Die US-Aktien bewegten sich am Donnerstag weitgehend seitwärts, und der S&P und der Dow schlossen die zweite Sitzung in Folge tiefer. Der Nasdaq konnte sich erholen und 0,54% zulegen.
Der Markt reagierte sofort auf die Arbeitsmarktdaten, die zeigten, dass die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der letzten Woche um 137.000 auf 853.00 gestiegen sind, während die Analysten von einem Anstieg auf 725.000 ausgegangen waren. Das war der höchste Wert seit September, was vermuten lässt, dass mehr Anreize erforderlich sind. Bisher gibt es noch keine klaren Anzeichen, dass die Republikaner und Demokraten sich im Kongress einigen können. Aber US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte dennoch, dass die Gespräche zwischen den beiden Parteien gute Fortschritte machten und das half den Referenzindizes dabei, ihre Sitzungstiefs hinter sich zu lassen; der S&P 500 hatte zu einem Zeitpunkt 0,75% verloren. Er schloss nur 0,13% tiefer. Der Dow Jones gab 0,23% ab.
Die beste Performance unter den 11 grossen Sektoren im S&P wies der Energiesektor auf, da die Ölpreise zum ersten Mal seit Anfang März die 50 USD-Schwelle übertrafen. Der Sektor ist allein in diesem Quartal über 36% gestiegen.
Unterdessen hat ein Beratungsgremium der US FDA die Zulassung der COVID-Impfung von Pfizer (NYSE:PFE) für den Notfall empfohlen. Der Ausschuss stimmte mit 17 zu 4 für die Zulassung und machte so der Regulierungsbehörde den Weg frei, die Impfung offiziell zu genehmigen. Vorher hatten das Vereinigte Königreich und Kanada dasselbe Medikament für den Notfall zugelassen. Die FDA wird ihr Urteil heute bekannt geben. Die Pfizer-Aktien stiegen im ausserbörslichen Handel über 2%.
Die Anzahl der COVID-Fälle steigt in den USA weiter und wir sehen neue Tagesrekorde bei neuen Fällen und Todesfällen.
Was die Einzelunternehmen angeht, so konnten die Aktien von Airbnb Inc ihren Wert seit ihrer Börseneinführung verdoppeln. Sie eröffneten bei 146 USD, während der Einführungspreis bei 68 USD festgelegt worden war. Der Wohnungsvermieter wurde mit über 100 Mrd. USD bewertet.
Oracle (NYSE:ORCL) meldete Ergebnisse für das 2. Quartal, die die Erwartungen übertreffen konnten. Der Anstieg des Einkommens wurde von der Stärke des Unternehmens in seinem Cloud-Geschäft bewirkt. Der Aktienkurs fiel dennoch um 0,5%.
Adobe (NASDAQ:ADBE) und Costco berichteten ebenfalls für ihr viertes und erstes Quartal bessere Ergebnisse als erwartet.
In Asien zeigen sich die Aktien am Freitag durchwachsen, aber die Bären dominieren, da die Anleger die Anreizgespräche in den USA und die Nachrichten zur Impfung überwachen.
Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Newsletters lag der chinesische Shanghai Composite 0,78% im Minus und der SZSE Component verbuchte einen Rückgang von fast 2%.
In Hong Kong stieg der Hang Seng um 0,49%.
Der japanische Nikkei 225 schloss 0,39% tiefer, und liess seine Sitzungstief hinter sich. Der südkoreanische Kospi zog um 0,86% an.
In Australien schloss der ASX 200 um 0,61% tiefer.
Am Rohstoffmarkt weiteten die Rohölpreise ihre Gewinne aus, nachdem sie am Donnerstag zum ersten Mal seit Anfang März über 50 USD gestiegen sind. Die Preise erhielten von dem Optimismus um die Impfung Auftrieb, da die Anleger die Daten ignorierten, die höhere Rohölbestände in den USA andeuten als erwartet. WTI liegt 0,50% höher, während Brent 0,22% zulegen konnte. Beide Marken stiegen am Donnerstag rund 3%. Die Ölpreise konnten die sechste Woche in Folge Gewinne machen.
Auch Gold zeigt aufgrund der enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten und der Unsicherheit um die Anreizgespräche eine positive Tendenz. Das Metall stieg um 0,12% auf 1.839 USD.
Bei den Devisen verliert der US-Dollar weiter an Stärke, da die Anleger darauf warten, dass die Impfungen die Konjunkturerholung beflügeln. Der USD-Index ist um 0,20% auf 90,640 gefallen. Der EURUSD ist um 0,19% auf 1,2159 gestiegen. Die Einheitswährung wies eine positive Tendenz auf, nachdem die Europäische Zentralbank weitere Anreizmassnahmen ankündigte, um die Wirtschaft zu unterstützen.
Das Pfund erholt sich, nachdem es gestern nach den Worten des britischen Premierministers, dass ein No-Deal-Brexit sehr wahrscheinlich sei, eingebrochen war. Das Sterling bewegt sich im Einklang mit dem Euro und konnte dem US-Dollar gegenüber zulegen.
Der australische Dollar stieg gegenüber der US-Währung auf den höchsten Wert in 2,5 Jahren, da die Nachfrage nach risikoreichen Anlagen zunimmt.