Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 23. Oktober 2024

Veröffentlicht am 23.10.2024, 11:03
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Der unaufhaltsame Wiederanstieg der US-Renditen hat in den letzten Tagen die globalen Aktienmärkte ausgebremst. Die Renditen der Ton angebenden 10y-US Treasuries kletterte von 4,016% am 16. Oktober auf aktuell 4,232%. Anfang des Monats waren es 3,74%, im Septembertief 3,61%. Diese Entwicklung ist nicht zu unterschätzen, waren doch fallende Zinsen einer der großen Treiber der letzten Monate. Gerade die kleineren, weniger Kapital starken Unternehmen sind von dieser Entwicklung belastet. Außerdem könnte dieser Trend – insofern er nicht schnell wieder dreht - auch die Kredit finanzierte Anschaffungsneigung der Konsumenten und die Immobiliennachfrage belasten. Auf Ebene der großen Indizes ist die Entwicklung noch nicht sichtbar: die dominierenden Megacaps sind teilweise Cash-Kühe, die sich über höhere Zinsen freuen und/oder recht Konjunktur unempfindlich. Der Renditeanstieg ist nicht Ausdruck einer robusten Konjunktur, sondern hängt damit zusammen, dass de Kerninflation nicht deutlich genug abfällt: die Notenbanken senken am kurzen Ende, das unterminiert aber das Vertrauen in eine entschlossene Inflationsbekämpfung. Das wiederum nimmt den Investoren die Lust am Kauf langlaufender Anleinen - die aber wiederum für die Konjunktur wichtiger sind als die kurzen Zinsen. Hinter dem Zinsanstieg könnten auch Erwartungen stecken, dass Donald Trump US-Präsident wird und dieser evtl. eine laxe Ausgaben-/Steuerpolitik betreiben wird.

Unternehmensseitig wird heute McDonald`s den Dow Jones belasten, mehrere Menschen sind an Kolibakterien erkrankt, was vermutlich auf den Verzehr des „Quarter Pounders“ zurückzuführen ist. Nun wird ein Imageschaden befürchtet.

In Asien stehen seit einigen Tagen Japans Börsen unter intensivem Abgabedruck. Das hängt zum großen Teil damit zusammen, dass am 27. Oktober gewählt wird. Die Investoren befürchten, dass die LDP ihr seit dem 2. Weltkrieg fast ununterbrochenes Regierungsmandat an die Constitutional Democratic Party  of Japan (CDPJ) verlieren könnte. Dies setzt zudem auch dem Yen zu. Viel robuster präsentiert sich momentan China. Nach dem Abflachen der ganz großen Volatilität berappelt sich der breite Markt zusehends. Charttechnisch sieht das nun gut unterstützt aus, die Gewinnmitnahmen nach der großen Rallye sind anscheinend ausgelaufen.

Europas Indizes driften weiter lustlos seitwärts mit leicht abwärts gerichteter Tendenz. Auch positive Sonderstories wie gestern SAP (ETR:SAPG) vermögen nicht, Kaufinteresse zu wecken – im Gegenteil werden Erholungsansätze des breiten Marktes zu Gewinnmitnahmen genutzt. Unter stärkerem Druck stehen seit einigen Tagen die zuvor favorisierten defensiven, zinsreagiblen Branchen wie Telefondienste und Versorger (NYSE:XLU) sowie Zykliker (NYSE:XLY) wie z.B. Bauwerte und Basisrohstoffe. Stabilisierend  auf die Indizes wirken derzeit dagegen Techs (SAP)  und antizyklische Anschaffungen in Automobilwerten. Deshalb macht der DAX momentan eine vergleichsweise gute Figur. Die Neuwagenzulassungen im europäischen Automarkt sind im September um 4,2% weiter zurückgegangen. Das war weniger dramatisch als im August (-16,5%). Die deutschen Hersteller konnten ihren Absatz ungefähr halten. Diese bereits gestern gemeldeten Ergebnisse wirken auch heute noch positiv nach. Großer Verlierer im STXE 50 ist L’Oréal. Der Konzern beklagt schleppende Verkäufe, insbesondere aus China. Der Umsatz kletterte in Q3 um 3,4%, Analysten hatten mit +6% gerechnet. Die Aktie verliert 3,7%, zieht aber die anderen Luxusgüterfirmen kaum noch mit nach unten. Wie schon kürzlich bei der recht moderaten LVMH-Reaktion ein Indiz, dass in diesem Marktsegment inzwischen viel Negatives eingepreist ist – oder aber die Investoren auf eine baldige Erholung der chinesischen Verbraucherstimmung hoffen. Die Versorger könnten ihre jüngste Kursdelle wieder schließen: das Schwergewicht Iberdrola (BME:IBE) legte heute früh glänzende Zahlen für Q3 vor.     

APX: span. Staatsanleihen -1. Kupfer -4. Nikkei -4. STXE 600 NR -2.

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