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SPACs: Eine Analyse des Booms

Veröffentlicht am 13.07.2023, 14:58
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Während wir Ihnen im Artikel Investment-Strategien für M&A: Alles, was Sie wissen müssen! aufgezeigt haben, wie Sie Übernahmen und Fusionen handeln können, wollen wir uns im heutigen Artikel dem Thema SPAC widmen, kurz für Special Purpose Acquisition Company. Bevor wir jedoch die Details des Hypes rund um den Boom der SPACs untersuchen, möchten wir eine Brücke von M&A (Mergers and Acquisitions, dt.: Fusionen und Übernahmen) zu dem Thema dieses Artikels schlagen: Im Wesentlichen ist die Übernahme, die ein SPAC durchführt, eine Form von M&A. Der Unterschied liegt in der Art und Weise, wie die Transaktion strukturiert ist. Anstatt dass ein Unternehmen ein anderes Unternehmen direkt kauft, wird das SPAC als ein Mittel verwendet, um Kapital für die Übernahme zu beschaffen und diese somit zu erleichtern. Nach Abschluss der Übernahme wird das Zielunternehmen in der Regel zum öffentlich gehandelten Unternehmen und das SPAC hört auf zu existieren.

Börsengänge durch die Hintertür: Wir navigieren Sie durch das Labyrinth der SPACs und ihre kontroverse Rolle im Investmentuniversum.

Einfacher ausgedrückt ist ein SPAC ist eine Art "Blankoscheck"-Unternehmen, das an die Börse geht, um Gelder zu sammeln, mit dem Ziel, ein bestehendes Unternehmen zu erwerben. Die sogenannten SPACs waren während der Boom-Phase 2020/2021 eine beliebte Methode für Unternehmen, um einen Börsengang zu erleichtern. Die leeren Unternehmenshüllen, die bei Investoren erhebliche Summen einholten, versprachen, innerhalb von zwei Jahren ein Unternehmen zu erwerben, wodurch das Zielunternehmen im Grunde genommen einen Börsengang durch die Hintertür durchführte. SPACs erlaubten es Investoren, früh und kostengünstig in junge Unternehmen zu investieren, oft, bevor diese mehrere Milliarden wert waren. Weltweit wurden seit 2020 über 600 SPACs eingeführt, die insgesamt $270 Milliarden einsammelten. In Europa war es nur ein Bruchteil, aber auch hier wurden etwa elf Milliarden Dollar gesammelt.

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Die Praxis des Börsengangs über Special Purpose Acquisition Companies hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Anstieg erlebt, mit einigen prominenten Unternehmen und Persönlichkeiten, die diesen Weg wählen respektive gewählt haben, um an der Börse gelistet zu werden. So konnten sowohl Anleger mittels Spekulation auf den erfolgreichen Merger (Zusammenschluss der Unternehmen) als auch große Investmentbanken wie Credit Suisse (SIX:CSGN), Citigroup (NYSE:C) und Goldman Sachs (NYSE:GS) durch die Beratung zu dieser Zeit Unmengen an Kapital vereinnahmen.

Zu den wohl bekanntesten Börsengängen zählen wohl der Online-Sportwettenanbieter DraftKings (NASDAQ:DKNG), welcher im April 2020 durch eine Fusion mit der Diamond Eagle Acquisition Corp., einer SPAC, an die Börse ging oder auch Virgin Galactic (NYSE:SPCE), welches unter der Leitung des Venture Capital-Investors Chamath Palihapitiya an die Börse gebracht wurde. Auch bekannt in dieser Zeit geworden ist die Nikola (NASDAQ:NKLA) Corporation. Der Elektro- und Wasserstoff-LKW-Hersteller Nikola fusionierte im Juni 2020 mit VectoIQ, woraufhin der Aktienkurs der Nikola-Aktie sich innerhalb weniger Tage vervielfachte. Heute notiert das Wertpapier etwa 90% unter dem damaligen Ausgabepreis.

Als der Hype ein Ende nahm

Viele der durch SPACs an die Börse gebrachten Unternehmen waren noch in einem frühen Entwicklungsstadium und noch weit von Gewinnen entfernt. Dies führte wiederum zu einer steigenden Anzahl von Investoren, die ihre Beteiligungen nach dem Merger veräußerten, was zu einem massiven Rückgang der Aktienpreise führte. Die steigenden Zinsen und das unsichere Wirtschaftsklima haben dabei obendrein ihren Teil geleistet, den Boom zu beenden. Da die Zinsen gestiegen sind, wird der Vorteil der SPACs, das Geld der Anleger vor Negativzinsen zu schützen, weniger attraktiv. Hinzu kommt die verschärfte Regulierung durch Börsenaufsichtsbehörden, die Privatanleger schützen sollen.

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Außerdem führten mehrere Betrugsvorwürfe und regulatorische Bedenken dazu, dass der Hype um SPACs ins Stocken geriet. Die Nachfrage nach SPACs ist bis heute jedenfalls deutlich gesunken und die bereits gelisteten SPACs laufen Gefahr, ihre Frist zur Übernahme eines Unternehmens zu überschreiten. Von den 66 SPACs, die seit Anfang 2020 in Europa an die Börse gingen, haben nur 13 ein Unternehmen gefunden, während lediglich acht Transaktionen abgeschlossen wurden. Ein prominentes Beispiel für die Schwierigkeiten, mit denen jene Unterfangen konfrontiert sind, ist der weltgrößte SPAC, gegründet von Bill Ackman. Dessen SPAC Pershing Square (NYSE:SQ) Tontine (PSTH) fand kein Kaufobjekt und sah sich deshalb gezwungen, die eingesammelten vier Milliarden Dollar an die Investoren zurückzuzahlen.

Experten jedenfalls erwarten, dass SPACs nicht verschwinden, sondern als eines von vielen Instrumenten am Kapitalmarkt weiter bestehen werden. Trotz der jüngsten Rückschläge will die Bundesregierung den Umgang mit den Börsenhüllen erleichtern. Im Kontext der aktuellen Entwicklung des Marktes bleibt eben nur die Frage, ob die anfängliche Idee der hohen Renditen durch den Kauf vielversprechender Start-ups mehr Wunschtraum als Realität bleibt. Es ist klar, dass das Risiko und der potenzielle Nutzen von SPACs weiterhin Gegenstand intensiver Diskussionen und Untersuchungen sein werden.

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