Das Wichtigste in Kürze
- Vorstellung des Quartalsergebnisses für das 1. Quartal 2022 am 22. April vor Börsenöffnung
- Umsatzerwartung: 5,93 Mrd. USD
- EPS-Erwartung: 0,339 USD
Glaubt man den jüngsten Kursbewegungen beim weltgrößten Öldienstleister Schlumberger (NYSE:SLB), so hält der Markt die Wahrscheinlichkeit einer negativen Überraschung bei der heutigen Zahlenvorlage des Unternehmens für sehr gering. Am Mittwoch ging die Schlumberger-Aktie bei 42,68 Dollar aus dem Handel.
In diesem Jahr legte die Aktie des im texanischen Houston und der französischen Hauptstadt Paris ansässigen Unternehmens bereits um 42,5 % zu. Für Unterstützung sorgte vor allem die höhere Nachfrage nach Öl in der Zeit nach der Pandemie und dem Angebotsschock, der durch die russische Invasion in der Ukraine ausgelöst wurde. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels wurde Brent Öl bei über 108 USD pro Barrel gehandelt, West Texas Intermediate bei über 103 USD.
Während sich die Ölproduzenten weltweit bemühen, ihre Produktion zu steigern, um knappe Liefermengen auszugleichen, hat sich Schlumberger auf Wachstum eingestellt. Kein Wunder also, dass SLB im Januar solide Ergebnisse für das 4. Quartal 2021 veröffentlichte. Das Unternehmen plant außerdem, die Ausgaben in diesem Jahr um 18 % auf 2 Mrd. USD zu steigern, um Ölerkundungsunternehmen auf dem nordamerikanischen Markt zu bedienen.
CEO Olivier Le Peuch ist der Ansicht, dass globale nachfrageorientierte Investitionen einen außergewöhnlichen mehrjährigen Wachstumszyklus vorantreiben werden.
Schlumberger ist in mehr als 120 Ländern tätig und bietet die umfassendste Produkt- und Dienstleistungspalette der Energiebranche an: von der Erkundung bis zur Produktion. In der Tat dienen die Quartalsergebnisse des Giganten angesichts der regionalen Reichweite des Unternehmens und des Einblicks in die Pläne der Bohrunternehmen als Richtschnur für das Energiegeschäft.
Die Helfer der Ölindustrie erleben ein Wiederaufleben der Rentabilität, da die Rohölnachfrage nach einem historischen globalen Zusammenbruch wieder ansteigt. Nach Jahren der Kostensenkungen rechnen Schieferölerkundungsunternehmen und deren Konkurrenten in Übersee in diesem Jahr mit steigenden Ausgaben.
Keine Zeit zu verlieren
Laut Jeff Miller, CEO des Konkurrenten Halliburton (NYSE:HAL), sollte sich der Ansturm auf die Förderung von Schieferöl beschleunigen, da der globale Energiemarkt nach Alternativen zu riskanten, kostspieligen und zeitaufwändigen Projekten wie Offshore-Bohrungen und insbesondere im Tiefwasser sucht.
Aufgrund dieser positiven Katalysatoren haben viele Analysten ihre Einschätzungen für die SLB-Aktie heraufgesetzt, die seit 2014, als der Ölmarkt in einen langen Baisse-Zyklus eintrat, unter Druck geraten war. Damals waren die Explorationsunternehmen gezwungen, ihre Kosten zu senken und künftige Wachstumspläne aufzugeben.
In einer Investing.com-Umfrage unter 26 Analysten gaben 23 eine Kaufempfehlung für Schlumberger mit einem Konsens-12-Monats-Kursziel von 47,58 USD ab.
In einer letzte Woche veröffentlichten Mitteilung hat Piper Sandler Schlumberger von "neutral" auf "overweight" hochgestuft und erklärt, dass das Unternehmen einen beeindruckenden Wachstumszyklus in Bezug auf das operative Geschäft sieht.
„Die meisten OFS-Aktien (Oil Field Services), darunter auch SLB, werden sich als billiger erweisen, als sie nach den aktuellen Schätzungen aussehen.“
Goldman Sachs hat SLB im vergangenen Monat sogar zu seiner 'Conviction Buy List' hinzugefügt und in einer Kundennotiz erklärt, dass Schlumberger gegenüber seinen Konkurrenten durchaus Aufholbedarf hat. Darüber hinaus könnte die Position des Unternehmens in Russland die Stimmung mehr beeinträchtigen, als es sollte, schrieb Goldman und fügte hinzu:
„Wir glauben, dass die Anleger das Engagement von SLB in Russland mit einem hohen einstelligen Umsatz überschätzt haben, im Vergleich zu unserer Erwartung eines mittleren einstelligen Betrags und der Ankündigung des Unternehmens von ~5 %.“
Goldman behielt seine Kaufempfehlung und sein Kursziel von 51 USD je Aktie für Schlumberger bei, was einer Steigerung von 21 % gegenüber dem Schlusskurs der Aktie am Mittwoch entspricht.
Fazit
Angesichts des knappen Ölangebots und der steigenden Nachfrage nach zwei turbulenten Jahren auf den Energiemärkten dürften die Quartalszahlen von Schlumberger auf eine rege Nachfrage nach seinen Dienstleistungen hindeuten.
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