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Trotz EZB-Optimismus: EUR/USD gibt Gewinne wieder ab - warum?

Veröffentlicht am 10.09.2020, 22:24
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Der EUR/USD kletterte infolge der geldpolitischen Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB) über die Marke von 1,19 Dollar. Die EZB war weniger dovish als erwartet, aber die europäische Einheitswährung konnte ihre Gewinne nicht halten, als die Risiken rund um Brexit zunahmen und die US-amerikanischen Aktien eine Trendumkehr hinnehmen mussten. EZB-Chefin Lagarde war weitaus gelassener als von den Anlegern befürchtet. Sie wolle auf den Anstieg des Euros nicht überreagieren, so der Tenor während ihrer Pressekonferenz in Frankfurt. Sie räumte ein, dass über den Euro diskutiert wurde, aber die EZB zielt nicht auf den Wechselkurs ab und man beobachtet stattdessen lediglich seine Auswirkungen auf die Inflation. 

Die Zentralbank erhöhte auch ihre BIP-Prognosen für 2020, 2021 und 2022 und korrigierte ihre Inflationsprognose für 2021 nach oben. Nach den schwachen Verbraucherpreisen per August befürchteten die Anleger, dass die EZB ihre Inflationsprognosen senken würde, aber diese Hochstufungen spiegeln ihr Vertrauen in die Wirtschaft wider. Laut Lagarde deuten die Daten sogar auf einen kräftigen Anstieg der wirtschaftlichen Aktivität mit Blick auf das verarbeitende Gewerbe und eine deutliche Belebung der Inlandsnachfrage hin. Sie räumte ein, dass nach wie vor Ungewissheit bestehe und reichlich Konjunkturimpulse erforderlich seien, aber das wichtigste Takeaway der EZB war, dass sie sich weit weniger Sorgen über die Wirtschaftsaussichten macht, als die Euro-Händler erwartet hatten. Man kann zwar argumentieren, dass die Trendumkehr des Euro die Skepsis des Marktes widerspiegelt, doch sie hat möglicherweise mehr mit der hohen Risikoaversion und der Sorge um einen harten Brexit in Europa zu tun. Vor diesem Hintergrund erwarten wir, dass der Euro das Pfund outperformt, sich gegenüber dem japanischen Yen abschwächt und gegenüber dem US-Dollar zunächst seitwärts tendiert.

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Im Gegensatz zum Euro, der am Ende des Tages immer noch gegenüber dem Dollar an Wert gewann, geriet das Pfund Sterling stark unter Abgabedruck. In den letzten 7 Handelstagen fiel der GBP/USD um fast 600 Punkte, während der EUR/GBP um mehr als 300 Punkte anzog. Es sieht mehr und mehr danach aus, dass Premierminister Boris Johnson auf einen harten Brexit drängt. Die Regierung weigert sich, ihren Gesetzentwurf für den Binnenmarkt fallen zu lassen, was nach Ansicht der Europäischen Union gegen ihre Vereinbarung verstößt. Sie hat Johnson bis Ende des Monats Zeit gegeben, den Gesetzentwurf zu ändern. Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, warnte davor, dass die USA ein Handelsabkommen zwischen den USA und Großbritannien nicht unterstützen würden, wenn Großbritannien gegen die EU-Austrittsvereinbarung verstößt. Die Lage gerät zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt außer Kontrolle, da die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter zunimmt und die Wirtschaft Schwierigkeiten hat, sich zu erholen. Angesichts des Brexit-Dramas dürften die am Freitag anstehenden Konjunkturdaten aus Großbritannien - Industrieproduktion und Handelsbilanz - wohl kaum einen Einfluss auf das Pfund Sterling haben, das sich wahrscheinlich weiter südwärts orientieren wird.

Unterdessen entwickelte sich der US-Dollar trotz stärker als erwartet gestiegener Erzeugerpreise und einer unveränderten Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützungen (unter 900.000) gemischt. Zum japanischen Yen und zum australischen Dollar blieb er konstant, verlor gegenüber dem Euro und dem Schweizer Franken an Wert und gewann im Verhältnis zum Pfund Sterling, dem neuseeländischen und dem kanadischen Dollar an Stärke. Die Kommentare von Vertretern der Bank of Canada hatten keinen nachhaltigen Einfluss auf den Loonie. Angesichts der neuen Inflationsstrategie der Fed fragten sich viele Händler, ob die BoC ebenfalls Anpassungen vornehmen würde. Zentralbankgouverneur Macklem hat dazu nicht viel Licht ins Dunkel gebracht, aber er meinte, dass ihr Programm zur quantitativen Lockerung darauf abziele, ihr Inflationsmandat zu erfüllen.  Die neuseeländischen PMI-Zahlen aus dem verarbeitenden Gewerbe stehen heute Abend noch auf dem Wirtschaftskalender.

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cooler Beitrag Kathy
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