Während in den USA der S&P-500-Index ein neues Rekordhoch erklommen hat, hatte sich zuvor an den europäischen Börse etwas Entspannung breitgemacht, nachdem die Anleger den Schock aus den vorgezogenen Wahlen in Frankreich verdaut hatten. In den USA erfreute sich überdies die Auktion 20-jähriger Staatsanleihen mit einem Volumen von 13 Milliarden US-Dollar einer sehr guten Nachfrage. Der Markt preist zudem wieder 1,9 Zinssenkungen durch die US-Notenbank für dieses Jahr ein. Die Zinsen sowohl für die zehnjährigen US-Anleihen wie auch die deutschen Bundesanleihen sanken und stellten sie auf 4,22 Prozent respektive 2,39 Prozent ein.
In den USA waren die Einzelhandelsumsätze mit einem mageren Anstieg um 0,1 Prozent unter den Analystenerwartungen von plus 0,3 Prozent ausgefallen. Zudem wurde die Zahl für April nach unten auf minus 0,2 Prozent revidiert. Auch die Zusammensetzung der aktuellen Einzelhandelsumsätze vermochte nicht zu überzeugen. Dies wurde am Markt als weiteres Indiz für eine Konjunkturabkühlung und damit auch für eine Abnahme des Inflationsdrucks gewertet. Mehr Klarheit wird es im Laufe des Monats geben. Die Einzelhandelszahlen spiegeln weitgehend die Käufe von Waren wider, die einen relativ geringen Anteil an den Gesamtausgaben der Verbraucher ausmachen. Die im Laufe des Monats zu erwartenden Daten werden weitere Einzelheiten zu den inflationsbereinigten Ausgaben für Dienstleistungen im Mai liefern.
In den USA hat sich erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen um das wertvollste Unternehmen abgespielt. Nach dem Sprint von Apple (NASDAQ:AAPL) hat nun wieder Nvidia (NASDAQ:NVDA) mit einem Börsenwert von 3,3 Billionen US-Dollar die Nase vorne.
Die deutlich gesunkenen US-Renditen und der Höhenflug von Nvidia befeuerte in Asien die Technologiewerte. Auffallend deutlich nach oben ging es in Hongkong (+1,9%) und Seoul (+1,0%), wo KI-Fantasie die Technologietitel antreibt. Die Bewegung der Technologiewerte griff aber nur bedingt auf den breiten Markt über. So gab die Börse in Schanghai nach. Anleger spekulierten über mögliche Regulierungsänderungen, die aus dem jährlichen Lujiazui Forum kommen könnten, auf dem Regierungs- und Behördenvertreter sprechen. Der japanische Nikkei-Index legte nur moderat zu und drehte in der zweiten Sitzungshälfte in Minus. Hier halfen zunächst die Halbleiter- und Technologieaktien. Dass die japanischen Exporte im Mai dank der Yen-Schwäche so deutlich zulegten wie seit Ende 2022 nicht mehr, vermochte hingegen nicht zu beeindrucken.
Die Entspannung in Europa machte sich durch den Rückgang in den Versicherungsprämien gegen Kursrückschläge am Aktienmarkt wie auch Zahlungsausfällen bei Unternehmensanleihen positiv bemerkbar. Schwellenländer-Anleihe stehe kurz vor einem positiven Signal
Der apano-Börsen-Stimmungsindex APX verbesserte sich um 2 Punkte auf 20 und bleibt damit im zuversichtlichen Bereich.