Schweizer CPI schwach, US NFP im Fokus

Veröffentlicht am 08.01.2016, 13:51

Schweiz: Disinflationärer Druck hält an (von Arnaud Masset)

Die jüngsten Daten aus der Schweiz dokumentieren, dass sich die Wirtschaft mit den nachteiligen Auswirkungen nach der Aufhebung der Bindung des CHF an den EUR weiter nach unten anpasst. Die Arbeitslosenquote ist im Dezember von 3,6% im Vormonat leicht auf 3,7% (nicht saisonbereinigt) angestiegen; den höchsten Wert seit Januar 2011. Auf saisonbereinigter Basis hielt sich die Arbeitslosenquote über den ganzen Zeitraum hinweg stabil bei 3,4%. Der Inflationsbericht für Dezember stand ebenfalls heute Morgen an und fiel schwach aus: Der CPI lag bei -1,3% im Jahresvergleich gegenüber erwarteten -1,2%, und die Kernziffer lag bei -0,9% im Jahresvergleich (-1,0% im November). Insgesamt wird der Druck auf die Preise länger als erwartet anhalten, da die globale Situation der niedrigen Rohölpreise und das nachlassende Vertrauen in die Erholung der Wirtschaft weiter fortbestehen. In ihrem vierteljährlichen Bulletin für das 4. Quartal hat die SNB prognostiziert, dass die Inflation bis Mitte 2016 wieder auf -0,7% im Jahresvergleich gehen und Anfang 2017 ins Positive drehen wird. Aufgrund der jüngsten Marktentwicklung und der schwachen Erholungstendenzen bei den wichtigsten Handelspartnern der Schweiz sollte die Disinflation jedoch länger als erwartet anhalten. Der EUR/CHF handelt weiter in einer engen Spanne zwischen 1,0750 und 1,10 und war von den Markturbulenzen in dieser Woche wenig betroffen.

Fed achtet auf die Arbeitsmarktdaten (von Yann Quelenn)

Die heute zur Veröffentlichung anstehenden NFP-Zahlen sind sehr wichtige Arbeitsdaten für die USA, v. a. weil die Fed bei ihrer letzten FOMC-Sitzung im Dezember die Zinsen das erste Mal seit 2006 angehoben hatte. Die Märkte versuchen nun, das Tempo weiterer Zinserhöhungen einzuschätzen, da die Federal Reserve erklärt hatte, dass die Geldpolitik datenabhängig sei. In der Tat zeigte das FOMC-Protokoll vom Mittwoch, dass die Zentralbank vorsichtig bleibt und sich mit der vollständigen Erfüllung ihres dualen Mandats schwer tut, das eine stabile Inflation zum Ziel der Fed vorsieht und eine Vollbeschäftigung, die aktuell bei nur 5% liegt.

Der Konsens sieht für die heutigen Daten die Schaffung von ca. 200.000 neuen Stellen für Dezember voraus. Und dies vor dem Hintergrund von globalen Unsicherheiten, einer fehlenden Inflation und der anhaltend niedrigen Rohstoffpreise. Darüber hinaus handelt das WTI unter 34 USD, ein Zwölfjahrestief. Die Gasrechnungen der amerikanischen Haushalte sind niedriger ausgefallen, und der Dollar legte im letzten Jahr gegenüber den ausländischen Währungen um mehr als 10% zu. Doch die fehlende Inflation wird wohl anhalten, da die Preise der US-importierten Produkte niedrig bleiben sollten. Diese könnten aber ein Treibsatz für höhere Verbraucherausgaben sein und damit das Wachstum der US-Wirtschaft wesentlich beleben.

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EURUSD Der EUR/USD notiert höher. Der Weg ist nun frei bis zur Stundenunterstützung bei 1,0524 (Tief vom 3. 12. 2015). Ein Stundenwiderstand kann bei 1,1096 (Tief vom 28. 10. 2015) gefunden werden. Wir erwarten weiteren Rücklauf. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1453 (Bereichshoch), und die Schwelle bei 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) wird wahrscheinlich jede weitere Aufwärtsentwicklung begrenzen. Die derzeitige Verschlechterung der technischen Situation spricht für einen allmählichen Verfall in Richtung der Unterstützung bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003).

GBPUSD Der GBP/USD hat die Stundenunterstützung bei 1,4566 (Tief vom 5. 4. 2015) gebrochen bevor er sich wieder erholt hat. Ein Stundenwiderstand zeigt sich bei 1,5242 (Hoch vom 13. 12. 2015). Ein stärkerer Widerstand liegt bei 1,5336 (Hoch vom 19. 11. 2015). Erwarten Sie weitere Schwäche. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Abstieg in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,4231 (Tief vom 20. 5. 2010), zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.

USDJPY Der USD/JPY steht weiter unter Verkaufsdruck. Die kurzfristige technische Struktur deutet auf ein stärkeres Abwärtsmomentum hin. Das Paar konsolidiert nun über der ehemaligen Unterstützung bei 118,07 (Tief vom 15. 10. 2015). Ein Stundenwiderstand liegt bei 123,76 (Hoch vom 18. 11. 2015). Wir erwarten einen weiteren Abstieg in Richtung der Stundenunterstützung bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015).

USDCHF Der USD/CHF befindet sich noch immer in seinem Aufwärtsmomentum, solange sich das Paar in seinem Aufwärtstrendkanal befindet. Unterstützung zeigt sich bei 0,9876 (Tief vom 14. 12. 2015). Ein Stundenwiderstand befindet sich bei 1,0125 (Hoch vom 5. 1. 2015). Erwarten Sie eine Bewegung in Richtung der Unterstützung innerhalb des Aufwärtstrendkanals. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 und den Schlüsselwiderstand bei 0,9957 gebrochen, was auf eine weitere Aufwärtsbewegung hinweist. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Solange diese Niveaus halten, wird langfristig eine bullische Tendenz favorisiert.

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