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Texas Instruments: Bald wieder auf der Überholspur?

Veröffentlicht am 11.11.2022, 07:16
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  • Chip-Aktien stehen angesichts der nachlassenden Nachfrage und der wachsenden Rivalität zwischen den USA und China vor einem steilen Abschwung
  • Der Philadelphia Semiconductor Index (SOX) ist im bisherigen Jahresverlauf um rund 36 % gefallen
  • Texas Instruments ist eine der sichersten Anlagen, um diese Schwäche auszunutzen
  • Die vielleicht wichtigste Erkenntnis für den Halbleitermarkt aus der jüngsten Berichtssaison ist, dass der erwartete Nachfrageeinbruch auf breiter Front nun endlich eingetreten ist. Daher könnte ein Rebound auch länger dauern als von einigen Analysten erwartet.

    Tatsächlich ist der Abschwung bei den Verkäufen von PCs und Smartphones viel dramatischer als gedacht, während die Sorgen hinsichtlich der Märkte für Chips, die in Datenzentren, Autos und anderen Anwendungen eingesetzt werden, gewachsen sind.

    Darüber hinaus geht die US-Regierung noch härter gegen den Verkauf von Halbleitertechnologie an chinesische Unternehmen vor, indem sie im vergangenen Monat neue Vorschriften ankündigte, die die bisherigen Exportkontrollen erweitern.

    Mit diesen neuen Beschränkungen und möglichen Vergeltungsmaßnahmen Chinas sind die Chip-Unternehmen in diese geopolitischen Konflikte hineingezogen worden, deren Ende nicht abzusehen ist.

    Die Auswirkungen dieser mehrfachen Schocks haben sich für die Chip-Aktien als ziemlich verheerend erwiesen. Beim Handel am Dienstagmorgen war der Philadelphia Semiconductor Index (SOX) seit Jahresbeginn um etwa 36 % gesunken, fast doppelt so stark wie der Rückgang des S&P 500.

    SOX Tageschart

    Mit einem Multiple von derzeit rund 14x der erwarteten Gewinne für den SOX gibt es Stimmen, dass der Sektor kurz vor einem Tiefpunkt stehen könnte. Aber die Welle der schlechten Nachrichten scheint noch nicht vorbei zu sein.

    Samsung Electronics (KS:005930), der weltgrößte Hersteller von Speicherchips, und der PC-Prozessorhersteller Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) meldeten Ergebnisse, die auf eine größere Flaute hinwiesen als zuvor angenommen.

    Intel (NASDAQ:INTC) teilte den Investoren im letzten Monat mit, dass es die Kosten senkt, da der größte Chiphersteller der USA mit einem anhaltenden Einbruch der Computernachfrage konfrontiert ist. Der CEO des Unternehmens, Pat Gelsinger, sagte, dass die Vorhersage einer Talsohle für den Computerchipmarkt im Moment "zu spekulativ" sei.

    In diesem unsicheren Umfeld für Chip-Aktien ist es ziemlich schwierig, einen attraktiven Kandidaten auszuwählen, vor allem, wenn wir noch nicht wissen, wie tief und weit verbreitet ein Nachfrageeinbruch sein könnte, wenn die Wirtschaft in eine Rezession gerät. Dennoch halte ich es für keine gute Idee, alle Akteure dieser Branche über einen Kamm zu scheren.

    Warum Texas Instruments die Nase vorn hat

    Bei den größten Chip-Herstellern halte ich Texas Instruments Incorporated (NASDAQ:TXN) für eine der sichersten Wetten bei der aktuellen Schwäche. Der größte Hersteller von analogen und eingebetteten Prozessorchips, die in so unterschiedlichen Produkten wie Produktionsanlagen und Raumfahrt-Hardware zum Einsatz kommen, verfügt über ein sehr breit gefächertes Produktportfolio, wodurch das Unternehmen bei einem industrieweiten Abschwung widerstandsfähiger ist als seine Konkurrenten.

    Das ist der Hauptgrund dafür, dass die Aktie des Unternehmens in diesem Abschwung besser abgeschnitten hat als der Wettbewerb und in diesem Jahr nur um 14 % gefallen ist.

    TXN: Kursentwicklung über 1 Jahr

    Quelle: InvestingPro

    Die Chips von TXN erfordern im Allgemeinen eine weniger fortschrittliche Produktion als die Prozessoren von Intel und andere digitale Produkte. Durch diesen Schwerpunkt konnte das Unternehmen in der Bilanz Platz schaffen, um Barmittel für Dividenden und Aktienrückkäufe zu verwenden.

    Susquehanna schrieb kürzlich in einer Anlegernotiz, dass TXN ein hervorragender Chip-Aktienwert ist, den man in einem langfristigen Portfolio halten sollte, da der dauerhafte Wettbewerbsvorteil durch Skalierung die kurzfristigen Herausforderungen bei weitem überwiegt. In der Notiz heißt es:

    "Dieser Skalenvorteil ermöglicht es, eine unübertroffene Palette an analogen Produkten (ein Katalog mit 100.000 Teilen), einen umfassenden Service- und Vertriebssupport und eine hohe Fertigungskompetenz bereitzustellen."

    Aufgrund der starken Präsenz von TXN in den USA wird das in Dallas ansässige Unternehmen am wenigsten von der zunehmenden Rivalität zwischen den USA und China betroffen sein als seine Wettbewerber.

    In einer aktuellen Studie stufte Barclays die Aktien von Texas Instruments von "untergewichten" auf "gleichgewichten" hoch, da das Unternehmen von Bidens CHIPS-Gesetz profitieren dürfte, das die Halbleiterproduktion in den USA ankurbeln soll.

    Die größte Attraktion für langfristige Anleger ist jedoch das Dividendenprogramm des Unternehmens, das seit 19 Jahren jedes Jahr mehr auszahlt. Im September genehmigte das Unternehmen zudem Aktienrückkäufe im Wert von 15 Mrd. USD und erhöhte seine Quartalsdividende um 8 % auf 1,24 USD pro Aktie.

    Durch sein robustes Aktienrückkaufprogramm hat TXN seine Aktien im Umlauf seit Ende 2004 um 47 % reduziert. Mit einer Ausschüttungsquote von rund 50 % ist T.I. gut aufgestellt, um die Dividende auch in Zukunft zu erhöhen.

    Fazit

    Es ist kein guter Zeitpunkt, um auf Halbleiterunternehmen zu setzen, da der Sektor mit einer Vielzahl von negativen Faktoren konfrontiert ist, die die künftigen Umsatzaussichten beeinträchtigen dürften.

    TXN verfügt jedoch über ein diversifiziertes Produktportfolio, das eine Rezession besser überstehen sollte als das seiner Konkurrenten. Darüber hinaus ist die Aktie aufgrund ihrer Fokussierung auf die USA und ihres soliden Kapitalrückführungsprogramms gut positioniert, um diesen Sturm zu überstehen und sich kräftig zu erholen, sobald sich das Umfeld für die Branche aufhellt.

    Offenlegung: Haris Anwar besitzt derzeit keine der hier aufgeführten Aktien. Die in diesem Artikel dargelegten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wider und sind nicht als Anlageberatung zu verstehen.

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