vom massiven Kurseinbruch der chinesischen Aktien völlig unbeeindruckt zogen die Kurse im Rest der Welt gestern erneut an. Weiterhin stimuliert die Hoffnung, dass die FED ab Dezember ihren Straffungsprozess verlangsamen wird und der Hochpunkt der Zinsen in den USA im Frühjahr 2023 erreicht ist. In diesem Sog fielen gestern auch die Renditen in Europa deutlich zurück und heute startet der Bund-Future erneut freundlich in den Tag. Heute ist einer der großen Report-Tage: Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) veröffentlichen nach Börsenschluss ihre Q3-Zahlen. Bereits am Mittag (MEZ) berichten u.a. Coca-Cola (NYSE:KO), UPS (NYSE:UPS), General Motors (NYSE:GM) und General Electric (NYSE:GE). Die bislang vorgelegten Unternehmensergebnisse fielen weit besser aus als zuletzt erwartet – trotz Lieferengpässen, Kostendruck und widrigen Währungseinflüssen. Das dürfte neben dem aufkeimenden Zinsoptimismus der wichtigste Grund sein, warum sich die US-Börsen (ETR:SXR4) zuletzt so dynamisch erholen konnten und neues Geld von der Seitenlinie in den Markt strömt – erkennbar daran, dass alle Branchen laufen. Dass sich die Aktivität in der US-Wirtschaft im Oktober laut S&P Global deutlich verlangsamt hat, spielte gestern nur am Devisenmarkt eine Rolle: der USD knickte nach der Veröffentlichung leicht ein. Konkret ist der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft von 49,5 im September auf 47,3 im Oktober gefallen. Der Sub-Index für das verarbeitendes Gewerbe ermäßigte sich auf 49,9 (erwartet 51,8), der Servicesektor sank auf 46,6 (erwartet 49,7). Heute stehen die Daten zum US-Verbrauchervertrauen an.
Der STXE 600 legt zur Stunde leicht zu, angeführt vom Tech-Sektor. Hier beflügeln die guten Zahlen von SAP (ETR:SAPG). Damit hat nach ASML (AS:ASML) auch das zweite große europäische Technologie-Schwergewicht mit seinem Zahlenwerk überzeugt. Unter Druck mit -6% hingegen Linde (ETR:LING), hier sind die Anleger verärgert über den geplanten Börsenrückzug aus Deutschland. Das belastet den Chemie-Sektor. Die EZB-Sitzung am Donnerstag dürfte allmählich ihre Schatten vorauswerfen, eingepreist ist eine Erhöhung des Leitzinses um 0,75%. Die Banken des Euroraums berichteten, dass im 3. Quartal die Nachfrage nach Unternehmenskrediten entgegen der Erwartungen zugelegt hätte, freilich ging es insbesondere um kurzfristige Finanzierungen. Die Banken erwarten in Q4 einen Rückgang der Nachfrage nach langfristigen Krediten für Anschaffungen und Immobilien, wobei sie dies selbst abbremsen, indem sie einen strengen Standard zur Verleihung anlegen wollen. Das Geschäftsklima verharrt in Deutschland laut Ifo auf nahezu unverändertem Niveau, was etwas besser ist als prognostiziert. Auffallend: die Lage hat sich entgegen der Prognosen nicht weiter verschlechtert.
Ist nun die Zeit, um antizyklisch chinesische Aktien zu kaufen? Die Profis sind sich uneinig. Sicher erscheinen die Kennzahlen günstig, aber die fundamentalen Aussichten haben sich mit dem Austausch des Kaders der KP verschlechtert. Manche Analysten sagen, China sei nun ein „nicht investierbares Land“ – was einstellige Bewertungen bedeutet. Trotzdem kann es natürlich zu einer Rallye kommen, spätestens, wenn/sobald China seine Anti-Covid Maßnahmen lockert. Heute früh gab es einige ausländische Nettokäufe, nachdem diese gestern für netto 2,5 Mrd USD abgegeben haben. Dass die Zentralbank (PBoC) den Yuan um sportliche 0,6% tiefer zum USD gefixt hat, zeigt laut Bloomberg, dass Peking zu einer Währungsabwertung bereit ist. Neben den Aktien befindet sich auch der Markt für hochverzinsliche chinesische Anleihen im freien Fall, was ein weiteres Warnsignal ist. Heute früh hat sich der Hang Seng Tech Index um 3% erholt, nach -10% gestern, aber das Tageshoch lag mit +6% deutlich höher.
Der STXE 600 legt zur Stunde leicht zu, angeführt vom Tech-Sektor. Hier beflügeln die guten Zahlen von SAP (ETR:SAPG). Damit hat nach ASML (AS:ASML) auch das zweite große europäische Technologie-Schwergewicht mit seinem Zahlenwerk überzeugt. Unter Druck mit -6% hingegen Linde (ETR:LING), hier sind die Anleger verärgert über den geplanten Börsenrückzug aus Deutschland. Das belastet den Chemie-Sektor. Die EZB-Sitzung am Donnerstag dürfte allmählich ihre Schatten vorauswerfen, eingepreist ist eine Erhöhung des Leitzinses um 0,75%. Die Banken des Euroraums berichteten, dass im 3. Quartal die Nachfrage nach Unternehmenskrediten entgegen der Erwartungen zugelegt hätte, freilich ging es insbesondere um kurzfristige Finanzierungen. Die Banken erwarten in Q4 einen Rückgang der Nachfrage nach langfristigen Krediten für Anschaffungen und Immobilien, wobei sie dies selbst abbremsen, indem sie einen strengen Standard zur Verleihung anlegen wollen. Das Geschäftsklima verharrt in Deutschland laut Ifo auf nahezu unverändertem Niveau, was etwas besser ist als prognostiziert. Auffallend: die Lage hat sich entgegen der Prognosen nicht weiter verschlechtert.
Ist nun die Zeit, um antizyklisch chinesische Aktien zu kaufen? Die Profis sind sich uneinig. Sicher erscheinen die Kennzahlen günstig, aber die fundamentalen Aussichten haben sich mit dem Austausch des Kaders der KP verschlechtert. Manche Analysten sagen, China sei nun ein „nicht investierbares Land“ – was einstellige Bewertungen bedeutet. Trotzdem kann es natürlich zu einer Rallye kommen, spätestens, wenn/sobald China seine Anti-Covid Maßnahmen lockert. Heute früh gab es einige ausländische Nettokäufe, nachdem diese gestern für netto 2,5 Mrd USD abgegeben haben. Dass die Zentralbank (PBoC) den Yuan um sportliche 0,6% tiefer zum USD gefixt hat, zeigt laut Bloomberg, dass Peking zu einer Währungsabwertung bereit ist. Neben den Aktien befindet sich auch der Markt für hochverzinsliche chinesische Anleihen im freien Fall, was ein weiteres Warnsignal ist. Heute früh hat sich der Hang Seng Tech Index um 3% erholt, nach -10% gestern, aber das Tageshoch lag mit +6% deutlich höher.