Der gestrige Börsentag schloss zwar positiv, jedoch waren es erneut die Covid-resistenten Branchen, die den Tag retteten: Gesundheit (NYSE:XLV) und Technologie (NYSE:XLK). Abgesehen von wenigen Tagen, an denen die Zykliker spontan nach oben springen, ist weiterhin keine Breite in der Aufwärtsbewegung zu sehen. Das spricht für die Vernunft der Investoren, die damit zeigen, dass sie keine schnelle Erholung der Weltwirtschaft erwarten. Unter markttechnischer Betrachtung ist es aber bedenklich, wenn nur wenige Titel eine so robuste Erholung der Indizes, wie wir sie in den letzten Wochen gesehen haben, tragen. Wir bleiben mit den beiden von uns betreuten apano-Fonds weiterhin leicht offensiv investiert, ziehen aber unser Stop Loss ständig nach. Weiterhin ist der 1-Monats-Durchschnitt (20-Tage-Linie) von S&P 500 und STXE 600 der wichtigste Informant, ob insgesamt noch genügend Aufwärtsdruck vorhanden ist. Heute werden von den Börsenmedien alte Geschichten der Vorwoche als Begründung für den schleppenden Kursverlauf aufgewärmt und herum gereicht: der Endzwanziger, der sich in diversen Südkoreas Nachtclubs herum getrieben hat und eine kleine neue Infektionswelle ausgelöst hat sowie Donalds Trumps Weigerung, den Handelsdeal Part 1 nachzuverhandeln. Neu ist hingegen die Verschärfung der Handelsspannungen zwischen China und Australien. China verbietet baw. den Fleischimport von vier Schlachthöfen. Vielleicht werden aber „eigentlich“ damit nur Kapazitäten geschaffen, um mehr aus den USA zu importieren? Die fünf neuen Covid-Fälle aus Wuhan, von denen heute berichtet wird, traten laut Aljazeera allesamt im selben Wohngebäude auf, sind also lokal eng begrenzt. Chinas Produzentenpreis-Index (PPI) fiel im April um 3,1%, damit stärker als die erwarteten -2,5%. Vor allem die Preise für Erdaushubmaschinen und Rohmaterialien sanken deutlich. Das ist ein Indiz, dass die Fabriken Mühe haben, auskömmliche Preise zu erzielen. Die Verbraucherpreise (CPI) stiegen um 3,3%, erwartet war +3,7%: Dieser Preisrückgang wurde aber stark von um 7,6% fallenden Schweinefleischpreisen beeinflusst. Wer aus der Preisentwicklung von CPI und PPI Gutes heraus lesen will: das eröffnet der PBoC neue Spielräume für zukünftige Zins-Lockerungen. Hongkong meldet einen deutlichen Preisrückgang bei Immobilien, gewerbliche Mieter verkleinern sich oder suchen billigere Objekte, um ihre Fixkosten zu senken. Die Leerstände erreichten im März mit 4,4% ein 6-Jahres-Hoch. Der Hang Seng Index reagierte darauf mit -1,45%.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.