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Produktionssenkungen beginnen zu wirken: USA nehmen Opec ins Visier

Veröffentlicht am 19.02.2019, 09:16
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Zwei Gesetzesvorschläge in den USA drohen, Saudi-Arabien und Russland der Selbstständigkeit bei ihrer Ölpolitik zu berauben, gerade als die Zusammenarbeit der beiden im Rahmen der OPEC+ die Bullen an den Rohölmarkt zurückgebracht hat.

Der No Oil Producing and Exporting Cartels Act (NOPEC), der am 7. Februar von einem Ausschuss im US-Kongress abgesegnet wurde und der Defending American Security From Kremlin Aggression Act (DASKA), der ursprünglich im letzten Jahr vorgeschlagen wurde, werden verschiedene Folgen am Markt haben, sollten sie denn umgesetzt werden.

Das NOPEC-Gesetz könnte die Ölpreise drücken, indem es von den Saudis koordinierte Produktionssenkungen unmöglich macht. DASKA auf der anderen Seite, würde den Rohölpreis hochschießen lassen, da es Sanktionen gegen russische Energieprojekte vorsieht.

Beide sind überparteiliche Vorschläge—was bedeutet, sie werden von Abgeordneten der Republikaner und der Demokraten unterstützt—und beide benötigen eine Initiative des Weißen Hauses um voranzukommen.

Aber während ihre Folgen unterschiedlich sein mögen, verfolgen beide Gesetze die gleiche Agenda: Die Wahrung amerikanischer Interessen und Energiepolitik gegenüber der jeder anderen Nation.

NOPEC trifft die OPEC ins Herz

Von den beiden würde NOPEC insbesondere, die OPEC-Staatengruppe ausbremsen, da es das System von Förderquoten untergraben würde, das das Herz des seit sechs Jahrzehnten währenden Management des Ölmarkts durch das Kartell ist.

WTI 300-Min Chart

NOPECs Zeitpunkt könnte auch nicht schlimmer sein, da der Gesetzesvorschlag gerade kommt, als die Zusammenarbeit zwischen Russen und Saudis gerade begann beim Ölpreis Früchte zu tragen, trotz der Ungereimtheiten. Von einem Tief von unter 43 USD das Fass am Heiligen Abend schob die Rallye bei West Texas Intermediate den Ölpreis in diesem Jahr um fast 25% nach oben auf in dieser Woche über 56 USD. Der Preis von britischem Brent erhöhte sich im gleichen Zeitraum von unter 51 USD auf über 66 USD.

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Julian Lee, ein Londoner Ölstratege für Bloomberg First Word, schrieb in seiner Meinungsspalte vom Wochenende, dass der OPEC+ Pakt zur Produktionsbegrenzung “auf einem Bein” steht—den Saudis— und dass er “beginnt ein bisschen wackelig auszusehen”—ohne adäquate Unterstützung der Russen.

Lee berief sich auf Daten vom Januar, denen nach die Saudis 10,213 Mio Fass am Tag (barrels per day, bpd) produzierten, während sie lediglich eine Absenkung auf 10,3 Mio bpd versprochen hatten, während die Fördermenge Russlands nur um 42.000 bpd gesunken ist, gegenüber der versprochenen Reduktion von 50.000-60.000 bpd.

OPEC+ Deal immer noch brüchig

Lee weiter:

“Es ist klar, dass während das eine Bein fest steht, trägt das andere kaum etwas an der Last von dem Deal – und das könnte für die Zukunft Ärger bedeuten.”
“Sollte nicht jemand eine Rakete unter dem Nachfragewachstum zünden — sogar ein Handelsabkommen zwischen den USA und China muss nicht notwendigerweise hierfür ausreiceh — dann wird die OPEC+-Fördervereinbarung mindestens zwei gesunde Beine brauchen, auf denen sie sicher stehen kann.”

