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Unglücklich sind die Zeiten, die Helden brauchen!

Veröffentlicht am 08.03.2022, 09:52
Aktualisiert 11.01.2024, 08:21

Heibel-Ticker 22-9 - Unglücklich sind die Zeiten, die Helden brauchen


Ich habe in unserer neuen Heibel-Ticker Ausgabe versucht, die schrecklichen Ereignisse der vergangenen Woche für die Finanzwelt einzuordnen. Dabei habe ich die vier großen Themen in den Vordergrund gestellt: China/Taiwan, Russland/Ukraine, Corona/Omikron, Inflation/Notenbanken. Durch den Krieg in der Ukraine ändert sich alles.

02. So tickt die Börse: US-Aktien stabiler als europäische Aktien

Die vier Themen, die wir seit einigen Monaten immer wieder in den Vordergrund stellen, bleiben bestehen, wobei der Krieg in der Ukraine nun alle anderen Themen dominiert. Zumindest hierzulande, in den USA sieht es noch anders aus.

In der vergangenen Woche haben Europa und Deutschland Entwicklungsschritte genommen, die bis vor kurzem nicht in vielen Jahren möglich waren. Europa steht zusammen, organisiert Flüchtlingshilfe, koordiniert die Militärs und kappt (fast) jegliche Verbindungen zu Russland.

Für die Menschen in der Ukraine kommen diese Entscheidungen sehr spät. Dennoch hoffe ich, dass Putins Russland die Konsequenz der jüngsten Aktionen Europas sowie der USA erkennt und die kriegerische Vorgehensweise stoppt.

Ich werde mich bei den Auswirkungen des Krieges auf die Finanzmärkte konzentrieren, das ist meine Aufgabe für meine Leser. Der DAX ist letzte Woche um 10% eingebrochen. Wenn wir in den kommenden Tagen und Wochen Aktien einkaufen, die anschließend große Kursgewinne erzielen könnten, sollten Sie vorsehen, einen Teil des Gewinns an Organisationen zu spenden, die sich beispielsweise um die Flüchtlinge der Ukraine kümmern.

CHINA BLICKT BESORGT AUF DEN UKRAINE-KRIEG

Chinas Präsident Xi war vermutlich einer der wenigen Menschen, die vor dem Einmarsch Russlands bereits informiert waren, zumindest aber ahnen konnten, was kommen wird. Die Freundschaft der beiden Staatsmänner Xi und Putin wurde während der olympischen Winterspiele zur Schau getragen.

Inzwischen sind jedoch auch vorsichtige Kommentare aus China zu hören: Russlands Krieg ist nicht, wie vielleicht zuvor beabsichtigt, binnen weniger Tage erfolgreich. Im Gegenteil, Putin stellt sein Volk inzwischen auf eine längere Auseinandersetzung ein. Xi nimmt das besorgt zur Kenntnis, verweigert Russland die Unterstützung und belässt es bei Stimmenthaltungen, wenn in der UN die Invasion Russlands verurteilt wird.

Xi wird sich schon bald entscheiden müssen, wie er weiter mit Putins Russland umgeht. Da wir die Gefahr einer Annexion Taiwans durch China im Auge haben, sollten wir in diesen Tagen auf Aussagen von Chinas Präsident Xi achten.

RUSSLAND FÜHRT KRIEG

Sie sind sicherlich über die Vorgänge in der Ukraine informiert, so dass ich an dieser Stelle direkt auf die Konsequenzen eingehen kann:

Die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas und Öl wird in diesen Tagen unerträglich. Die schärfsten Sanktionen gegen Russland wurden umgesetzt, lediglich die Gas- und Öllieferungen sollten nicht beeinträchtigt werden. 60% der Einnahmen Russlands stammen aus dem Öl- und Gasgeschäft. Deutschland, Spanien und Italien sind abhängig vom russischen Gas und Öl. Doch mit den Einnahmen wird mittelbar der Krieg gegen die Ukraine finanziert. Der folgende Spruch einer Demo trifft daher unsere Gesellschaft: "Lieber frieren als Krieg finanzieren."

Russland wurde vom internationalen Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen. Vermögen russischer Oligarchen wurde zunächst eingefroren, später vielleicht konfisziert. Waffenlieferungen in die Ukraine wurden beschlossen.

Es gibt Notfallpläne für den Fall, dass wir kein russisches Gas und Öl mehr bekommen. Industrien werden abgeschaltet, das Heizen von Wohnungen hat Priorität.

Boeing (NYSE:BA) und Airbus (PA:AIR) habe die Instandhaltung für russische Flugzeuge aufgekündigt.

Shell (DE:R6C0) (1 Mrd. USD North Stream-Finanzierung über Gazprom (MCX:GAZP)), BP (LON:BP) (20% Beteiligung an Rosneft im Wert von 25 Mrd. USD) und Exxon Mobil (NYSE:XOM) (4 Mrd. USD Projekte in Russland) kappen ihre Verbindungen nach Russland.

Ford (NYSE:F) und General Motors (NYSE:GM) stoppen ihr Russland-Geschäft. Daimler Truck (DE:DTGGe) stoppt die Lieferung von Ersatzteilen an russische Partner. Volvo stoppt die Auslieferung von Autos. Das ist bemerkenswert, da Volvo in chinesischer Hand ist. Renault stoppt die Produktion in zwei Werken in Russland "weil Teile fehlen" und Volkswagen (DE:VOWG) pausiert den Verkauf von Audi, um die Verkaufspreise an den Rubelverfall anzupassen. BMW (DE:BMWG) stoppt Lieferungen nach und Produktion in China.

