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NVIDIA oder Qualcomm: Welche Chip-Aktie ist jetzt der bessere Kauf?

Veröffentlicht am 14.08.2020, 07:18
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Die Investition in Chip-Aktien war während des gegenwärtigen globalen Abschwungs eine profitable Wette. Halbleiterunternehmen verzeichneten einen Anstieg der Nachfrage nach ihren Produkten, der durch die Gaming-Branche und das Cloud-Computing verstärkt wurde, da immer mehr Unternehmen ihre Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten lassen.

Dennoch sind viele Chiphersteller nach wie vor mit einem unsicheren Umfeld konfrontiert, da die Spannungen zwischen den USA und China eskalieren und der durch den plötzlichen Trend zur Arbeit von zu Hause ausgelöste Nachfragesprung wahrscheinlich nachlassen wird, sobald die Wirtschaft wieder zum Normalbetrieb übergeht und die Arbeitnehmer in ihre Büros zurückkehren.

Die meisten Analysten gehen davon aus, dass sich das Halbleitergeschäft in 2020 verbessern wird, da zu erwarten ist, dass der Sektor durch die Ausweitung der Ausgaben für die Cloud-Infrastruktur einen deutlichen Schub erhalten wird.

Es gibt jedoch zwei Chip-Aktien - Qualcomm (NASDAQ:QCOM) und NVIDIA (NASDAQ:NVDA) - die in einer anderen Liga spielen. Beide Unternehmen verfügen über eine starke Bilanz, einen robusten Cashflow und verschiedene Produktkategorien, von denen erwartet wird, dass sie im aktuellen Umfeld stark bleiben werden. Hier ist unsere Sicht, welche Aktie derzeit der bessere Kauf ist.

NVIDIA: Stärke durch Gaming und Rechenzentren

Eine starke und beeindruckende Rallye der NVIDIA-Aktie während der aktuellen globalen Gesundheitskrise hebt diese Chip-Aktie deutlich von der Masse ab. Der Kurs von NVDA stieg in diesem Jahr um mehr als 90% und übertraf damit den Philadelphia Semiconductor Index, der seit Anfang 2020 um etwa 20% zugelegt hat, deutlich.

NVIDIA One-Year Chart.

Während es unwahrscheinlich ist, dass der Chiphersteller einer gewissen Verlangsamung der Nachfrage durch zyklische Branchen wie Autos entgeht, konzentrieren sich Analysten auf die Lieferungen des Unternehmens an Kunden aus den Bereichen Gaming und Rechenzentren.

NVIDIA mit Sitz in Santa Clara, Kalifornien, ist der größte Hersteller von Grafikchips für PC-Spiele. In den letzten Jahren hat der Chiphersteller seine Technologie erfolgreich an die Erfordernisse der künstlichen Intelligenz angepasst und ein neues Geschäft im Wert von mehreren Milliarden Dollar geschaffen.

Laut CEO Jensen Huang breitet sich der Einsatz solcher Computer aus und macht das Wachstum weniger abhängig von den Ausgabeplänen einer Handvoll Unternehmen.

Der Großteil des Umsatzes des Unternehmens entfällt nach wie vor auf PC-Spiele, bei denen die Grafikchips von NVIDIA die realistischsten Erlebnisse bieten. GeForce-Grafikkarten der Spitzenklasse kosten mehr als viele Verbraucher für einen ganzen PC ausgeben.

Nach dem starken Anstieg der Aktie in diesem Jahr ist NVIDIA nun eine der am höchsten bewerteten Chipaktien mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 83,59 und damit mehr als dem Doppelten des durchschnittlichen KGVs des Halbleitersektors von 38,53. Dies macht die Aktie anfällig für Korrekturen auf jegliche Negativüberraschungen, insbesondere da das wirtschaftliche und geopolitische Umfeld fragil bleibt.

Qualcomm geht unversehrt aus Gerichtsverfahren hervor 

Im Gegensatz zu NVIDIA hat Qualcomm fünf turbulente Jahre hinter sich gebracht, in denen es mit einem hochrangigen Kartellkampf mit der US-Regierung, einem aktivistischen Aktionär, der sich für eine Spaltung des Unternehmens einsetzt, einem feindlichen Übernahmeversuch in Höhe von 117 Milliarden US-Dollar und den Narben durch die zunehmenden Handelsspannungen zwischen den USA und China fertig wurde.

Die gute Nachricht für Investoren ist jedoch, dass das Schlimmste vorbei ist und die Zukunft für Qualcomm vielversprechend ist, das Chips herstellt, die Mobiltelefone und andere Geräte mit Funknetzwerken verbinden.Qualcomm 1-Jahreschart

Der Chiphersteller errang am Dienstag einen großen Sieg vor einem US-Bundesberufungsgericht, das entschied, dass ein Richter 2019 zu Unrecht der US-Wettbewerbsaufsicht Federal Trade Commission recht gegeben hatte, als er feststellte, dass Qualcomm gegen das Kartellrecht verstoßen hat.

Das Berufungsgericht hat außerdem eine Anordnung aufgehoben, wonach das Unternehmen die Lizenzvereinbarung mit Smartphone-Herstellern wie Apple (NASDAQ:AAPL) und Samsung (F:SAMEq) Electronics (OTC:SSNLF) neu aushandeln muss. Mit diesen Lizenzen erzielte Qualcomm im vergangenen Jahr einen Umsatz von 4,6 Milliarden US-Dollar.

Das in San Diego ansässige Unternehmen erhält durch die laufende Umstellung auf 5G ebenfalls einen deutlichen Schub. 

"Wir gehen davon aus, dass der nächste Wendepunkt in unserem 5G-Ausbau (September-Quartal) mit einem starken Wachstum von Umsatz und Ergebnis je Aktie gegenüber dem Vorjahr beginnen wird, sodass wir für das weitere Wachstum im Geschäftsjahr 2021 gut positioniert sind", erklärte CEO Steve Mollenkopf gegenüber Analysten bei der Ergebniskonferenz.

Michael Walkley von Canaccord Genuity prognostiziert nun ein Aufwärtspotenzial von 47% für Qualcomm, nachdem er seine Aktienkursprognose am 30. Juli von 115 USD auf 137 USD angehoben hatte. Die Qualcomm-Aktie hat in diesem Jahr 30% an Wert gewonnen und beendete den Mittwoch zu 115,79 USD.

"Da die Smartphoneumsätze sich beginnen zu erholen und diese Verbesserung sich in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen dürfte, ist Qualcomm gut positioniert, um vom langfristigen 5G-Investitionszyklus zu profitieren und eine Erholung der Gewinne im F2021 in Aussicht zu stellen", sagte Walkley.

Fazit

Sowohl NVIDIA als auch Qualcomm sind für Anleger attraktiv, die von einer Belebung der Chipnachfrage profitieren möchten. Trotzdem scheint Qualcomm das größere Aufwärtspotenzial zu haben, da der Smartphone-Chip-Riese eine Zeit relativer Ruhe genießt und von der steigenden Nachfrage nach neuen 5G-Handys profitiert.

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