Von Robert Zach
Seit Anfang des Jahres befindet sich der US-Dollar(USD) auf Talfahrt, doch nun scheint er allmählich die Kurve zu bekommen, nachdem er sich zuletzt mehrfach auf Basis der steigenden 50-Tage-Linie bei 93,59 erholt hat. Hinzu kommt in diesem Unterstützungsbereich noch der Verlauf der Aufwärtstrendlinie vom September diesen Jahres, die den Greenback seit Mitte November vor größeren Kursabgaben schützt.
Verstärkt wird die positive Ausgangslage durch die Ausprägung eines Dragonfly-Dojis am 15. November, der einen langen unteren Docht besitzt und damit eine Fortsetzung der vorangegangenen Aufwärtsbewegung signalisiert. Aber auch das bullisch Engulfing im Candlestickchart, geformt durch die letzten beiden Kurzen, unterstützt eine solche Einschätzung.
Die Voraussetzung für neue Schubkraft auf der Oberseite stellt allerdings das Überwinden der Zone bei 94,77 dar. Dort verläuft der sekundäre Abwärtstrend seit März 2017. Mit einem Sprung darüber bestünde dann die Möglichkeit, dass der US-Dollar seine Erholungsbewegung weiterführt. Als erstes Ziel auf der Oberseite fungiert dann der Chartwiderstand aus dem primären Abwärtstrend, der 200-Tage-Linie und der Unterseite des zuletzt gebrochenen Aufwärtstrends zwischen 95,70 bis 96,30.
Bei einem Bruch des nicht zu unterschätzenden Begrenzungsbereichs dürften viele Investoren auf dem falschen Fuß erwischt werden, was zu einem massiven Shortsqueeze führen sollte und den US-Dollar in diesem Fall in Richtung der 50% Fibonacci-Linie des gesamten Abwärtsimpulses von Januar bis September bei 97,42 treiben dürfte.
Von den technischen Indikatoren kommen gemischte Signale. So hat sich der MACD nach einem negativen Schnittmuster auf täglicher Basis zuletzt stabilisiert und dürfte bald wieder gen Norden drehen. Gleiches gilt für den RSI. Dagegen spricht die Indikatorenkonstellation im Wochenchart eine deutlichere Sprache. Hier sind beide Indikatoren bullisch ausgerichtet, weshalb auf dem aktuellen Kursniveau immer noch erhebliches Potenzial auf der Oberseite besteht, denn die Qualität der Signale in der höheren Zeiteinheit darf immer höher eingeschätzt werden als Signale in den tieferen Zeiteinheiten.
Fällt der US-Dollar-Index entgegen meiner Erwartung unter die Chartunterstützung zwischen 93,60 bis 93,40 würde dies einen Test des Oktobertiefs bei 92,75 wahrscheinlich machen. Dann halte ich gar ein Abgleiten bis auf 92,00 für möglich.