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S&P/ASX 200: Steigende Rohstoffpreise ziehen Down Under hoch

Veröffentlicht am 14.03.2022, 16:47
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Warum der australische Aktienmarkt Anlegern trotz des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine, der Corona-Pandemie oder Unwettern attraktive Renditechancen bieten könnte.

Die Lage in Australien ist derzeit alles andere als rosig. Vor wenigen Tagen rief die Regierung um Premierminister Scott Morrison angesichts schwerer Überflutungen an der Ostküste den nationalen Notstand aus. Betroffen von den historischen Überschwemmungen waren die Bundesstaaten Queensland und New South Wales sowie die Millionenstadt Sidney. An der australischen Börse ist von „Land unter“ allerdings kaum etwas zu spüren.

Der Leitindex S&P/ASX 200 (Australian Securities Exchange) präsentierte sich zuletzt recht robust und notiert derzeit bei rund 7.130 Punkten. Damit ist das Börsenbarometer zwar noch deutlich von seinem im August 2021 erreichten Allzeithoch von 7.632 Punkten entfernt, doch die Chancen scheinen aussichtsreich, dass der breitgefasste Index, dessen wichtigste Sektoren Finanzen, Rohstoffe, Konsum, Gesundheit und Immobilien sind, sich diesem Wert künftig wieder annähern könnte. Der Reihe nach.

Wirtschaftsmotor läuft recht rund

Einerseits erweist sich die zwölftgößte Volkswirtschaft der Welt derzeit trotz Pandemie, dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine oder den immer wiederkehrenden Naturkatstrophen als äußerst stabil. Im vierten Quartal 2021 stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) unter anderem aufgrund des steigenden Privatkonsums um 3,4 Prozent. Im Gesamtjahr 2021 wuchs die Wirtschaft um 4,2 Prozent. Und: Nach Angaben der australischen Notenbank Reserve Bank of Australia (RBA) deuten die aktuellen Zahlen auf eine Fortsetzung des positiven Wachstums hin. In diesem Jahr wird aktuell mit einem Wachstum von 4,1 Prozent gerechnet. Die Arbeitslosenrate in Australien liegt bei knapp über vier Prozent, dem niedrigsten Wert seit mehr als einem Jahrzehnt. Die Inflationsrate weist ein Niveau von 2,6 Prozent auf; damit bewegt sich die Teuerungsrate im Bereich des angestrebten RBA-Wertes, der zwischen zwei und drei Prozent liegt. Profitieren könnte Australiens Wirtschaft zudem vom Abflauen der Spannungen zum wichtigen Handelspartner China.

Hohe Rohstoffpreise könnten zusätzliche Impulse verleihen

Ein weiterer Grund für die positive Grundstimmung: Australien ist ein rohstoffreiches Land. Während die USA und Europa über die hohen Preise für Eisenerz, Kohle, Gas, Gold, Kupfer, Uran und Nickel klagen, sind sie für Australien ein Grund zur konjunkturellen Zuversicht. Schließlich exportiert Australien viele der Rohstoffe, deren Preise steigen. Folge: Die Handelsbedingungen könnten sich in den kommenden Monaten verbessern. Dieser Schub könnte sich vor allem in Form von höheren Gewinnen der Unternehmen im Rohstoffsektor, der rund ein Viertel der Marktkapitalisierung des S&P/ASX 200 ausmacht, wie etwa BHP Group (ASX:BHP), Rio Tinto (LON:RIO) oder FMG (ASX:FMG), bemerkbar machen. Weitere bedeutende Bereiche für Australiens Wirtschaft sind der Dienstleistungs- und Finanzsektor sowie das Gesundheitswesen und der Tourismus.

Letzterer trägt in normalen Zeiten rund drei Prozent zum BIP bei und litt in den vergangenen zwei Jahren unter den seit März 2020 geltenden Einreisebeschränkungen für Urlauber. So gaben Touristen im Jahr 2019 rund 28,5 Milliarden Euro für ihrem Australien-Urlaub im Outback oder am Bondi Beach aus. Die nun wieder für vollständig geimpfte Reisende erfolgte Öffnung des Landes könnte der Tourismusbranche nun spürbare Impulse geben.

Risiken streuen

Doch Vorsicht: So optimistisch die Aussichten auch klingen mögen, an der Börse gibt es insbesondere in diesen unruhigen und volatilen Zeiten keine Garantien. Dies bedeutet, dass auch der S&P/ASX 200 nicht vor kräftigen Korrekturen gefeit ist. Dennoch könnten sich aus der Gemengelage in Australien – konjunkturfördernde Geldpolitik, aussichtsreiche Unternehmensentwicklungen, niedriger Inflation und Arbeitslosenquote – für Anleger attraktive Renditechancen ergeben. Um das Restrisiko möglichst gering zu halten, sollten Anleger keineswegs alles auf eine Karte setzen, sondern die Risiken auf mehrere Schultern verteilen. Möglich ist das beispielsweise mit einem ETF auf den S&P/ASX 200.

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