Das Protokoll der FED Sitzung vom September besagt: das Tapering beginnt entweder Mitte November oder Mitte Dezember.
Die Berichtssaison begann in den USA lustlos: JPMorgan (NYSE:JPM) schlug die Erwartungen, war aber großer Verlierer im Dow Jones. Delta Airlines (NYSE:DAL) legte erfreuliche Zahlen vor, befürchtet aber gravierende Einflüsse durch den Kerosinpreis - die Aktie brach 6 Prozent ein. In Europa hingegen wurden die Zahlen von SAP (DE:SAPG) und LVMH (PA:LVMH) gefeiert.
Die US-Verbraucherpreise sind im September mit +0,4% (+5,4% ggü. Vorjahr) noch stärker gestiegen als erwartet, jedoch lag der Anstieg ohne die schwankungsintensiven Energie- und Nahrungsmittelpreise unterhalb der Prognosen. Die sogenannte Kernrate stieg im September nur um 0,2% statt erwarteter 0,3%.
Das ist insoweit wichtig, weil diese Zahl im besonderen Fokus der FED steht. Für den Verbraucher hingegen sind natürlich die Brutto-Verbraucherpreise wichtiger und hier stimmt bedenklich, dass der richtige Schub an der Tankstelle erst im Oktober erfolgte.
Den US-Börsen gelang ein ordentliches Tagesplus, das via Futures zur Zeit weiter ausgebaut wird. Ein möglicher Grund ist, dass Joe Biden öffentlich einen Deal mit dem Hafenbetreiber von Los Angeles und der Gewerkschaft der Hafenarbeiter ankündigte, um den wichtigen Hafen von LA vorübergehend im 24/7 Dauerbetrieb laufen zu lassen. Ziel ist, den Lieferengpässen entgegen zu wirken. Diese Vereinbarung soll auch für Logistiker wie Fedex (NYSE:FDX) und UPS gelten.
Chinas Verbraucherpreisinflation blieb im September unverändert zum Vormonat und auf niedrigem Niveau. Sie liegt nur 0,7% über Vorjahr. Dämpfend wirkten die Nahrungsmittelpreise (-5,2% auf 1 Jahr), die Preise für die übrigen Güter stiegen um 2 Prozent. Die schlechte Nachricht dahinter ist, dass die Firmen ihre massiv gestiegenen Einkaufskosten – der PPI stieg im September um 10,7% ggü. Sep 2020 - nicht weitergeben können bzw. dürfen. Das wird Auswirkungen auf die Gewinnmarge haben.
Chinas Börsen gaben heute gegen den globalen Trend nach, Auslöser war wieder der schwache Immobiliensektor.
Kozo Yamamoto, ein einflussreicher Wirtschaftsberater und einer der Architekten der Abenomics, empfiehlt Japans Regierung ein ca. 290 Mrd. USD großes Stimuluspaket, finanziert durch Emission neuer langlaufender japanischer Anleihen (JGBs).
Der apano-Stimmungsindex klettert um 6 Punkte (STXE 600 +2/ Nikkei +4). Mit +11 eine perfekte Ausganglage: die Märkte sind weder überhitzt noch unterkühlt. Jedoch ist das Problem „Evergrande“ zu berücksichtigen.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.