
Versuchen Sie es noch einmal mit einem anderen Suchbegriff
Wer die Entwicklung von PayPal schon lange verfolgt, der weiß, dass das Unternehmen auch angetreten ist, mit ausgereifter Technologie, den Finanzmarkt zu revolutionieren. Zu einem gewaltigen Anteil hat dies PayPal heute ja schon erreicht. Mit dem Stand Ende Oktober kann das Unternehmen auf über 346 Millionen aktive Nutzer verweisen. PayPal wickelte im zweiten Quartal 2020 mit 3,7 Milliarden Transaktionen ein Gesamtvolumen von rund 222 Milliarden US-Dollar ab. Jeder aktive Nutzer wickelte im zweiten Quartal also durchschnittlich rund 39 Transaktionen über PayPal ab. Allein mit diesen Eckdaten wird schon schnell klar, dass der Konzern nicht nur ein Teil der digitalen Revolution im Bereich des Finanzsektors ist, sondern den „digitalen Bezahlvorgang“ in den letzten 20 Jahren zu einem Großteil gestaltet hat.
Kann der Krypto-Schachzug von PayPal Bitcoin & Co nun weitere Schübe verleihen?
Als PayPal bekannt gab, dass man im Bereich der Payment-Lösungen auch Kryptowährungen einbinden und seinen Kunden zur Verfügung stellen wolle, knallten mit Sicherheit bei einer Reihe von Krypowährungs-Enthusiasten die Sektkorken. Doch das könnte auch verfrüht sein. Viele Fintech-Experten betrachten Kryptowährungen weiterhin als Nischen-Player. „Hodler“ sehen zum Beispiel den Bitcoin überwiegend als Anlage- oder Wertspeicher und nicht unbedingt als Zahlungsmittel. Kritiker sehen Kryptowährungen ohnehin nicht als Währung, die Volatilität war in den letzten Monaten und vor allem Jahren dafür einfach wahnsinnig hoch. Auch an den Terminbörsen wurde Bitcoin zu den Zeiten der ersten Bitcoin-Futures als Rohstoff eingestuft. Im Gegensatz zu den Kryptowährungen könnte es derzeit vielleicht eher PayPal nutzen, eine Innovation oder ein weiteres Puzzlestück in einem Portfolio aus „Payment“-Lösungen bieten zu können und auf diese Weise neue enorm fintech-affine Nutzer an Land zu ziehen.
Experten im Bereich „Digital Payments“ gehen davon aus, dass PayPal hier eher darauf abzielt, sich auf die Implementierung von digitalen Coins vorzubereiten. In Bezug auf solche „digitalen Coins“ muss übrigens überhaupt nicht von den hier genannten Kryptowährungen wie Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum, Litecoin und anderen die Rede sein, sondern in diesem Fall könnten auch eine Reihe neu entwickelter Coins der bekannten Zentralbanken stehen. Diesbezüglich äußerte sich auch PayPal-CEO Schulmann, der davon sprach mit Zentralbanken zusammenarbeiten zu wollen und die konzerneigene Expertise einzubringen, um die Rolle von digitalen Währungen in der modernen Finanzwelt und im Handel voranzubringen und zu stärken.
Ein Beispiel: Die EZB denkt über das Projekt „digitaler Euro“ nicht erst seit gestern nach. Wichtig dabei ist jedoch, dass ein „digitaler Euro“ neben gewöhnlichem Euro-Bargeld und Euro-Accounts eine weitere Payment-Lösung sein soll - quasi ein Additiv. Ein „digitaler Euro“ wäre als elektronische Variante des Zentralbankgeld zu sehen, es soll auch das Bargeld nicht ersetzen. Die EZB - so deren Präsidentin Lagarde - werde Mitte 2021 entscheiden, ob das Projekt „digitaler Euro“ lanciert werden soll. Eines aber weiß man schon vorab, nämlich das ein „digitaler Euro“ ganz sicher unter der Kontrolle seiner „Emittentin“ - der EZB - stehen wird. Auch andere Zentralbanken, wie die „Federal Reserve“ oder auch die „People´s Bank of China“ (PBoC) arbeiten an Konzepten für eine digitale Währung.
Ein Argument wirkt hier besonders schlüssig. David Birch ist beim Beratungshaus „Consulting Hyperion“ Director im Bereich „Payments“. Brich geht einem Reuters-Bericht zufolge davon aus, dass PayPal sich einfach smart positioniert und in die Zukunft schaut, wenn „FIAT-Währungen“ ihre digitalen Pendants lancieren. Die Systeme von PayPal müssten mit so einem Wechsel schließlich auch klarkommen. Exakt dies ist es ja auch, was PayPal via Pressemitteilung verlauten ließ, nämlich dass man sein Netzwerk auf immer mehr künftige „digitale Coins“ vorbereiten will. Besonders in der aktuellen Zeit der Corona-Pandemie ist es aber auch interessant, wie sich PayPal-CEO Dan Schulman zu den aktuellen Schritten seines Unternehmens im Bereich digitaler Zahlungsmittel und Kryptowährungen äußerte. Schulmann sprach unter anderem über die Effizienz und die Geschwindigkeit von digitalen Bezahlvorgängen, merkte aber auch an, dass digitale Payment-Systeme es auch in Pandemiezeiten einfacher hätten beispielsweise Unterstützungszahlungen direkt an die Bürger zu übertragen. Die US-Regierung hatte im Rahmen des US-Konjunkturpakets gegen die Auswirkungen der Corona-Krise mit hohem Verwaltungsaufwand auf die altmodische Weise Schecks an US-Bürger versendet, um den Konsum schnell anzukurbeln.