Dt. Post (DHL), FedEx (NYSE:FDX) und UPS (NYSE:UPS) stoppen die Lieferungen nach Russland.

Adidas (DE:ADSGN) beendet die Partnerschaft mit der russischen Fußball-Liga. Nike (NYSE:NKE) stoppt den Online-Verkauf in Russland. Apple (NASDAQ:AAPL) stoppt den Export nach Russland und limitiert bei Apple Maps die verfügbaren Daten zur Ukraine, um die Zivilbevölkerung zu schützen.

Walt Disney (NYSE:DIS), Warner Bros, Sony (T:6758), Paramount und Universal Studios veröffentlichen keine Filme mehr in Russland.

... dabei wird es nicht bleiben.

Diese kleine, unvollständige Liste zeigt, dass der Westen bereit ist, den wirtschaftlichen Preis für die Unterstützung der Ukraine zu zahlen. Es bleibt die Energieversorgung Europas durch Russland, die am seidenen Faden hängt. Der Ölpreis ist bereits in Richtung 120 USD/Fass gesprungen. Hier steht nicht mehr zur Disposition, ob die Energieversorgung teuer wird, denn das ist bereits entschieden. Die offene Frage ist noch, ob wir auch die Energieversorgung aus Russland kappen.

CORONA AUF DEM RÜCKZUG

Der Vollständigkeit für unsere vier großen Themen hier noch ein Satz zu Corona: Das Infektionsgeschehen geht zurück, die Schwere der Erkrankung bei infizierten Geimpften ist ebenfalls stark rückläufig. Der erhoffte Nachholeffekt in der Wirtschaft, der für diesen Sommer erwartet wurde, wird nun durch den Ukraine-Krieg vereitelt.

INFLATION

Die Inflation ist zu einem großen Teil abhängig von den Energiepreisen. Daraus können Sie schon sehr schnell ablesen, dass wir auch in den kommenden Monaten mit hohen Inflationsraten rechnen müssen.

US-Notenbankchef Jay Powell hat letzte Woche vor dem US-Kongress gesprochen. Für den 17. März hat er einen moderaten Zinsschritt in Aussicht gestellt. Zuvor war spekuliert worden, ob er sogar gleich den Leitzins um 0,5% anheben werde, doch nun erwarten die meisten Volkswirte einen Zinsschritt von nur 0,25%.

In den USA ist wirtschaftlich betrachtet das Zinsthema wichtiger als der Krieg in der Ukraine. Weder mit der Ukraine noch mit Russland hat die USA übermäßig große wirtschaftliche Verflechtungen. Der hohe Energiepreis dürfte jedoch die US-Wirtschaft belasten.

Jay Powell hat sich sehr viel Zeit gelassen mit der Entscheidung, die ultralockere Geldpolitik zu beenden. Um so konsequenter setzt er die im Herbst getroffene Entscheidung nun um, die Anleihekäufe wurden schneller beendet als ursprünglich geplant und der erste Zinsschritt erfolgt ebenfalls früher als ursprünglich in Aussicht gestellt.

Doch wenn die Normalisierung der Geldpolitik zuvor schon anspruchsvoll war, so haben sich die Probleme durch den Ukraine-Krieg nun noch verschärft. Die höheren Energiepreise führen zu stärkerem Inflationsdruck und belasten gleichzeitig die Wirtschaft. Powell müsste nun also eigentlich noch schneller das Zinsniveau anheben, um die Inflation zu bekämpfen, kann dies aber nicht tun, weil die Wirtschaft nun noch stärker durch die Inflation belastet wird. Zusätzlich haben viele Unternehmen Probleme, die aus dem Kappen der Verbindungen nach Russland resultieren.

In Europa ist die Situation noch aussichtsloser: Die EZB hinkt der US-Notenbank zwar hinterher, kann nun aber erst recht nicht aufholen. Denn die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges werden in Europa ein Vielfaches dessen betragen, was es für die USA bedeutet. Gleichzeitig ist der Energiepreis in Europa deutlich höher als in Europa. Und nicht zuletzt hat Europa gar nicht ausreichend eigene Energiequellen, um den Kontinent zu versorgen. In den USA hat man derzeit mehr als man braucht und exportiert.

Bei aller wirtschaftlicher Betrachtungsweise: Ich habe den Eindruck, dass die eingangs erwähnte Transformation in der Gesellschaft Europas erst begonnen hat.

Die Stimmung an den Börsen ist in Panik umgeschlagen, es ist leicht abzusehen, dass allein schon ein Ende der Eskalation in der Ukraine für eine Gegenbewegung sorgen würde. Doch bitte erwarten Sie von mir keine Einschätzung zum weiteren Fortgang der Ereignisse im Ukraine-Krieg. Daher ist das Kapitel 03 zur Sentimentanalyse sehr kurz.

Schwerpunkt des aktuellen PLUS Kapitel 04 ist der Aufbau unseres Dividendenportfolios. Ich habe mir einen Buy-Side Analysten zur Seite genommen und das Thema grundlegend aufgearbeitet. Unsere aktuellen Dividendentitel gehören weiterhin zur elitären Creme de la Creme aus über 1.300 Aktien aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA. Doch wir haben den einen oder anderen Kandidaten gefunden, der noch besser ist. In Kapitel 04 nehme ich Sie mit auf meine Suche nach dem besten Dividendenportfolio.

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