Die New Yorker Beratungsgesellschaft Energy Intelligence merkte in ihrem wöchentlichen Rundbrief an, dass trotz des Namens, das NOPEC-Gesetz über die OPEC hinaus reicht und es dem US-Justizministerium erlauben würde, jeden Staat ins Visier zu nehmen, der “kollektiv oder in Verbindung mit einem anderen ausländischen Staat” daran arbeitet, “die Produktion von Öl, Erdgas oder Produkten zu limitieren”, in dem Versuch, für diese Rohstoffe “einen Preis zu setzen oder zu erhalten” oder “jegliche Aktion, um den Handel mit ihnen zu verhindern”.

Das Unternehmen führt weiter aus:

“Indem es den Haupthebel bedroht, durch den die Erzeugerstaaten Wert aus ihren lebenswichtigsten Ressourcen schöpfen—und theoretisch die Produktionspolitik diktiert—untergräbt das Gesetz die nationale Souveränität der Erzeugerländer. Im schlimmsten Fall, wenn aggressiv umgesetzt, könnte das Gesetz ein Erdbeben in der Weltwirtschaft verursachen.”
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NOPECs Implikationen könnten neuen Einbruch des Ölpreises auslösen

Das liegt daran, dass eine Welt ohne Beschränkungen der Energieförderung einen weiteren Ölpreiskollaps auslösen könnte, genau wie im vierten Quartal von 2018 und während der meisten Zeit zwischen 2014 und 2017. Das NOPEC-Gesetz würde die OPEC-Mitglieder davon abhalten, Reservekapazitäten vom Markt vorzuhalten, da der schlichte Verdacht der Zusammenarbeit zur Nutzung solcher Kapazitäten zur Preismanipulation, sie zum Ziel von Klagen machen könnte.

Das Weiße Haus hat bislang nur mitgeteilt, es studiere noch, ob es NOPEC unterstützen wolle. US-Präsident Donald Trump scheint die OPEC allein mit seinen Tweets in Bredouille bringen zu können, aber man kann kaum sagen, was er mit einem derart mächtigen Gesetz anstellen könnte.

Washingtons OPEC-Verbündete im Nahen Osten hatten gehofft, dass ein von Trump geführtes Weißes Haus die Beziehungen wieder entspannen würde, nach den Spannungen mit der Obama-Administration zuvor. Aber die Frustration der US-Kongressabgeordneten mit dem saudischen Krieg im Jemen, sowie Riads anscheinende Verwicklung in die Ermordung des saudischen Journalisten mit US-Wohnsitz Jamal Khashoggi, hat stattdessen ein Umfeld geschaffen, das die Verabschiedung von NOPEC favorisiert.

Vorgeschlagene Gesetze könnten auch für Amerika teuer werden

Aber die NOPEC könnte auch schwere Folgen für die amerikanisch-saudischen Handelsbeziehungen haben und die eigenen Energieambitionen gefährden, indem sie Riads Investitionen in den Vereinigten Staaten beeinträchtigen, und natürlich auch die enormen US-Waffenverkäufe an das Königreich.

Ähnlich sieht es bei DASKA aus, wo die Opfer auch außerhalb Russlands zu finden sein dürften, sollte es denn zum Gesetz werden. Zu ihnen würden BP (LON:BP) zählen, dass schon jetzt mehr als 17 Mrd USD in Russland investiert hat und einen fast 20 prozentigen Anteil an Rosneft (OTC:OJSCY) hält. Außerdem hat BP vor kurzem mit Rosneft vereinbart, zwei zusätzliche Öl- und Gaslizenzgebiete in Russland gemeinsam zu explorieren. Shell (LON:RDSa) und Repsol (MC:REP) unterdessen schauen sich ebenfalls neue Gemeinschaftsprojekte mit Gazprom Neft (LON:SIBNq) an, in Westsibirien und der russischen Pazifikküste.

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Die Möglichkeit von DASKA und ähnlicher Sanktionen haben Exxon (NYSE:XOM) und Chevron (NYSE:CVX) veranlasst, keine neuen Energieprojekte in Russland zu verfolgen.

Moskau hat seinerseits de facto Schlumbergers (NYSE:SLB) Kauf eines Anteils an der russischen Eurasia Drilling Co blockiert und damit gezeigt, dass beide Seiten dieses Spiel spielen können.

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