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US-Fiskalpaket "ante portas" - Klartext an Pompeo - China auf Reformpfad

Veröffentlicht am 31.07.2020, 10:39
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1892 (06:27 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1729 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 104,25. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123,97. EUR-CHF oszilliert bei 1,0783. 

Vor dem Auslaufen der Corona-Zuschüsse für amerikanische Arbeitslose zeichnet sich im US-Kongress bisher keine Einigung über ein neues Hilfspaket ab. Republikaner und Demokraten blockieren sich derzeit. 

Dabei drängt die Zeit, da das bisherige Alimentierungsprogramm für durch Corona bedingte Arbeitslosigkeit heute ausläuft (Zuschuss in Höhe von 600 USD pro Woche). Man vertagte sich auf das Wochenende, um eine Lösung zu finden. Unterschiede zwischen den Parteien liegen unter anderem im Volumen des Pakets. Die Demokraten wollen die Zahlung des Zuschusses zum Arbeitslosengeld als Teil eines drei Billionen USD schweren Hilfspakets verlängern. Die Republikaner, die im Senat die Mehrheit haben, streben ein Hilfspaket in Höhe von nur einer Billion USD an. Sie haben vorgeschlagen, dass künftig neben der staatlichen Arbeitslosenhilfe zusätzlich 200 USD pro Woche gezahlt werden.

Übrigens wird an den Alimentierungszahlungen durch Washington bis Ende Juli deutlich, dass US-Verbraucher in dieser Phase mehr Einkommen erzielten als vor der Covid-Krise (nachweisbar via Datenreihe "Persönliche Einkommen").

Wir erwarten, dass spätestens am Montag eine Lösung gefunden wird, da keine Seite ein Scheitern vor den Wahlen mit dramatischen Folgen (Grundversorgung) für eine Mehrheit der US-Bürger verantworten kann. Das Volumen wird zwischen einer und drei Billionen USD angesiedelt sein. Anders ausgedrückt ist das von den Märkten diskontierte Paket in Höhe von einer Billion USD der Minimalkonsens.

Klartext in Richtung Pompeo:

US-Außenminister Pompeo verschärfte die Attacken gegen Chinas Führung. Er sagte wortwörtlich vor dem Auswärtigen Ausschuss im US-Senat: "Wir sehen die Chinesische Kommunistische Partei als das, was sie ist: Die zentrale Bedrohung unserer Zeit! Die energische Diplomatie der USA habe aber zu einem internationale Erwachen hinsichtlich dieser Bedrohung beigetragen. Senatoren, das Blatt wendet sich!"

Nach unserem Kenntnisstand ist diese Position durchaus angreifbar. Wir stellen uns folgende Fragen, die alle mit der Thematik Bedrohung Dritter zu tun haben: 

• Hat China Regime-Change losgelöst von internationalen Rechtsgrundlagen in Drittländern betrieben?
• Hat China das Regelwerk des internationalen Organigramms durch unilaterale Aktionen unterminiert?
• Sanktioniert China Länder und Unternehmen auf Basis von Vorwürfen, ohne den dafür notwendigen Rechtsweg zu beschreiten?
• Greift China offen mit erpresserischen Methoden in die Innenpolitik dritter Staaten ein?

Es könnten noch sehr viel mehr Fragen gestellt werden. Es gibt in der Tat eine zentrale Bedrohung in unserer Zeit. Es ist ein Land, das internationales Recht wie kein anderes Land mit Füßen tritt. Es ist ein Land, das die Souveränität dritter Staaten, die in der UN-Charta verankert ist, wie kein anderes Land missachtet. Welches Land ist das nur? Können Sie mir helfen?

China weiter auf dem Reformpfad:

Chinas Präsident Xi Jinping kündigte markante Reformen an, um die Entwicklung der größten Volkswirtschaft (Basis Kaufkraftparität) der Welt zu forcieren. Damit bewegt sich China weiter auf den Spuren des Aristoteles (Strukturreformen verändern die Konjunkturlagen, die auf Cash-Flows aller Wirtschaftssubjekte wirken). 

Er sagte, China werde die Risiken, die Herausforderungen und den enormen Druck (durch die USA) bewältigen. Das Politbüro beschloss, dass die Geldpolitik flexibler und zielgerichteter sowie die Fiskalpolitik effektiver und proaktiver gestaltet werden wird. Die Regierung müsse ein vernünftiges Wachstum der Geldmenge sicherstellen. Von neuen Finanzhilfen müssten kleinere und mittlere Unternehmen sowie das verarbeitende Gewerbe profitieren. Außerdem sprach sich das Politbüro für eine Steigerung der Inlandsnachfrage und des Konsums aus.

China kommt bisher trotz der massiven und rechtlich mehr als fragwürdigen US-Attacken mit überschaubaren Alimentierungsmaßnahmen erfolgreich durch die Krise. Die Fortsetzung der Reformpolitik stellt eine solide Grundlage für weitere Erfolge dar. Wir verweisen diesbezüglich auf die heute veröffentlichten PMIs (Datenpotpourri).

