Topic of the day
Die US-Bank Wells Fargo (NYSE:WFC) hat im zweiten Quartal wieder einen Gewinn erzielt. Die Bank profitierte sowohl von steigenden Erträgen als auch einer Auflösung bei den Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite. Wells Fargo erzielte im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 6 Milliarden Dollar nach einem Verlust von 3,85 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Abbau eines Teils der Risikovorsorge, die im Zuge der Pandemie gebildet worden war, trug mit 1,6 Milliarden Dollar zum Ergebnis bei. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,38 Dollar. Die Einnahmen stiegen auf 20,3 von 18,3 Milliarden Dollar, was vor allem dem Privatkundengeschäft und dem Wealth Management zu verdanken war.
Swiss stocks
Moderat abwärts gegangen ist es am Mittwoch am Schweizer Aktienmarkt. Insgesamt fehlten frische Impulse, wenngleich das Umfeld weiter günstig war mit niedrigen Zinsen und einer US-Notenbank, die laut deren Chef Jerome Powell auch weiter davon ausgeht, dass die erhöhte Inflation von vorübergehender Natur ist, weshalb eine geldpolitisch straffere Gangart noch verfrüht wäre. Der SMI verlor 0,2 Prozent auf 12.043 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursverlierer und vier -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 25,77 (Dienstag: 27,46) Millionen Aktien. Tagesgewinner war wie schon am Vortag die Swatch-Aktie, die diesmal aber mit 2,8 Prozent deutlich stärker zulegte. Nach den stark ausgefallenen Geschäftszahlen vom Montagabend sorgten weitere positive Analystenkommentare für Käufe. Im Sog von Swatch rangierten Richemont (SIX:CFR) (+1,9%) auf Platz zwei der Hitliste des Tages. Roche (SIX:RO) (-0,2%) konnten derweil nicht davon profitieren, dass Jefferies die Aktie nun zum Kauf empfiehlt.
International markets
Europe
An den europäischen Börsen ging es auch am Mittwoch auf hohem Niveau weiter seitwärts. Der DAX schloss nahezu unverändert mit 15.789 Punkten, mit 15.810,68 Punkten hat er den bisherigen Rekord im Verlauf um knapp 4 Punkte übertroffen. Der Euro-Stoxx-50 zog um 0,1 Prozent auf 4.099 Punkte an. Zwar sind nach den Verbraucherpreisen auch die Erzeugerpreise in den USA schneller gestiegen als erwartet. Die Führung übernommen haben in Europa die rohstoffnahen Aktien. Der Stoxx-Index der so genannten Basic Resources stieg um 0,9 Prozent. Der Index der Banken legte um 0,3 Prozent zu, nachdem nun die grossen US-Institute berichtet hatten. Sie haben unisono Rückstellungen aufgelöst. Auch Autotitel und Technologie-Aktien standen auf der Gewinnerseite. Auf der Verliererseite standen dagegen antizyklische Titel aus den Sektoren der Versorger, der Telekommunikation, der Nahrungsmittelerzeugung und des Baus. Nach wie vor unter Druck standen auch ausgewählte Aktien aus dem Reise- und Freizeit-Bereich. Tui (DE:TUIGn) fielen in London um 7 Prozent. Hier belasteten die steigenden Ansteckungswerte mit der Delta-Variante. Easyjet (LON:EZJ) verloren 4,4 Prozent und Air France (PA:AIRF) 2,5 Prozent. Am deutschen Markt gaben Lufthansa (DE:LHAG) 1,8 Prozent ab und Fraport (DE:FRAG) 1,6 Prozent. Im DAX stiegen Covestro (F:1COV) sowie Conti um je 1 Prozent und Infineon (DE:IFXGn) um 1,5 Prozent. Auf der Gewinnerseite ganz oben standen Fresenius (DE:FREG), die ihre Erholung mit einem Plus von 2,1 Prozent fortsetzten.
United States
Die trotz hoher Inflationsraten weiter Kurs haltende US-Notenbank hat den US-Börsen am Mittwoch Unterstützung geleistet. Der Dow-Jones-Index ging mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 34.933 Punkte aus dem Handel. Die anderen grossen Indizes gewannen bis zu 0,2 Prozent, wobei es für den S&P-500-Index knapp zu einem neuen Rekordhoch reichte. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.413 (Dienstag: 831) Kursgewinner und 1.890 (2.513) -verlierer. Unverändert schlossen 128 (124) Titel. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte sich in seinem ersten von zwei Auftritten vor dem Repräsentantenhauses zur Lage der Wirtschaft, Geldpolitik, steigenden Hauspreisen und höheren Kosten der Lebenshaltung geäussert und sich von den unerwartet stark gestiegenen Verbraucherpreise vom Vortag und Erzeugerpreisen vom Berichtstag unbeeindruckt gezeigt. Auf Unternehmensseite ging die Bilanzsaison mit Geschäftszahlen der Grossbanken Bank of America (NYSE:BAC), Wells Fargo und Citigroup (NYSE:C) weiter. Ähnlich wie Goldman Sachs (NYSE:GS) und JP Morgan, die ihre Zahlen schon am Dienstag veröffentlicht hatten, profitierten auch diese Geldhäuser gewinnseitig von der Auflösung von Rückstellungen, die während der Pandemie gebildet worden waren. Allerdings sorgte die Einnahmenseite für Enttäuschung, beispielsweise bei Bank of America (-2,5%). Die Citigroup (-0,3%) übertraf die Erwartungen des Marktes, wobei die Einnahmen zumindest weniger sanken als erwartet. Bei Blackrock (-3,1%) sei gut offenbar nicht gut genug gewesen, denn die Quartalszahlen des Vermögensverwalters läsen sich eigentlich gut, versuchten Händler einer Erklärung der Kursreaktion.
Asia
Mit einer uneinheitlichen Tendenz zeigen sich am Donnerstag die Aktienmärkte in Ostasien und Australien. Kursaufschläge verzeichnen Schanghai und Hongkong nach den neusten chinesischen Konjunkturdaten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich im zweiten Quartal um 7,9 Prozent und traf damit die Prognose der Ökonomen. Allerdings war im ersten Quartal noch ein Plus von 18,3 Prozent verzeichnet worden. Etwas besser fiel dagegen die chinesische Industrieproduktion für Juni aus.
Bonds
Am US-Anleihemarkt sanken die Renditen deutlich – im Zehnjahresbereich um 8 Basispunkte auf 1,34 Prozent. Damit wurde der am Vortag noch für Verunsicherung sorgende Anstieg komplett wieder wettgemacht.