prozent vor dem Rekordhoch ins Stocken geraten. Das Potenzial für ein neues Allzeithoch hängt nun stark von den Quartalszahlen ab, die die Wachstumsdynamik aus dem Vorjahr bestätigen müssen.
Hohe Erwartungen an die Quartalszahlen
Die Spannung steigt, denn am Donnerstag, den 18. April, werden nach der US-Schlussglocke die Ergebnisse von Netflix veröffentlicht. Anleger wollen Belege dafür, dass das Wachstumsmuster ungebremst anhält. Die Erwartungen sind hoch: Ein Rekordgewinn und -umsatz werden erwartet, mit einem geschätzten EPS von 4,49 Dollar und einem Umsatz von 9,27 Milliarden Dollar. Prognosen deuten darauf hin, dass der Streaming-Gigant auch im Gesamtjahr 2024 einen deutlich höheren Gewinn verzeichnen wird als im Vorjahr. Der Gewinn je Aktie (EPS) soll um über 40 Prozent auf 17,19 Milliarden Dollar ansteigen. Die Zahlen für das erste Quartal sind daher ein entscheidender Test.
Netflix behauptet sich im Streaming-Krieg
Zahlreiche Kennzahlen bestätigen, dass Netflix den Streaming-Krieg für sich entschieden hat. Ein Beispiel dafür ist die Zeit, die in den USA mit dem Streaming von Shows verbracht wird. Gemessen am Erfolg der zehn meistgesehenen Titel ist Netflix dreimal größer als alle seine Konkurrenten zusammen.
Die Fähigkeit von Netflix, Preiserhöhungen durchzusetzen und gleichzeitig die Abonnentenzahl zu steigern, unterstreicht seine starke Position. Dies verdeutlicht eine effektive Balance zwischen Umsatzwachstum und Kundenbindung. Die Einführung des Verbots von Passwort-Sharing und einer Abo-Version mit Werbung könnte den Abonnentenzahlen von Netflix auch im Jahr 2024 einen zusätzlichen Schub verleihen. Die neue Preisoption wird gut angenommen, wobei etwa 10 Prozent der Kunden sich für das günstigste Abo entscheiden, das weniger als ein Drittel des teuersten kostet. Insgesamt scheint Netflix seine Position als Marktführer im Streaming-Sektor weiter zu festigen, indem es neue Strategien zur Kundenbindung und Umsatzsteigerung entwickelt.
Aktienrally verlangsamt sich, Bewertung weiterhin hoch
Die Netflix-Aktie hat seit Jahresbeginn um 30 Prozent zugelegt. Im Vergleich dazu ist der S&P 500 nur einstellig gewachsen. Trotz dieser starken Outperformance hat die Rally in den vergangenen Wochen an Dynamik verloren und das Rekordhoch ist wieder über 10 Prozent entfernt. Technisch gesehen hat sich die Lage wieder beruhigt, wobei der Relative Strength Index (RSI) unter 70 Punkte gefallen ist. Fundamental ist die Aktie hoch bewertet, mit einem Forward-KGV von 36, das deutlich über dem des S&P 500 von 21 liegt. Dies zeigt, dass Anleger einen kräftigen Bewertungsaufschlag zahlen müssen.
Netflix im Wochenchart. Quelle:eToro, TradingView
Herausforderungen im Streaming-Wettbewerb
Netflix hat einen bedeutenden Vorsprung gegenüber Konkurrenten wie Warner Bros. und Disney+ aufgebaut. Um die Krone der Unterhaltung zu behalten, muss Netflix diese Stärke konsequent nutzen und innovative Inhalte liefern, die das Publikum ansprechen. Es wird zukünftig weniger auf Quantität, sondern verstärkt auf Qualität gesetzt. Darüber hinaus steht Netflix vor der Herausforderung, den hohen Markterwartungen gerecht zu werden, die sich in den vergangenen Monaten aufgebaut haben. Jedes kleinste Anzeichen von Schwäche für das abgelaufene Quartal birgt das Risiko, die Jahresziele in Frage zu stellen und die Aktie zu einer Korrektur zu zwingen.
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