Aktuelle Corona-Lage gemäß der Johns-Hopkins-Universität

Wir weisen darauf hin, dass die Darstellung der JHU global eine unzureichende Annäherung an die reale Lage liefert. Insbesondere das fehlende Nachhalten diverser Länder bei Genesungszahlen vermittelt eine Überzeichnung der Situation der positiv getesteten Personen und damit des Krisenszenarios. Aktuell ergeben sich in stabilisierten Regionen regionale Ausbrüche, die den Themenkomplex der 2. Welle beleben. Wir nehmen diese Debatten zur Kenntnis und erwarten weiter regionale Antworten auf regionale Probleme.

In Asien ist die Lage stabil auf entspanntem Niveau. In China liegen 2.150 positiv getestete Personen vor. In Südkorea stellt sich die Zahl auf 821. In Japan liegt sie bei 10.013. In Singapur sind es 5.474.

In Kontinentaleuropa ist die Lage weitgehend stabil. Einige Länder liefern keine aktuellen Genesungszahlen laut Johns-Hopkins, so dass wir uns hier nur auf ausgewählte Länder fokussieren, die ihren Aufgaben nachkommen. 

In Deutschland liegt die Zahl der positiv getesteten Personen bei 8.840. Werfen wir einen Blick auf die Lage in Deutschland aus einem anderen Blickwinkel. Von den 33.398 Intensivbetten in Deutschlands Krankenhäusern sind derzeit 21.710 belegt. Darunter befinden sich per heute früh 267 Covid-19 Fälle. Österreich liegt bei 1.609 Fällen. Die Schweiz bringt es auf 1.942. In Italien sind es 12.230. 

Die Problemländer sind vor allen Dingen die USA (2.928.391 positiv getestete Personen), Brasilien (562.032) und Indien (543.680) bezüglich Tendenz und Amplitude der Ausbreitung. In Russland beginnt sich die Situation zu beruhigen (191.733).

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden


Zum Wochenschluss erreichten uns einige Datenveröffentlichungen, die historisch negative Ergebnisse offenbarten (BIP). Dieses Daten betrafen jedoch das 2. Quartal und haben nichts mit der aktuellen Realität zu tun. Deswegen sind sie nicht vollständig irrelevant. Sie sind jedoch nicht von tragender Bedeutung. Die zeitnahen oder Zukunft weisenden Daten liefern nahezu latent positive Implikationen. Das ist entscheidender. 

Eurozone: Gestern "Pfui", heute positiv

Der Economic Sentiment Index stieg per Juli von zuvor 75,8 auf 82,3 Punkte (P. 81,0). Die Arbeitslosenrate der Eurozone stellt sich per Juni auf 7,8% nach zuvor 7,7%. In Deutschland sank die Zahl der Arbeitslosen per Juli unerwartet um 18.000 in der saisonal bereinigten Fassung (Prognose +43.000, Quote unverändert 6,4%). Die deutschen Verbraucherpreise verzeichneten per Erstschätzung einen Rückgang um 0,5% im Monatsvergleich und um 0,1% im Jahresvergleich (USt.-Senkung, P. +0,2%). 

Laut Erstschätzung sank das deutsche BIP per 2. Quartal im Quartalsvergleich um 10,1% (Prognose -9,0%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 11,7% (Prognose -11,3%) nach zuvor -2,2%. Die Einzelhandelsumsätze nahmen in den Niederlanden per Juni im Jahresvergleich um 10,0% nach zuvor +6,9% zu.

USA: Gestern "pfui", aktuell "so lala"

Das BIP der USA brach im 2. Quartal 2020 in der annualisierten Darstellung um 32,9% ein (Prognose 34,1%). Die Arbeitslosenerstanträge stellten sich per 25. Juli auf 1.434.000 (Prognose 1.450.000) nach zuvor 1.422.000).

Russland: Devisenreserven steigen

Die Devisenreserven legten per 24. Juli von 574 auf 582,7 Mrd. USD zu.

China: PMIs implizieren substanzielles Wachstum!

Der NBS-Dienstleistungsindex sank per Juli unwesentlich von 54,4 auf 54,2 Zähler. Der Index für das Verarbeitende Gewerbe legte von 50,9 auf 51,1 Punkte zu (Prognose 50,7). In der Folge verlor der Composite Index unwesentlich von 54,2 auf 54,1 Zähler.

Südkorea: Ermutigende Daten

Per Berichtsmonat Juni nahm die Industrieproduktion im Jahresvergleich um 0,5% ab (Prognose -4,9%) nach zuvor -9,8%. Im Dienstleistungssektor ergab sich ein Wachstum in Höhe von 2,2% nach zuvor +2,4%

Japan: Positive Entwicklungen

Der Index des Verbrauchervertrauens stieg per Juli von zuvor 28,4 auf 29,5 Zähler. Die Arbeitslosenrate sank per Juni von zuvor 2,9% auf 2,8% (Prognose 3,1%).

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1120 - 50 neutralisiert den positiven Bias des Euros.  

Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer 
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

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