Wir bekamen das, wonach wir trading-technisch im besten Fall Ausschau gehalten haben: Eine falkenhafte Überraschung von der Federal Reserve mit einer anschließend großen Kursbewegung, welche einen ordentlichen Geldgewinn generierte. Wir konnten im EUR/USD mit unserem Short Trade einen 100-Pips Gewinn verbuchen, sowie einen 67-Pips Gewinn im GBP/USD.
Die Fed sendete ein aggressiveres Signal um den Markt auf eine Straffung vorzubereiten. Fed Präsident Jerome Powell sagte, dass die Währungshüter eine Diskussion über die Reduzierung der Wertpapierkäufe beginnen würden. Er räumte ein, dass „die Wirtschaft einen deutlichen Fortschritt gemacht habe“. Dieses Treffen kann laut Powell als ein „Sprechen-über das Sprechen-Treffen“ angesehen werden, bezugnehmend auf die Straffungsdebatte.
Die größte Überraschung waren jedoch die gestiegenen Zinserwartungen der Fed, der sogenannte Dot-Plot, welcher aufzeigte, dass elf Währungshüter zumindest zwei Zinsanhebungen bis zum Ende 2023 erwarten, während davon sogar sieben mit einer Anhebung noch in 2022 rechnen. Zum Vergleich: Die neusten Projektionen zeigten 13 von 18 Stimmen für zumindest eine Zinsanhebung bis Ende 2023 gegenüber lediglich sieben Stimmen noch im März. Der Greenback stieg infolge dieses Falken-Signals. Powell ließ jedoch Vorsicht walten bezüglich der Diskussion über Zinsanhebungen und sagte, dass diese „hochgradig verfrüht“ wäre.
Sind jetzt weitere Dollargewinne möglich? Durchaus, denn die Fed tendiert in Richtung einer straffenden Geldpolitik, jedoch sollten Trader vorsichtig sein innerhalb dünner Liquiditätskonditionen und angesichts der Sommerflaute. Kursbewegungen könnten demnach auf Widerstands- und Unterstützungszonen begrenzt bleiben.
EUR/USD: Der Euro fiel bis kurz unter 1.20, ließ jedoch zumindest vorerst von einem Fall unter 1.1980 ab. Unterhalb von 1.1980 sehen wir ein nächstes tieferes Ziel bei 1.1930. Ein Bruch unter 1.19 könnte zu gesteigerter Bärendynamik bis 1.18 und 1.16 führen. Auf der Oberseite sehen wir einen aktuellen Widerstand bei 1.2120.
GBP/USD: Der Cable durchbrach die 1.40-Marke und sollte das Paar unter 1.3970 abrutschen könnte die Talfahrt eventuell bis 1.3910 und sogar 1.38 ausgeweitet werden. Ein aktueller Widerstand wird bei 1.41 gesehen.
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