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Was ist vom US-amerikanischen Ölmarkt und der Energiepolitik zu erwarten?

Veröffentlicht am 06.02.2020, 18:07
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Während der Rede zur Lage der Union am Dienstagabend lieferte Präsident Trump einige Hinweise auf die mögliche Richtung in der US-Energiepolitik für 2020.

Neben den politischen Implikationen wird der US-Ölmarkt wahrscheinlich von einigen wichtigen Marktfaktoren beeinflusst werden. Die unklaren Folgen des Coronavirus auf die Ölpreise und die US-Produzenten geben weiterhin Anlass zur Sorge. Auch das Phase-Eins-Handelsabkommen mit China lässt noch Fragen über die Fähigkeit der USA offen, die Bedingungen des Abkommens zu erfüllen.

Im Folgenden dröseln wir diese fundamentalen Hauptfaktoren auf, um zu untersuchen, was am US-Ölmarkt und in der Energiepolitik des Landes zu erwarten ist:

Rekordproduktion, keine neuen Initiativen nötig?

Der Präsident prahlte mit Amerikas Rekordölförderung - zur Zeit auf einem Allzeithoch von rund 13 Millionen Fass am Tag (barrels per day, bpd) - und behauptete, dass die Die Vereinigten Staaten energieunabhängig sind, was bei den Wählern ankommt, aber nicht wirklich stimmt. Während die Vereinigten Staaten heute vielleicht der größte Ölproduzent der Welt sind, ist Öl ein globaler Rohstoff und einige Anlagen in den USA befinden sich in ausländischem Besitz.

Insbesondere wurden in der Rede von Präsident Trump keine neuen Initiativen erwähnt, die von seiner Regierung geplant wurden, um die US-Ölförderung zu steigern oder die Energieerzeugung in irgendeiner Form voranzutreiben. In früheren Reden hat der Präsident die US-Energieproduktion in allen möglichen Formen (Öl, Erdgas, Kohle usw.) diskutiert sowie Pläne zur Steigerung der Produktion. Der Schieferboom in den letzten Jahren ist zum Teil auf politische Hilfe der Obama-Administration zurückzuführen, die unter Trumps Weißem Haus noch zugenommen hat.

Das Weglassen neuer Energieinitiativen aus der Rede könnte eine Verschiebung in der US-Energiepolitik signalisieren - nämlich, dass die Erhöhung der US-Energieproduktion für Präsident Trump keine Priorität mehr hat.

Möglicherweise werden zusätzliche Maßnahmen nicht priorisiert, da die Produktion bereits so hoch ist, nachdem die Trump-Regierung die Regulierungen für die Kohle-, Öl- und Erdgasproduktion gelockert hat.

Aber niedrige Preise könnten ihre Spuren hinterlassen

WTI Futures

In ihrer Prognose von 2019 sagt die US-Energieinformationsagentur (EIA) voraus, dass die US-Ölproduktion bis 2025 weiter ansteigen wird und etwas mehr als 14,2 Mio. bpd erreichen wird, bevor sie leicht zurückgeht. In fünf Jahren kann jedoch viel passieren.

Obwohl wir noch nicht die Gesamtfolgen des Coronavirus auf die Ölnachfrage kennen, ist klar, dass Chinas Wirtschaftswachstum in 2020 von der Epidemie und der Quarantäne in Mitleidenschaft gezogen wird.

Was nicht klar ist: Wie lange wird der Ölpreis aufgrund der durch das Virus verursachten Konjunkturpause im Keller bleiben? Eine längere Zeit niedriger Preise wird von den Ölproduzenten ihren Tribut fordern.

Wir könnten sehen, dass weitere Schieferölunternehmen bankrott gehen, wenn die Preise fallen und niedrig bleiben, und dies könnte sich wiederum auf die US-Produktionszahlen auswirken.

Infrastruktur: Ein weiteres zentrales Anliegen

Ein weiteres Thema ist die US-amerikanische Öl- und Transportinfrastruktur. Nach dem Phase-Eins-Handelsabkommen zwischen den USA und China hat sich das Reich der Mitte verpflichtet in den Jahren 2020 und 2021 amerikanische Energieprodukte im Wert von insgesamt 52 Milliarden US-Dollar zu kaufen, wie zum Beispiel Rohöl, verflüssigtem Erdgas, Kohle und raffinierten Produkten.

Es ist nicht klar, ob die USA über eine ausreichende Exportinfrastruktur verfügen, um Käufe aus China auf diesem Niveau abwickeln zu können. Möglicherweise müssen die USA grünes Licht und Prioritäten für weitere Produktions- und Exporteinrichtungen geben, um die geplanten Aufträge erfüllen zu können.

Fazit

Von den spärlichen Aussagen von Präsident Trump zur Energie kann man den Schluss ziehen, dass seine Administration zufrieden ist, wie es läuft und nicht viel mehr kommen wird.

Händler und Analysten werden Antworten von US-Energieminister Dan Brouillette und dem Weißen Haus suchen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob diese diesen Boom ausweiten oder den Status Quo beibehalten möchten.

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