Bitcoin fing mit der Aufwärtsbewegung schon weitaus früher an - PayPal das Tüpfelchen auf dem „i“
An dieser Stelle soll einmal der Bitcoin explizit betrachtet werden. Die Aufwertung des Bitcoins gegenüber dem wichtigsten „Gegenspieler“ oder besser „Counterpart“, dem US-Dollar hat vor allem handfeste, fundamentale Gründe. Betrachtet man sich zunächst den Kursverlauf von Bitcoin in US-Dollar - also BTC/USD, so erkennt man unschwer, dass sich die letzten Tiefstände von BTC/USD Mitte März 2020 ausgebildet haben. Nur leicht zeitversetzt - am 22. März 2020 - bildete beispielsweise das wichtigste Währungspaar „EUR/USD“ am Devisenmarkt sein Jahrestief bei 1,0636 aus. Ein ebenso wichtiger Vergleich wäre mit dem Preis für eine Feinunze Gold hier anzuführen, denn auch Gold bildete am 16. März 2020 sein Jahrestief von rund 1.451 US-Dollar aus. Dies bedeutet, dass zum Beispiel sowohl der Euro, als auch Gold und auch der Bitcoin nur mit wenigen Tagen zeitlicher Verzögerung gegen den „Greenback“ recht massiv im Wert zulegten. Die Corona-Krise hatte ab dem März neben dem Rest der Welt in erster Linie für die USA einen hohen Preis und dieser war ein erneuter Wechsel hin zu einer noch viel stärker expansiven Geldpolitik der US-Notenbank (Federal Reserve). Das US-Zinsband (Federal Funds Rate) wurde auf 0,00 bis 0,25 Prozent zurückgefahren. Auf absehbare Zeit wird es bei der Fed bei der Nullzinspolitik bleiben. Es wurden seitdem neue Anleiheankaufprogramme lanciert, unter anderem auch für Unternehmensanleihen. Zusätzlich stellte die US-Politik ein gigantisches Konjunkturprogramm und Rettungspaket zusammen, dass ein Volumen von rund 2,2 Billionen US-Dollar hatte. All diese Maßnahmen trugen zu einer schier ausufernden US-Schuldenstruktur bei und gleichsam zu einem doch recht schnellen Dollarverfall. Das Währungspaar EUR/USD führte dies bis dato auf ein Jahreshoch vom 01. September 2020 auf 1,2012, den Goldpreis führte dies bis zum 07. August 2020 auf ein Rekordhoch von 2.075,03 US-Dollar je Feinunze und den Bitcoin zum US-Dollar führte es am 17. August 2020 auf ein Zwischenhoch von bis zu 12.500 US-Dollar hinauf.
Hochspekulative Assets wie Bitcoin haben bei vielen Tradern zu großen Verlusten geführt. Weshalb wir früher schon prognostiziert haben, dass es so kommen wird und was wir Euch mit...
Kurze Standortbestimmung - Analyse beim Kurs des Bitcoin von $29.866: Der Bitcoin-Kurs hat im November bei 69.000 USD ein neues Rekordhoch erreicht. Von dort ist er in eine starke...
Liebe Trader, in der letzten technischen Besprechung zum Bitcoin-Future in US-Dollar (BTC/USD) vom 27. April 2022 wurde bei einem Bruch der Kursmarke von 37.475 US-Dollar auf ein...
Sind Sie sicher, dass Sie %USER_NAME% sperren möchten?
Dadurch werden Sie und %USER_NAME% nicht mehr in der Lage sein, Beiträge des jeweils anderen auf Investing.com zu sehen.
%USER_NAME% wurde erfolgreich zu Ihrer Sperrliste hinzugefügt.
Da Sie diese Person entsperrt haben, müssen Sie 48 Stunden warten, bevor Sie sie wieder sperren können.
Sagen Sie uns Ihre Meinung zu diesem Kommentar
Vielen Dank!
Ihre Meldung wurde zur Überprüfung an unsere Moderatoren geschickt
Kommentieren
Wir möchten Sie gerne dazu anregen, Kommentare zu schreiben, um sich mit anderen Nutzern auszutauschen. Teilen Sie Ihre Gedanken mit und/oder stellen Sie anderen Nutzern und den Kolumnisten Fragen. Um jedoch das Niveau zu erhalten, welches wir wertschätzen und erwarten, beachten Sie bitte die folgenden Kriterien:
Diejenigen, die die oben genannten Regeln missachten, werden von der Webseite entfernt und können sich in der Zukunft je nach Ermessen von Investing.com nicht mehr anmelden.