von Jason Martin Der Artikel erschien im englischen Original unter dem Titel 'U.S. Government Shutdown Isn't What Stocks Care About' am 15.05.2018 auf Investing.com.
Es wird wirklich schwierig sich an das letzte Mal erinnern zu können, als die US-Regierung NICHT am Rande der Schließung stand, aber die jüngste Frist für ein "Desaster" läuft am Freitag, den 19. Januar, ab. Das letzte Mal Ende Dezember war wieder einmal vermieden worden, als der US-Kongress das Problem mal wieder verschob, indem er eine Vereinbarung für eine kurzfristige Finanzierung auf den Weg brachte. Für die neue "Frist" drohen Politiker auf beiden Seiten kompromisslos zu sein.
Tatsache ist, dass Mitte Dezember die Demokraten in Alabama einen Sieg errungen hatten—als Doug Jones den Republikanern einen Senatssitz abnehmen konnte—was deren Überzahl im Senat auf nur noch 51 gegen 49 zusammenschmelzen ließ. Da Gesetze 60 Stimmen zur Passage benötigen, müssen die Republikaner neun Demokraten umstimmen, um jegliche Gesetze verabschieden zu können und die Schließung der Regierung zu vermeiden. Da aber derzeit das notwendige Budgetgesetz mit den verfahrenen Verhandlungen zur Einwanderung verbunden wurde und Präsident Trump jüngst unpassende Bemerkungen über Länder abgab, aus denen er keine Einwanderung sehen will,scheint es unwahrscheinlich, dass sich Demokraten zur Abstimmung mit den Republikanern überreden lassen werden. Und das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit einer Schließung der Regierung diesmal tatsächlich höher ist. Sollten die Investoren für diesen Fall über einen Kollaps des Optimismus am Markt besorgt sein im?
Auch wenn "Regierungsschließung" sich wie eine Art apokalyptisches Desaster anhört, die Geschichte zeigt, es ist keineswegs so schlimm, wie die Finanzmedien es gerne darstellen. Wie wir erwähnten, als wir uns mit dem Problem im September des letzten Jahren auseinandersetzten (siehe Chart unten) gab es in der Vergangenheit 18 Regierungsschließungen und diese führten nur in der Hälfte der Fälle zu einer negativen Entwicklung des S&P 500 mit einem Gesamtrückgang von 0,6%, so Daten von LPL Research. In der Tat, das letzte Mal war 2013, in dem der Benchmark um 3,1% gestiegen war.
Auf der politischen Seite wägen beide Lager ihre Haltung im Hinblick auf die Kongresswahlen im November ab und ihren Optionen, die andere Seite für eine tatsächliche Schließung verantwortlich zu machen "sollte" es zu dieser kommen.
In der Tat, erst am vergangenen Freitag suggerierte US-Präsident Donald Turmp, dass die Demokraten mit einer Regierungsschließung drohten wegen ihres Bestehens auf den gesetzlichen Abschiebeschutz (Deferred Action for Childhood Arrivals, DACA) für rund 2 Mio illegaler Einwanderer, die als Kinder in die Vereinigten Staaten kamen.
Jenseits der Schließung: Was die Märkte tatsächlich bewegt
Im Schatten dieser Sackgasse, die erste seit Trumps Sieg bei der Verabschiedung der neuen Steuergesetzgebung, sind die Märkte stärker an dem Resultat als Indikator für zukünftige Ausgabenprogramme ist, die tatsächlich die Kurse bewegen könnten. Während die Republikaner sich für eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben stark machen, bestehen die Demokraten auf ebenso hohen Neuausgaben in Gebieten wie der Bildung, Forschung und Regierungsarbeit.
Darüber hinaus, warten die Märkte immer noch auf die Umsetzung von Trumps Versprechen, ein in seinen Worten "sehr großen Infrastrukturplan" mit einem Preisschild von geschätzten 1 Billion USD anzugehen. Der erste Schritt für den Kongress wird sein, "mit der Regierungsschließung" fertig zu werden, was auch immer das bedeuten mag. Wir denken, es ist diesmal etwas eher wahrscheinlich, dass eine Schließung diesmal nicht vermieden werden kann, obwohl die Politiker Talent bewiesen haben, das Problem kontinuierlich vor sich her zu schieben.
Die Märkte könnte durchaus bevorzugen, dass das Problem grundlegend gelöst wird, sodass die Politiker sich neuen Streitfeldern widmen können, wie zum Beispiel die Verteilung der Infrastrukturausgaben. Auf keinen Fall wollen wir hier sagen, dass die politischen Auseinandersetzungen nachlassen werden.