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Target: Gilt die Aktie nach ihrem Kurssturz immer noch als sichere Einkommensaktie?

Veröffentlicht am 12.06.2022, 11:07
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  • Target ist in diesem Jahr der schlechteste Performer unter den Einzelhändlern
  • Die sich rapide verschlechternden Aussichten unterstreichen den Kampf von Target, sich angesichts der steigenden Inflation auf unerwartete Nachfrageverschiebungen einzustellen
  • Trotz kurzfristiger Herausforderungen im Lagerbestand bleibt Target weiterhin eine solide Dividendenwahl für Einkommensanleger
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  • Nachdem Target (NYSE:TGT), einer der größten Einzelhändler der USA, während der Pandemiezeit bemerkenswerte Gewinne erzielt hatte, scheint sich nun das Blatt zu wenden. Die Aktien des in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota, ansässigen Discounters sind in diesem Jahr um 32 % gefallen. Damit schneidet Target unter den großen Einzelhändlern am schlechtesten ab.

    Die Aktie schloss am Mittwoch bei 156,70 USD und bewegte sich damit um den niedrigsten Stand seit November 2021.

    TGT Weekly Chart

    Die schlechte Entwicklung ist eine Folge der gemeldeten Q1-Zahlen, die schlechter als erwartet ausfielen. Zudem hat die Unternehmensleitung die Anleger vor noch bedeutenderen Margenkürzungen in den kommenden Monaten gewarnt. Die Märkte sahen die Nachricht als Warnung vor breiten US-Rezessionsrisiken, die den größten Einbruch der Aktie an einem Tag seit 1987 auslösten.

    Während der Pandemie profitierten Target und andere Einzelhändler von steigenden Verkäufen margenstärkerer Waren wie Küchengeräten, Fernsehgeräten und Möbeln. Dieser Trend trug dazu bei, dass die TGT-Aktien seit dem Absturz im März 2020 einen Bullenlauf von 180 % verzeichneten.

    Aber als die Verbraucher aufgrund der sehr hohen Inflation ihr Kaufverhalten änderten, verzeichnete der Einzelhändler niedrigere Verkäufe als erwartet. Infolgedessen türmten sich die Lagerbestände auf, was die Kosten in die Höhe trieb und die Margen weiter senkte.

    Kürzlich kündigte Target eine weitere Kürzung seiner Gewinnaussichten an – die zweite innerhalb von drei Wochen – und machte dafür steigende Warenbestände und „ungewöhnlich hohe Transport- und Treibstoffkosten“ verantwortlich. Gemäß der neuen Prognose wird Target in diesem Quartal nun einen Betriebsgewinn von 2 % aus Verkäufen erzielen. Am 18. Mai hatte das Unternehmen prognostiziert, dass die Kennzahl bei etwa 5,3 % liegen würde.

    Die Bank of America stufte Target-Aktien gestern von „Kaufen“ auf „Neutral“ herab und verwies auf die erheblichen Lagerbestände des Einzelhändlers, die seine derzeit hohe Bewertung nicht rechtfertigen. Die Bank senkte auch ihr Kursziel für die Aktie von 235 USD auf 165 USD.

    Target hat ein höheres relatives Engagement in diskretionären Kategorien als andere Mitbewerber. Allgemeine Waren machten im Jahr 2021 mehr als die Hälfte des Target-Umsatzes aus, während ihr Anteil am US-Umsatz von Walmart (NYSE:WMT) bei 32 % lag.

    Langfristiger Ausblick

    In einem kürzlich erschienen Interview mit CNBC bekräftigte Brian Cornell, CEO von Target, seine Zuversicht, langfristig operative Margen von 8 % zu erzielen – auch wenn der Einzelhändler dieses Ziel für dieses Jahr aufgegeben hat. Er sagte auch, er erwarte für das Gesamtjahr ein Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich und eine Beibehaltung oder einen Gewinn von Marktanteilen im Jahr 2022.

    Darüber hinaus nutzt Target seine Filialen mehr als Mini-Distributionszentren für sein boomendes digitales Geschäft, um Online-Bestellungen zu bedienen. Dieser Schritt ist auf die Bemühungen von CEO Cornell zurückzuführen, seine Einzelhandelsgeschäfte attraktiver zu machen. Er leitete die Umgestaltung von Hunderten von Geschäften ein, führte viele erschwingliche Modemarken ein und stärkte die E-Commerce-Angebote des Einzelhändlers.

    Zweifellos hat sich Target plötzlich in einem anderen Geschäftsumfeld wiedergefunden als noch zu Pandemiezeiten. Aber diese kurzfristige Herausforderung bedeutet nicht, dass der Einzelhändler seine Attraktivität für Einkommensanleger verloren hat.

    Attraktives Einkommen

    Bei der Auswahl von Dividendenaktien ist die größte Sorge, ob das Unternehmen sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten starke Cashflows erwirtschaften kann. Target hat in dieser Hinsicht eine hervorragende Erfolgsbilanz vorzuweisen.

    Das Unternehmen hat seine Dividende in den letzten 50 Jahren jedes Jahr stetig erhöht, ein Zeitraum, der Krisen wie den Dotcom-Zusammenbruch Anfang der 2000er-Jahre, den Finanzcrash von 2008 bis 2009 und die Corona-Pandemie umfasst. Während der Discounter jedes Quartal Barmittel an die Anleger zurückgab, hat er auch eine sehr konservative Auszahlungsquote von etwa 30 % beibehalten.

    Im Juni letzten Jahres kündigte Target eine satte Erhöhung seiner Auszahlung um 32 % an und erhöhte seine vierteljährliche Dividende auf 0,9 USD je Aktie mit einer jährlichen Rendite von 2,3 %.

    Fazit zu Target

    Trotz seiner kurzfristigen Herausforderungen bleibt Target aufgrund seines soliden Ertragspotenzials und seiner Fähigkeit, sich schnell zu erholen, weiterhin eine der besten Einzelhandelsaktien. Die aktuelle Schwäche bietet daher einen attraktiven Einstiegspunkt für langfristige Anleger.

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