Dem chinesischen Aktienmarkt gelang nach einer Berg- und Talfahrt, in deren Verlauf der Shanghai Composite-Index seinen Monatsdurchschnittskurs getestet hatte, am Ende ein Plus von 0,1 Prozent. Angeführt wurde die Erholung von Aktien der Freizeitbranche. Trotzdem zeigen sich Börsianer überrascht, wie schnell und radikal die chinesische Politik mittels ihrer medialen Sprachorgane den Rückwärtsgang eingelegt hatte, nachdem sie vor zwei Wochen noch für den Einstieg in Aktien geworben hatte. In Japan und Taiwan waren Technologietitel gesucht, in Sydney waren Bergbautitel gefragt. Südkorea performte in der Region mit + 0,8% am besten. Insgesamt zeigte sich Asien/Pazifik stimuliert durch die guten US-Einzelhandelsumsätze vom Juni, die gestern veröffentlicht wurden und mit +7,5% ggü. Mai die Erwartungen (+5,3%) genauso geschlagen haben wie der Phil-FED Index (24,1, erwartet war 21,8). Heute um 16:00h kommt der wichtige Index der US-Verbraucherstimmung (Uni Michigan). Und über das Wochenende dominiert natürlich der EU-Sondergipfel in Brüssel, auf dem es um den europäischen Wiederaufbaufonds geht. Angela Merkel und EU-Ratspräsident Charles Michel haben heute früh die Erwartungen auf eine schnelle Einigung gedämpft. Das Treffen ist auf zwei Tage angesetzt. Eine Gruppe von Ökonomen, die von der EZB zur Erstellung von Prognosen beauftragt werden, haben eben ihre neuesten Schätzungen vorgelegt. Insbesondere ihr langfristige Inflationserwartung haben sie noch weiter abgesenkt. Für 2020 rechnen sie mit einem BIP-Rückgang um 8,3%. Im Mai hatten sie -5,5% prognostiziert. Die Erwartungen für 2021 wurden hingegen angehoben: von +4,3% auf +5,7% Wachstum. Für 2022 erwarten sie +2,4% ggü. zuvor +1,7%. Die längerfristige Perspektive für den Euroraum haben sie unverändert bei +1,4 Prozent belassen. Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ging im Mai ggü. April um 0,8% zurück, jedoch stieg die Reichweite des Auftragsbestandes von 5,9 Monaten im April auf jetzt 6,0 Monate. Besonders gut ist die Situation bei den Herstellern von Investitionsgütern. Netflix (NASDAQ:NFLX) enttäuschte mit den Neukundenzahlen und der Ausblick fiel verhalten aus (die Produktion von Inhalten sei wegen Covid erschwert). Die schwergewichtige Aktie verlor nachbörslich deutlich. Trotzdem zeigt sich der Nasdaq 100 Future heute früh nach mehreren Schwächetagen mit +1% deutlich erholt. Im apano-Stimmungsindex fällt positiv auf, das die DAX-Volatilität auf den niedrigsten Stand seit Ende Februar gesunken ist.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.