Das vergangene Jahr war für Unternehmen, die über Special Purpose Acquisition Companies (SPACs) an die Börse gingen, eine herausragende Zeit. Im Jahr 2020 gingen allein in den USA 248 Deals über die Bühne. 2019 waren es gerade einmal 59. Und in der ersten Hälfte des Jahres 2021 gab es bereits 350 Reverse Mergers via SPACs.
Folglich wurden eine Vielzahl von SPACs zu den Lieblingen der Wall Street und verzeichneten zu Beginn des Jahres 2020 zweistellige Kursgewinne. Zu diesen Aktien gehörten der Glücksspiel- und Unterhaltungskonzern DraftKings (NASDAQ:DKNG); der Biopharma-Konzern Immunovant (NASDAQ:IMVT); die Elektroautohersteller Arrival Vault USA (NASDAQ:ARVL), Lordstown Motors (NASDAQ: RIDE) und Nikola Corp (NASDAQ: NKLA); der Batterieladegeräte- und Infrastrukturentwickler ChargePoint Holdings (NYSE:CHPT) und Quantumscape Corp (NYSE:QS); und der kommerzielle Raumfahrtanbieter Virgin Galactic Holdings (NYSE:SPCE).
Wir haben uns bereits in der Vergangenheit mit SPACs befasst (hier, hier und hier) und mehrere neu aufgelegte börsengehandelte Fonds (ETFs) vorgestellt, die für Anleger geeignet sein könnten, die in Unternehmen investieren möchten, die vor kurzem über eine Fusion mit SPACs an die Börse gegangen sind. Zu diesen gehörten:
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Morgan Creek - Exos SPAC Originated ETF (NYSE:SPXZ): wird seit Januar 2021 gehandelt und ist seitdem um etwa 16% gefallen;
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Defiance Next Gen SPAC Derived ETF (NYSE:SPAK): wird seit Oktober 2020 gehandelt und hat seit Jahresbeginn etwa 7% verloren;
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SPAC and New Issue ETF (NYSE:SPCX): wird seit Dezember 2020 gehandelt und ist seit Jahresbeginn um etwa 12% gestiegen;
Mit anderen Worten: trotz der enormen Popularität von SPACs in 2020 ist das erste Halbjahr 2021 für viele dieser Zweckgesellschaften und ihre Investoren durchwachsen gewesen. In der Zwischenzeit gab es auch eine verstärkte behördliche Kontrolle und Warnungen von der US-amerikanischen Wertpapierhandelsaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) vor diesen Blankoscheck-Unternehmen.
Während Analysten darüber diskutieren, ob der SPAC-Hype – zumindest vorerst – vorbei sein könnte, haben eine Reihe von Hedgefonds ihre Short-Positionen in einigen viel gehandelten SPAC-Aktien erhöht. Auf der anderen Seite des Marktes sehen wir, dass Trader in sozialen Medien wie Reddit oder Twitter ein bullisches Momentum antreiben, was zu massiven Short-Squeezes führt.
Vor diesem Hintergrund stellen wir heute einen kürzlich aufgelegten Fonds vor, der Trader ansprechen könnte, die eine Reihe von SPAC-Unternehmen pessimistisch beurteilen und glauben, dass ihre Aktienkurse in den kommenden Wochen weiter sinken könnten.
Short De-SPAC ETF
- Aktueller Kurs: 22,55 USD
- 52-Wochen-Spanne: 20,35 - 31,14 USD
- Kostenquote: 0,95% pro Jahr
Der Short De-SPAC ETF (NYSE:SOGU) ist der erste Fonds, der eine bärische Wette in US-börsennotierte Unternehmen anbietet, die über eine umgekehrte Fusion mit einem SPAC an die Börse gegangen sind. Der Fonds wurde am 19. Mai von Tuttle Tactical Management aufgelegt, die auch hinter dem De-SPAC ETF (NYSE:DSPC) stehen. Das Nettovermögen des SOGU beläuft sich auf fast 13 Millionen US-Dollar. Alles in allem ist es ein kleiner, junger Fonds.
SOGU hat zum Ziel, Tag für Tag, aber nicht über die längere Zeit, eine inverse (-1x) Rendite des De-SPAC-Index zu erzielen. Wir haben in dieser Artikelserie schon inverse ETFs behandelt und wie sie sich für erfahrene kurzfristige Trader eignen können, aber nicht unbedingt für Langzeit-Portfolios. Zumindest ist beim Kauf dieser inversen Fonds Vorsicht geboten.
Händler, die in den ETF SOGU investieren, wetten derzeit gegen 25 Unternehmen, die der ETF hält. Zu den führenden Namen gehören:
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Appharvest (NASDAQ:APPH) — Landwirtschaft Technologieunternehmen, das ein Gewächshaus in den Appalachen baut, plus 0,3% in diesem Jahr;
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BTRS Holdings (NASDAQ:BTRS) — Gruppe für Zahlungsabwicklungen zwischen Unternehmen (B2B), minus 21,9% in diesem Jahr;
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ChargePoint (NYSE:CHPT) — Ladespezialist, minus 9,6% in diesem Jahr;
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Desktop Metal (NYSE:DM) — Hersteller von 3D-Drucksystemen, minus 29,3% in diesem Jahr;
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Hims Hers Health (NYSE:HIMS) — Telegesundheitsplattform, minus 25,6% in diesem Jahr;
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Lordstown Motors — E-Autobauer, minus 42,9%.
Seit Auflegung ist der ETF um etwa 24% gefallen. Für Daytrader, die gegenüber SPACs pessimistisch eingestellt sind und Short-Positionen mit nur einem einzigen Wertpapier eingehen möchten, lohnt sich eine weitere Recherche zu diesem ETF.
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