- Berichtet zum Q3 am Donnerstag, dem 4. November, nach Handelsende an der Wall Street
- Umsatzprognose: 4,42 Milliarden US-Dollar
- Gewinnprognose: Verlust von 0,34 USD pro Aktie
Uber Technologies (NYSE:UBER) hat es in diesen Tagen schwer, die Investoren zu überzeugen. Die Aktien des weltgrößten Fahrdienstanbieters bleiben unter Druck, obwohl das Unternehmen nach eigenen Angaben auf dem besten Weg ist, seinen ersten bereinigten Gewinn zu erzielen, wenn es heute nach Börsenschluss an der Wall Street seinen Quartalsbericht veröffentlicht.
Der Fahrdienstvermittler, der einst einen Quartalsverlust von 5,2 Milliarden US-Dollar verzeichnete, teilte den Anlegern im September mit, dass sein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und anderen Aufwendungen im dritten Quartal zwischen minus 25 Millionen US-Dollar und plus 25 Millionen US-Dollar liegen dürfte.
Sollte es Uber tatsächlich gelingen, in die Gewinnzone zu fahren, dann käme dies etwas früher als gedacht. Der bereinigte Gewinn für das vierte Quartal liegt möglicherweise zwischen einer schwarzen Null und 100 Millionen Dollar Gewinn. Am Markt stößt diese potenzielle Trendwende jedoch auf wenig Begeisterung, denn die Uber-Aktie ist in diesem Jahr um rund 14 % gefallen. Sie schloss am Dienstag bei 42,89 US-Dollar.
Ein möglicher Grund für diese Underperformance ergibt sich aus den Veränderungen im Ride-Hailing-Geschäft nach der Pandemie. Zwar sind Fahrten wieder gefragt, da nach den Lockdowns und Mobilitätseinschränkungen wieder mehr Menschen unterwegs sind, doch gleichzeitig wirken sich der Fahrermangel und die eskalierende Inflation auf die Margen aus.
Während der Restriktionen nahmen viele Fahrer andere Jobs an oder blieben zu Hause, als das Coronavirus die Nachfrage nach Fahrdiensten auslöschte. Im April kündigte Uber an, 250 Millionen US-Dollar für Boni und andere Rekrutierungsanreize ausgeben zu wollen.
Erfolg mit der Lebensmittellieferung
Das Unternehmen mit Sitz in San Francisco ist nicht mehr nur ein Fahrdienstvermittler. Während der Pandemie expandierte es aggressiv ins Lebensmittelliefergeschäft. Dieser Teil des Geschäfts floriert immer noch. Aber diese Verschiebung verzerrte das Geschäft von Uber in Richtung eines Segments mit niedrigeren Margen, das trotz seiner massiven Größe möglicherweise noch keinen entsprechenden Betrag zum Gewinn beisteuert.
Staatliche Eingriffe stellen eine weitere Bedrohung für sein Geschäftsmodell dar, da das Unternehmen von Politikern und Aufsichtsbehörden unter Druck gesetzt wird, was den Status seiner Fahrer betrifft.
Wie Bloomberg berichtete, hat es kürzlich eine niederländische Klage verloren, wo ein Gericht entschieden hat, dass diejenigen, die Passagiere unter Benutzung der Uber-App in den Niederlanden befördern, unter seine Arbeitsgesetze fallen.
Im August hat ein kalifornischer Richter eine von Uber und anderen Gig-Economy-Unternehmen finanzierte Abstimmung verworfen, bei der die Wähler zugestimmt hatten, dass die Fahrer der Unternehmen unabhängige Auftragnehmer seien.
Analysten hingegen sehen die Geschäftsaussichten von Uber äußerst optimistisch, insbesondere nach seinem Erfolg im Liefergeschäft und aufgrund der sich schnell verbessernden Bruttobuchungen für Fahrten. Laut einer Umfrage von Investing.com stufen 38 von 45 Analysten die Aktie mit "Outperform" ein, was einem Ertragspotenzial von 52 % in den nächsten 12 Monaten entspricht.
Die Analysten von Evercore ISI haben Uber auf ihre Liste der "taktischen Outperformer" gesetzt und sagen, dass der Q4-Bericht des Unternehmens aufschlussreich sein wird.
Weiter war in ihrer Notiz zu lesen:
"Wir gehen zwar davon aus, dass die Q3-Ergebnisse des Unternehmens aufgrund des September-Updates relativ 'risikoarm' sind, denn das Unternehmen hat ein aktualisiertes GMV (Bruttomarge) und eine neue EBITDA-Prognose vorgelegt (es erwartet bereits in diesem Quartal ein positives EBITDA), aber wir sehen Q4 als potenziell entscheidend an".
Fazit zur Uber-Aktie
Ubers Ergebnisse sind weiterhin mit erheblichen Unsicherheiten aufgrund von Arbeitskräftemangel, Kosteneskalationen und dem künftigen arbeitsrechtlichen Status von Gig-Arbeitern belastet. Diese Faktoren könnten die Aktie weiterhin nach unten ziehen und das, obwohl der Fahrdienst heute wahrscheinlich einen kleinen Gewinn ausweisen wird.