Im Gegensatz zu Europa performten die US-Börsen am Freitag positiv. Zum einen stimulierte das Amazon-Ergebnis die Wachstumswerte, was neben der Charttechnik ein zweiter Grund für die Rallye der Kryptowährungen war: Bitcoin und Nasdaq korrelieren stark positiv zueinander. Zum andern gefiel den Anlegern, dass die US-Wirtschaft im Januar 467T neue Jobs geschaffen hat, erwartet waren 150T. Das schob die US-Renditen an, deshalb tendierte auch der Bankensektor fest. Die 10y US-Treasuries erreichten mit 1,92% den höchsten Stand seit Sommer 2019. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im Januar um 0,75% bzw. auf ein Jahr um 5,68%, ein starkes Argument für die FED, die Zügel schnell zu straffen. China startete nach den Feiertagen freundlich in die neue Woche. Das war aber erwartet worden, weil sich ein Nachholeffekt zur Erholung der US-Börsen in der Vorwoche aufgestaut hatte. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für Januar fiel besser aus als befürchtet und blieb mit 51,4 im expansiven Bereich. Am Freitag waren in Europa die Kurse deutlich gefallen, angeführt von den Autowerten, die unter den schwachen britischen Absatzzahlen litten. Finanzwerte hatten dem Trend getrotzt, was am weiteren Renditeanstieg lag. Die Citibank (NYSE:C) hat den MSCI-European-Growth-Index mit dem Value-Pendant verglichen und sieht die Unterperformance von 15% seit Jahresanfang als übertrieben an. Das aktuelle KGV sei im Schnitt auf 23 gefallen nach 30 in 2021. Dazu passend nimmt Metzler SAP (DE:SAPG) auf seine Top 10 Kaufliste auf, wohl mit ein Grund, warum die Aktie aktuell den STX 50 anführt. Während der Zeitpunkt für die kritischste Phase an der Grenze zur Ukraine immer näher rückt, trifft sich heute Macron mit Putin. Beide haben über die letzten Jahre ein recht gutes Verhältnis zueinander aufgebaut, jedoch kann und wird der französische Präsident keine Zusage machen zu den Themen, die Russland am wichtigsten sind. Die USA signalisierten, dass sie einige Sanktionen gegen den Iran aufheben wollen. Das kann als gutes Omen für die nächste Runde der Nuklear-Gespräche gedeutet werden. Kommt es zu einem Durchbruch, dürfte dies Auswirkungen auf den Ölpreis haben, weil dann eingepreist wird, dass der Iran mit erlaubter eigener Lieferkapazität die globale Angebotssituation entspannen wird. Das wiederum könnte Inflations- und Zinsängste verringern. Heute aber verliert der apano-Stimmungsindex weitere 8 Punkte (STXE 600 und Kupfer), womit sich die Stimmungsaufhellung vom Monatsanfang komplett verflüchtigt hat. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.