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Der traditionsreiche britische Versicherer RSA (LON:RSA) wird von zwei Käufern übernommen und dabei aufgeteilt. Die RSA Insurance Group erklärte, sie habe einer Barofferte von Intact Financial Corp. und Tryg AS für insgesamt 7,2 Milliarden Pfund zugestimmt. Während Intact die kanadischen, britischen und internationalen Aktivitäten von RSA bekommt, geht das schwedische und das norwegische Geschäft von RSA an Tryg, das dänische Geschäft werden Intact und Tryg als paritätisches Joint Venture führen. Die RSA-Aktionäre haben einen Anspruch auf 685 Pence in bar für jeden ihrer Anteile, das entspricht einer Prämie von 51 Prozent auf den Schlusskurs der Aktie vom 4. November, dem letzten Börsentag vor dem Bekanntwerden des Angebots von Intact und Tryg. Tryg wird 4,2 Milliarden Pfund und Intact 3,0 Milliarden Pfund des Kaufpreises übernehmen, wie die Beteiligten erklärten
Aktien Schweiz
Am Schweizer Aktienmarkt hat sich gemessen am Leitindex SMI auch am Mittwoch wenig getan. Im Vergleich zu den Nachbarbörsen blieb er trotz eines kleinen Endspurts leicht zurück, wozu der im Tagesverlauf festere Franken beigetragen haben dürfte, durch den sich die Exportaussichten verschlechtern. Der SMI gab minimal nach auf 10.564 Punkte. SMI-Tagesgewinner waren Zurich Insurance (SIX:ZURN) mit einem Plus von 2,5 Prozent auf 373,30 Franken. Hier sorgte ein Analystenkommentar für Rückenwind. Die Credit Suisse (SIX:CSGN) hat das Kursziel für die Aktie des Versicherers auf 415 von 385 Franken erhöht. Zurich Insurance profitiere von der Position bei globalen gewerblichen Sach- und Unfallversicherungen. Dies könne in den nächsten zwei bis drei Jahren ein höheres Einnahmenwachstum und bessere Schaden- bzw. Kostenquoten nach sich ziehen, als der Markt aktuell erwarte, so die Begründung. Auf der Verliererseite fanden sich Richemont (SIX:CFR) mit einem Minus von 1,9 Prozent weit vorne. Hier drückte auf den Kurs, dass auf einer ausserordentlichen Hauptversammlung grünes Licht für eine bedingte Kapitalerhöhung gegeben wurde. Im Zuge eines Treueprogramms will Richemont bis zu 22 Millionen neue Aktien ausgeben.
Aktien international
Europa
Etwas fester sind Europas Aktienmärkte am Mittwoch aus dem Handel gegangen.. Der DAX stieg 0,5 Prozent auf 13.202 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte um 0,4 Prozent zu auf 3.482 Punkte. Von keinen Anlagekäufen strategischer Investoren berichteten Händler nach dem Autogipfel zwischen Autoherstellern und Regierung am Vortag. VW (DE:VOWG) schlossen 0,6 Prozent höher, BMW (DE:BMWG) legten 1,4 Prozent zu und Daimler (DE:DAIGn) 2,1 Prozent, wobei den Schwaben positive Kommentare von JP Morgan halfen. Grosse Weichenstellungen jenseits der Erwartungen habe es nicht gegeben. Gute Aussichten für die Weltwirtschaft kamen von Container-Reederei Moeller-Maersk, die ihre Jahresprognose erhöht haben und von einer "unerwartet starken Erholung der Nachfrage" sprachen. Die Aktien verloren 1 Prozent, da sie sich seit ihrem März-Tief fast verdoppelt haben. Die Gewinnmitnahmen bei konjunkturabhängigen Titeln gingen weiter: So verloren MTU 2 Prozent, bei den Nebenwerten ging es für Dürr, Kion (DE:KGX), Thyssenkrupp (DE:TKAG) und andere zwischen 2 bis über 3 Prozent tiefer. Gesucht waren hingegen Branchen mit konstantem Geldstrom, so im DAX die Immobilienaktien: Vonovia (DE:VNAn) und Deutsche Wohnen (DE:DWNG) stiegen um 2,5 und 4,1 Prozent. Deutsche Börse (DE:DB1Gn) gewannen 2,4 Prozent. Der deutsche Börsenbetreiber hat den Dienstleister Institutional Shareholder Services (ISS) zugekauft.
USA
Zwischen Impfstoff-Hoffnungen und steigenden Corona-Infektionszahlen haben sich die US-Indizes am Mittwoch lange Zeit in engen Grenzen seitwärts bewegt. Im Schlussgeschäft gerieten sie aber ins Rutschen und gingen letztlich schwächer aus dem Tag. Die Hoffnungen auf einen bald verfügbaren Impfstoff gegen das Coronavirus hatten zunächst noch gestützt, nachdem Pfizer (NYSE:PFE) und Biontech (NASDAQ:BNTX) mit der Nachricht aufgewartet hatten, dass der entwickelte Corona-Impfstoff in den Endergebnissen eine Wirksamkeit von 95 Prozent zeigt. Der Dow-Jones-Index verlor 1,2 Prozent auf 29.438 Punkte. Der S&P-500-Index kam ebenfalls um 1,2 Prozent zurück, die Nasdaq-Indizes um 0,8 Prozent. Als Belastungsfaktor wiesen Marktteilnehmer auch darauf hin, dass das in den USA schon lange erhoffte staatliche Stimuluspaket weiter auf sich warten lässt. Auch US-Notenbankchef Jerome Powell hatte am Dienstag erneut die beachtlichen Hürden für die Wirtschaft und die Unsicherheit wegen der Dynamik der Corona-Pandemie hervorgehoben. Boeing (NYSE:BA) lagen lange im Plus, schlossen aber 3,2 Prozent im Minus. Dass die US-Flugaufsichtsbehörde dem Problemflieger 737 MAX wieder die Starterlaubnis erteilt hat, stützte den Kurs nur vorübergehend. Die Maschinen des Typs waren im März 2019 nach zwei Unfällen aus dem Verkehr gezogen worden.
Asien
Nach der längsten Gewinnphase seit Ende der 1980er Jahre mit zahlreichen Rekorden an einzelnen Handelsplätzen nehmen Anleger an den asiatischen Börsen am Donnerstag auf breiter Front Gewinne mit.
Anleihen
Staatsanleihen tendierten zur Wochenmitte behauptet. Die US-Zehnjahresrendite lag eine Tick höher bei 0,88 Prozent. Für Verunsicherung sorgte unter anderem, dass in New York als Massnahme gegen die Corona-Pandemie die Schulen wieder geschlossen werden.
Analysen
UBS (SIX:UBSG) erhöht BBVA-Ziel auf 3,65 (2,75) EUR – Neutral
CS erhöht Relx-Ziel auf 2.085 (1.956) p – Buy
HSBC (LON:HSBA) erhöht Adecco-Ziel auf 64 (56) CHF – Buy
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