Volkswagen (ETR:VOWG) möchte sich als Unternehmen weiterentwickeln und in die Mobilitätsdienstbranche einsteigen. Der neue Sektor soll dabei kein fünftes Rad am Wagen für den Wolfsburger Konzern sein. Vielmehr gehen Kenner der Branche davon aus, dass Mobilitätsangebote für Autohersteller zu einem immer wichtigeren Standbein gegenüber dem Verkauf werden könnten. VW hat sich daher mit dem Vermögensverwalter Attestor und der niederländischen Handels- und Servicegesellschaft Pon Holdings zusammengetan, um als „Green Mobility Holding“ den Autovermieter Europcar zu übernehmen. Das Konsortium hat ein Angebot von €2.9 Milliarden gemacht und auch von der EU bereits grünes Licht erhalten, sodass es nun bei den Anteilseignern liegt, ob der Deal beschlossen wird. Bis zum 10. Juni haben die Europcar-Aktionäre Zeit, um das Angebot anzunehmen. Sollte sich keine Mehrheit dafür finden, kann die Frist auch noch einmal um 10 Tage verlängert werden.
Bisher konnte sich das Konsortium 68% an Europcar sichern, VW hätte aber gerne mehr als 90%, was eine Erhöhung des Aktienpreises von 50 auf 51 Cent bedeuten würde. VW-Vorstand Christian Dahlheim sagte, er bevorzuge einen sogenannten „Squeezeout“, bei dem ab einem bestimmten Anteil Minderheitsaktionäre aus dem Unternehmen gedrängt werden dürfen, doch auch mit den 68% läge bereits alle relevante unternehmerische Entscheidungsgewalt bei VW. Für den Fall, dass der Deal zustande kommt, stellte Dahlheim bereits „mehrere Hundert Millionen“ an Investitionen in Aussicht, um Europcars „Infrastruktur auf den neuesten Stand zu bringen“. Der Autovermieter soll unter der neuen Führung schließlich zu einer Plattform für Autovermietung, Mitfahrdienste und Carsharing und damit künftig zum Marktführer in Sachen Mobilitätsangebote werden.
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