Es ist ein ordentliches, aber nicht außerordentliches Wirtschaftswachstum, das die USA im dritten Quartal hinlegen und damit ihren Trend aus dem Frühjahr fortsetzen konnte. Die überraschende positive Revision stieß weitere Zinsspekulationen in den Devisenmärkten an. Auch auf den EUR/USD bot der unerwartet hohe Wert der zweiten Schätzung prompten Druck auf das Währungspaar. Vor diesem Hintergrund bleibt ein Ausstieg aus der Nullzinspolitik nur eine Frage der Zeit.
Markterwartungen an erste Zinserhöhungen der Fed in 2015
Die glanzvollen Konjunkturdaten dämpfen klar die Notwendigkeit einer dauerhaft ultralockeren Politik der US-Währungshüter. Sie werden die Fed aber nicht dazu zwingen, die Zinsen in nächster Zeit anzuheben. Vielmehr sind sie aber in der Lage, die Erwartungen an die Fed zu beeinflussen. Der Eurodollar und die Fed Fund Futures preisen zurzeit einen Benchmark-Zins der Fed von 0,50/0,79 Prozent bis Dezember 2015 ein. Weiter anziehende Konjunkturzahlen aus den USA aber ließen die erste Zinserhöhung weiter nach vorne rücken.
US-Dollar-Rallye noch nicht vorbei
Der EUR/USD fiel heute zwischenzeitlich wieder unter die 1,24 und näherte sich damit erneut dem Jahrestief von 1,2357. Ein Bruch und folgende Dynamik könnten in nächster Zeit den Kurs vorerst auf die 1,20 drücken. Auch die Ausrichtung der EZB trug zum monatelangen Rückgang im EUR/USD Wechselkurs bei. Ein Blick auf die übermäßig geringe Inflationsrate in der Eurozone lässt darauf schließen, zeitnah könnten weitere Liquiditätsspritzen seitens der EZB folgen. Der Euro wird es wohl auch es in den verbleibenden Wochen in diesem Jahr schwer gegenüber dem US-Dollar haben.
Finanzinvestoren verstärken Kontra-Euro-Position
An der Terminbörse CME sind sich Finanzinvestoren zumindest Ihrer Sache scheinbar sicher. So vergrößerten sie zuletzt ihre Anzahl offener Wetten auf einen fallenden Kursverlauf deutlich. Die letzten COT-Daten zeigen einen Überhang von 168.730 Verkaufskontrakten gegenüber Kaufpositionen von institutionellen Spekulanten. Das entspricht einer Position von 26,14 Milliarden US-Dollar. Spekulatives Vertrauen in den Euro wollte hier zuletzt nicht aufkommen.