Nvidia (NASDAQ:NVDA) wird heute nach Börsenschluss in den USA seine jüngsten Quartalszahlen bekannt geben. Analysten erwarten erneut starke Ergebnisse, da die Nachfrage nach Nvidia-Chips, insbesondere im Bereich Künstliche Intelligenz, weiterhin hoch ist. Viel Beachtung dürften auch die Zahlen zum neue KI-Chip Blackwell finden. Hiervon hängt Nvidias unmittelbare Zukunft ab, wobei die Wettbewerber ihre Bemühungen verstärken, Nvidias Dominanz in dem Bereich zu brechen. Die anstehenden Zahlen werden einen ersten Hinweis darauf geben.
In den letzten vier Quartalen hat Nvidia kräftige operative Gewinnüberraschungen vorgelegt, teilweise mehr als 30 %. Nun stellt Nvidia aber allmählich auf seinen neuen KI-Chip, den Blackwell GB200 GPU, um. Allerdings verzögert sich die Auslieferung dieses Chips, weil Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM) (TSMC) Probleme bei der Verbindung von GB200-Chips hatte. Daher sind die Prognosen von Nvidia zur Auslieferung der Blackwell GB200-GPUs und zum Auftragsbestand genauso wichtig wie die tatsächlichen Quartalsumsätze und -ergebnisse.
Dabei ist zu beachten, dass Nvidia faktisch ein Monopol inne hat und daher rund 2 Milliarden USD für die Entwicklung des Blackwell GB200-Grafikprozessors ausgeben kann. Darüber hinaus erwartet Nvidia bis zum Ende des Jahrzehnts jedes Jahr ein Upgrade seines KI-Flaggschiff-Chipsatzes. Doch in einigen Jahren wird Nvidia möglicherweise nicht mehr in der Lage sein, seine Chips viel schneller zu machen, da die Transistoren so winzig sein werden, dass sie sich der „atomaren” Ebene nähern und kaum mehr gesteigert werden können. Der nächste Schritt zur Beschleunigung der KI-Berechnung wird die Verwendung von Quantencomputern sein. In Erwartung dieser Veränderung hat Nvidia bereits einen Quantum Cloud-Simulator in Betrieb genommen, um sich auf die zukünftige Beschleunigung von KI-Berechnungen vorzubereiten.
Wettbewerber wollen aufholen
Im Wettbewerb mit anderen Chip-Herstellern hat Nvidia den Vorteil, dass die Konkurrenten von Nvidia meist minderwertige KI-Chipsätze herstellen. Generative KI, d.h. maschinelles Lernen, ist nach wie vor Nvidias Domäne. Um diesen Rückstand aufzuholen, müssen die Konkurrenten in den nächsten Jahren einige Milliarden USD investieren.
Bei Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) betrugen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im vergangenen Jahr 26,1 % des Umsatzes. Bei Intel (NASDAQ:INTC) sind die Ausgaben sogar noch höher, sehr zum Unmut der Aktionäre. Die gesamten Forschungs- und Entwicklungsausgaben bei Intel beliefen sich 2023 auf 29,6 % des Umsatzes. Zum Vergleich: Die Forschungsausgaben von Nvidia beliefen sich im vergangenen Jahr dagegen auf relativ moderate 14,2 %.
Innovationen sind entscheidend
Nachdem Nvidia die Führung bei den KI-Chips übernommen hat, versucht das Unternehmen seine Konkurrenten durch Innovationen auf Abstand zu halten. Daneben sind auch Momentum und Marktanteil im Technologiesektor wichtig. Da sich die generative KI so schnell entwickelt, ist es für neue Konkurrenten schwer, den Rückstand aufzuholen, weil es kapitalintensiv ist und Ressourcen verschlingt, neue KI-Chips zu entwickeln.
Die Aktie von Nvidia hat in den letzten Monaten bereits einen beeindruckenden Anstieg verzeichnet und trägt maßgeblich zum Anstieg des S&P 500 bei. Es wird erwartet, dass positive Quartalszahlen den Aktienkurs weiter befeuern könnten. Allerdings gibt es auch Risiken, wie mögliche Lieferkettenengpässe, die die Erwartungen dämpfen könnten. Analysten erwarten für heute einen Umsatz von 28,68 Mrd. USD und einen Gewinn je Aktie in Höhe von 0,64 USD für das abgelaufene Quartal.
Investmentidee(n) auf Nvidia
Die hohe Unsicherheit und damit die gestiegene Volatilität vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen können sich Anleger mit Discount-Zertifikaten zunutze machen. So beruhigt sich die Volatilität in der Regel, nachdem die Quartalszahlen bekannt geworden sind. Das wiederum wirkt sich meist wertsteigernd auf ein Discount-Zertifikat aus. Das Papier mit der ISIN DE000MG5MZ23 ist mit einem Cap (Höchstauszahlungsbetrag) von 115 USD relativ defensiv, wobei Nvidia bei schwachen Zahlen auch unter dieses Niveau fallen kann, also mehr als 10 % vom aktuellen Kurs aus verlieren kann. Daher haben wir eine mehrmonatige Laufzeit bis Dezember 2024 gewählt, um mögliche Kursrückgänge wieder aufzuholen. Notiert der Nvidia-Kurs oberhalb von 115 USD bei Fälligkeit im Dezember 2024, erzielen Anleger eine Maximalrendite von 10,9 % (34,7 % p.a.). Unter 115 USD bei Fälligkeit verringert sich der Gewinn, der Break-Even liegt bei 103,68 USD.