Die Börsen im asiatisch-pazifischen Raum beenden die Woche freundlich, insbesondere chinesische Inlandsaktien waren gesucht. Der für den apano-Stimmungsindex relevante Shanghai Composite Index legte 1,14% zu. Von Januar bis Oktober stiegen auf annualisierter Basis die Gewinne der großen chinesischen Industrieunternehmen um 0,7%, per Ende September war dieser Stand noch -2,4% gewesen. Allein im Oktober sprangen die Profite um 28,2% im Vorjahresvergleich. Auf der Gegenseite standen lediglich Ölwerte in der ganzen Region unter Abgabedruck, nachdem Befürchtungen über ein drohendes Überangebot und Unsicherheit über die Produktionspläne der „OPEC +“ – Staaten, die sich am Montag zu Beratungen treffen wollen, den Anfang November gestarteten Höhenflug des Ölpreises gestern früh stoppten. Auffallend die -11% bei der australischen Wine Estate Ltd: China verdoppelte die Zölle auf aus Australien importierten Wein, was Befürchtungen über eine weitere Verschlechterung der ohnehin angeschlagenen diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern aufkommen lässt. China nimmt 37% der australischen Weinexporte auf. In Europa verliert heute früh Banco de Sabadell 13%, nachdem sie die geplante Fusion mit der BBVA (MC:BBVA) (+2%) abgesagt hat. Laut einer Umfrage der Bild-Zeitung rechnen 80% der Bundesbürger mit einer Verlängerung des Lockdowns über den Januar hinaus. Die breite Massenimpfung wird erst im Frühjahr starten, eine konjunkturelle Erholung ist deshalb frühestens für das zweite Quartal zu erwarten. Zusammen gefasst: den Börsianern wird viel Durchhaltevermögen abverlangt, da kann es hin und wieder bei dem hohen Kursniveau auch zu Abgabewellen ungeduldig werdender Investoren kommen. Gefährlich wird es, falls eine Insolvenzelle ins Rollen geraten sollte. Deshalb richten wir unser besonderes Augenmerk auf unseren Stimmungsindikator „Creditspreads“, der den Renditeabstand zwischen Top-Bonitäten und schwachbrüstigen Schuldnern misst. Derzeit steht dieser zwar noch auf einem sehr entspannten Niveau, aber die jüngsten Umfragen der EZB zu Kreditbedingungen und zur Unternehmensfinanzierung deuten laut EZB-Chefvolkswirt Philip Lane auf das Risiko negativer Wechselwirkungen zwischen Realwirtschaft und Finanzsektor hin. Banken, Versorger und Telekomunternehmen führen heute früh die Erholung im STXE 600 an, Automobilwerte liegen erneut hinten. Das Thema Brexit hängt in der Warteschleife.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.